Marktreport

Gaming-Notebooks sind Desktops auf den Fersen

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Der Boom am Markt für Gaming-Hardware ist vorbei. Trotzdem wachsen gewisse Bereiche weiter, wie jener für Gaming-Notebooks. Bei den Konsolen war die Nintendo Switch 2021 klare Favoritin der Konsumentinnen und Konsumenten in Europa.

(Source: onur-binay / unsplash)
(Source: onur-binay / unsplash)

Obwohl das Leben wieder vermehrt draussen stattfindet und die Pandemie-Einschränkungen vorbei sind, investieren Schweizerinnen und Schweizer noch immer in Gaming-Hardware - wenn auch nicht mehr so stark wie zu Lockdown-Zeiten. Zwischen Juli 2021 und Juni 2022 machten hiesige Anbieter 45,8 Millionen Franken Umsatz mit Gaming-Notebooks. Das ist ein Anstieg um 4,9 Prozent gegenüber demselben Zeitraum im Vorjahr. Damals betrug der Umsatz gemäss Marktforscher Gfk 43,7 Millionen Franken. Auch die Anzahl verkaufter Geräte stieg an. Nämlich um 6 Prozent von 28'500 auf 30'200 Stück.

Bei den Desktop-Geräten für Gaming-Fans ging der Stückzahlenverkauf jedoch um 9,7 Prozent zurück. Lag er zwischen Juli 2020 und Juni 2021 noch bei 35'600 Geräten, waren es ein Jahr später 32'100 Gaming-Desktops. Trotzdem wuchs der Umsatz um 4,8 Prozent von 56,2 Millionen auf 58,9 Millionen Franken. Konsumentinnen und Konsumenten entschieden sich also vermehrt für teurere Geräte oder die Durchschnittspreise stiegen allgemein.

Gaming-Notebooks gewinnen Marktanteile

Betrachtet man den Gesamtmarkt für Gaming-Computer (exklusive Videokonsolen), machten Gaming-Notebooks also einiges an Boden gut. Zwischen Januar und Juni 2021 hatten sie einen Anteil am Stückzahlenverkauf von 41,9 Prozent, während Desktop-Geräte die restlichen 58,1 Prozent ausmachten. Ein Jahr später lag der Anteil der Notebooks bei 48,9 Prozent und jener der Desktops entsprechend bei 50,9 Prozent. Auch bezüglich des Umsatzes stieg der Marktanteil der Notebooks, wenn auch nicht ganz so stark. Von 40,4 Prozent zwischen Januar und Juni im vergangenen Jahr kletterte der Marktanteil auf 44,3 Prozent in der gleichen Periode 2022.

GfK wirft auch einen Blick auf den Markt für Gaming-Monitore. Hier gingen sowohl Stückzahlenverkauf als auch Umsatz leicht zurück. Bei Ersterem um 0,9 Prozent respektive von 89'900 verkauften Geräten zwischen Juli 2020 und Juni 2021 auf 89'200 verkaufte Geräte im gleichen Zeitraum ein Jahr später. Der Umsatz schrumpfte um 4,7 Prozent. Er betrug 2020/2021 34,8 Millionen Franken. 2021/2022 waren es 33,1 Millionen Franken. 2020 war ein äusserst starkes Jahr für den Gaming-Monitore-Markt. Von Anfang des Jahres bis im September stiegen die Verkaufszahlen um 110 Prozent. Den rasanten Anstieg erklärte Luca Giuriato, Senior Market Consultant bei GfK Schweiz damals folgendermassen: "Der Monitormarkt war wegen der sehr hohen Nachfrage, auch aufgrund von Homeoffice und Homeschooling, komplett ausgetrocknet. Mangels Alternativen kauften sich auch Nicht-Gamer einen Gaming-Monitor." Das komplette Interview mit dem GfK-Experten lesen Sie hier.

Der Markt für Gaming-Headsets schrumpfte ebenfalls. Zwischen August 2021 und Juli 2022 gingen mit 184'600 Stück 15,4 Prozent weniger Headsets über den Ladentisch als noch ein Jahr zuvor. Damals lag der Stückzahlenverkauf bei 218'100 Headsets. Der Umsatz ging noch stärker zurück von 21,3 Millionen auf 16,4 Millionen Franken. Das entspricht 23,1 Prozent.

GfK führt zudem noch sogenannte Pointing-Devices auf. Dazu zählen in erster Linie Gaming-Mäuse, aber auch andere Eingabegeräte wie Joysticks und Touchpads. Computertastaturen gehören hier nicht dazu, da diese unter die Kategorie Keying Devices fallen. Der Umsatz mit Gaming-Mäusen und Co. ging zwischen Juli 2021 und Juni 2022 verglichen mit der Vorjahresperiode um 5,8 Prozent zurück. Er schrumpfte von 8,9 Millionen auf 8,4 Millionen Franken. Trotzdem verkauften Anbieter 2021/2022 mehr Pointing Devices als im Vorjahr. Der Stückzahlenverkauf stieg um 2,8 Prozent von 127'000 auf 130'500 Geräte.

Nintendo überholt Playstation

Am europäischen Markt für Konsolen war die Gewinnerin 2021 ganz klar die Nintendo Switch mit 6,5 Millionen verkauften Geräten. Nachdem die Playstation 4, die seit 2013 auf dem Markt ist, über mehrere Jahre hinweg Favoritin der Konsumentinnen und Konsumenten war, wurde sie laut VG Charts 2020 erstmals von der 2017 erschienenen Nintendo Switch überholt. Verglichen mit 2020, als Anbieter 6,9 Millionen Switch-Konsolen verkauft hatten, ging der Stückzahlenverkauft vergangenes Jahr jedoch leicht zurück.

Die Nintendo Switch war 2021 die meistverkaufte Konsole. (Source: VG Charts)

Die zweitbeliebteste Konsole war 2021 die Playstation 5 von Sony. 4,9 Millionen Geräte wanderten vergangenes Jahr über den Ladentisch. Ein drastischer Anstieg gegenüber 2020. Damals waren es lediglich 1,3 Millionen Geräte. Die Konsole erschien allerdings auch erst für das Weihnachtsgeschäft 2020. Zusätzlich war die Playstation 5 monatelang vergriffen und kein Nachschub in Sicht.

Auf Rang drei folgen die beiden Microsoft-Konsolen Xbox Series X und S. Sie erschienen wie die Playstation 5 im Jahr 2020. Vergangenes Jahr wanderten 2,7 Millionen der Geräte über europäische Ladentische. Auf Rang vier liegt die Playstation 4 mit 0,9 Millionen verkauften Geräten, gefolgt von der Xbox One (95'000 Stück) und dem Nintendo 3 DS (3700 Stück).

Apropos Gaming-Konsole: Seit Kurzem mischt auch Logitech am Markt mit. Die Handheld-Konsole Logitech G ist rein auf Cloud-Gaming ausgelegt und mit den entsprechenden Diensten von Xbox und Nvidia kompatibel. Mehr lesen Sie hier.

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