IFA 2019: Was Richard Yu von Huawei in seiner IFA-Keynote nicht sagte

Heute ist die IFA 2019 mit der Opening Keynote von Huawei-Chef Richard Yu gestartet. Laut IFA-Direktor Jens Heithecker war es eine der wohl meist erwarteten Auftaktreden an der Messe. Sie war entsprechend gut besucht. Gespannt warteten die Anwesenden darauf, was Yu über den Schlagabtausch mit Google sagen würde. Lizenziert der US-Konzern Google dem chinesischen Hersteller Huawei doch aufgrund des US-Handelsverbots keine Apps und Dienstleistungen mehr? Lesen Sie hier mehr dazu.

Würde Yu wie schon an der CES in Las Vegas zu einer improvisierten Wutrede ansetzen? Nein. Der Huawei-Chef verlor während der einstündigen Auftaktrede kein Wort über Google. Stattdessen sprach Yu über die Möglichkeiten von 5G und stellte das Smartphone-System-on-a-Chip (SoC) "Kirin 990 5G" mit integriertem 5G-Modem vor. Es soll im nächsten Huawei-Handy Mate 30 stecken, das in gut zwei Wochen erscheint.

Richard Yu zeigt Chips und Kopfhörer

Der Kirin 990 5G sei das erste SoC mit über 10,3 Milliarden Transistoren. Es verfügt über einen 16-kernigen Grafikprozessor, 6 mehr als beim Vorgänger Kirin 980. Yu erwähnte die Leistung bei der künstlichen Intelligenz, die im Vergleich zur Konkurrenz bis zu 24-mal effizienter sei. Ausserdem stellte Yu einen neuen Chip für Wearables und Kopfhörer vor, der in den kommenden Freebuds 3 stecken soll. Die In-Ear-Kopfhörer sehen aus wie Apples Airpods, verfügen aber über Noise Cancelling. Weiter zeigte Yu neue Farbvarianten für das P30 Pro, das neu auch mit Android 10 funktioniert. Fraglich ist aber, ob das auch nach November noch der Fall ist, wenn keine US-Unternehmen mehr Geschäfte mit Huawei machen dürfen.

Grundig partnert mit Amazon

Einen Tag vor Messebeginn lud Grundig zur Pressekonferenz. Die deutsche Traditionsmarke, die zum türkischen Arçelik-Konzern gehört, hat anders als Huawei Partnerschaften in den USA geschlossen. Schauspielerin und Köchin Lisa Faulkner moderierte den Event und lud unter anderem Matt Clark auf die Bühne. Amazons Director of Business Development sprach über den ersten OLED-TV in der Fire TV Edition mit Amazon Alexa. Acht auf Wunsch zu- oder abschaltbare Mikrofone am Gerät ermöglichten die Sprachsteuerung auch im TV-Stand-by-Modus. Dolby Atmos ist ebenfalls dabei. Der Grundig Fire TV kommt in vier Ausführungen Ende November auf den Markt und ist auch über Amazon erhältlich. Morgen findet an der IFA übrigens die Keynote von Arçelik-CEO Hakan Bulgurlu statt.

Panasonic veranstaltete keine Pressekonferenz zur IFA. Stattdessen lud der japanische Hersteller zum "TV-Event", wo er zwei Prototypen zeigte. Einen transparenten OLED-Screen (lesen Sie hier mehr dazu) und "Mega Con", was laut Hersteller für Mega-Kontrast steht. Der Bildschirm nutzt ein Dual-Panel-LCD, aussen ein 4k-Panel und ein monochromes Innenpanel. Für das Dimming auf der Pixelebene nutzt er die Modulation der direkten LED-Hintergrundbeleuchtung. Panasonic verspricht so ein bislang bei LCD-Panels unerreichtes Kontrastverhältnis von einer Million zu 1. Der Bildschirm decke auch 99 Prozent des Farbstandards DCI P3 ab und liefere damit eine Farbgenauigkeit auf dem Level von Studiomonitoren. Über eine Markteinführung machte Panasonic keine Angaben.