Branchenmesse in Zürich-Oerlikon

Brühen, dampfen, sticken und wobbeln an der Home 22

Uhr
von Leslie Haeny und kfi

Vom 3. bis 6. April ist einiges los gewesen in der Halle 550 in Zürich-Oerlikon. Mit Putzrobotern, Teeautomaten, Nähmaschinen und einer Dampfkammer für Kleidung zogen die Standbetreiber der Home 22 Blicke auf sich. Der erste Teil des Eventberichts zeigt, was es im Haushaltsgerätebereich zu sehen gab.

Florence stickt Regenbogen, alle in der Halle D frieren, Ooobot saust an Scheiben entlang und Jura kocht kalten Kaffee. Das und vieles mehr gab es an der Home 22 zu sehen. Die Messe für die Schweizer CE- und Haushaltsgerätebranche hat am 3. April ihre Türen geöffnet. Es war bereits die zweite Ausgabe der Home Fair. Während vergangenes Jahr noch Zertifikatspflicht herrschte, konnten sich Aussteller und Händler dieses Mal wieder ohne Hürden begegnen. Ausserdem stand der Messe in der Halle 550 in Zürich-Oerlikon dank einer zusätzlichen Halle mehr Fläche zur Verfügung, was bei den meisten Ausstellern sehr gut ankam. Die in der neu dazugekommenen Halle D Platzierten mussten sich am Sonntagmorgen jedoch warm anziehen. Es hatte beim erneuten Wintereinbruch wohl jemand vergessen, die Heizung aufzudrehen. Bereits am Sonntagabend war es dann aber überall wohlig warm.

Der "Zaubermopp" wobbelt am Oooway-Stand

Im Haushaltsgerätebereich gab es einen klaren Trend: Nass-Trocken-Sauger. Gleich an mehreren Ständen waren die Geräte ausgestellt. So auch bei Oooway. Kurz inne hielten viele Besucher und Besucherinnen aber nicht wegen des Ooobot Perfect Clean Sols, sondern aufgrund der Fensterputzroboter, die sich ihren Weg über die am Stand aufgestellten Scheiben bahnten respektive putzten. Ganz von alleine reinigt der Ooobot Vitres Pro V2.0 allerdings nicht. Fensterreiniger müssen Konsumentinnen und Konsumenten noch immer selbst aufsprühen. Dafür merkt der Roboter aber, wo sich die Reinigungsflüssigkeit befindet und fährt automatisch dorthin, wie Deyan Nyembwe demonstrierte. "Es ist unser erstes Mal hier an der Messe. Wir hoffen hier viele interessierte Reseller zu treffen", sagte Geschäftsführer Casey Bayandor. Ausser den Fensterputzrobotern und dem Nass-Trocken-Sauger gab es a am Stand des Unternehmens mit Sitz in Nyon noch einen weiteren Haushaltshelfer zu sehen. Den elektrisch betriebenen "Zaubermopp" Ooobot Sols Pro. Das Gerät hatte beim Ausprobieren ordentlich Zug drauf und wäre einem ohne Vorwarnung wohl aus der Hand gewobbelt.

Oooway-Geschäftsführer Casey Bayandor (rechts) und Deyan Nyembwe. (Source: Netzmedien)

Auch am Stand von iRobot gab es viele Reinigungshelfer. Darunter den Saugroboter Roomba j7+, der an der vergangenen Home Fair Premiere feierte. Zum ersten Mal stellte der Hersteller Luftreiniger der Marke Aeris aus. iRobot hatte den Zuger Luftreinigerhersteller vor kurzem übernommen. Die smarten Luftreiniger will iRobot ins eigene Ökosystem integrieren, sodass sie später auch mit den Wisch- und Saugrobotern interagieren können.

Das Team am iRobot-Stand mit iRobotics-Managing-Partner Ilia Mourouzidis (3. von rechts). (Source: Netzmedien)

Ebenfalls geputzt wurde am Stand von Samsung. Als Neuheit im Haushaltsgerätebereich zeigte der südkoreanische Hersteller den vor wenigen Wochen erstmals vorgestellten Multi-Tool-Staubsauger Bespoke Jet. Das kabellose Gerät reinigt nass und trocken. Zudem verfügt es über die "All-in-One Clean Station", über die der Sauger auch gleich aufgeladen wird. Mehr zum Bespoke Jet lesen Sie hier.

Die fleissige "Florence"

Am Stand von Crown Technics stickte "Florence" fleissig drauflos. Ein Regenbogen war gerade in Arbeit. Die Näh- und Stickmaschine der Marke Veritas lässt sich mit dem Smartphone oder Tablet (Android und iOS) verbinden. In der dazugehörigen App "My Patterns" können Nutzerinnen und Nutzer eigene Stickvorlagen ablegen und bereits vorhandene Vorlagen auswählen. Ist das Motiv an die Maschine gesendet, gilt es nur noch die richtige Fadenfarbe einzufädeln, wie CEO Damian Kramer erklärte. Das zweite Highlight am Stand sei Nähmaschine "Carmen". Sie soll sich für Anfänger und erfahrene Näherinnen und Näher eignen. Im Expertenmodus lassen sich Einstellungen wie Fadenspannung, Stichbreite und -länge und so weiter selbst einstellen. Der Smart-Modus ist für weniger Erfahrene. Auf dem integrierten Bildschirm zeigt die Maschine hier Schritt für Schritt an, wie beispielsweise ein Knopfloch genäht wird. In besagtem Modus finden Nutzerinnen und Nutzer zudem Nähtutorials, wie Kramer demonstrierte. Die Tutorials würden immer wieder aktualisiert.

"Florence" stickte während vier Tagen Regenbogen, VW-Busse und andere Motive. (Source: Netzmedien)

Alle Maschinen der Bernina-Schwesterfirma seien nach berühmten Frauen benannt. So ist "Florence" der Begründerin der modernen westlichen Krankenpflege Florence Nightingale gewidmet, während "Carmen" eine Hommage an die spanische Flamencotänzerin Carmen Amaya ist. In der Schweiz bietet Crown Technics ausserdem noch Nass-Trocken-Sauger von Tineco an, die Interessierte am Stand direkt ausprobieren konnten.

Jura geht mit Vollautomaten in die Vollen

Kalter Kaffee - bei Jura ist das nichts Schlechtes. Ganz im Gegenteil. Der Kaffeemaschinenhersteller präsentierte die neue Ausführung des Vollautomaten Z10 und versorgte Interessierte mit köstlichem Cold-Brew-Kaffee. Ausser dem Cold-Brew-Prozess verfügt die Maschine auch über einen normalen Brühprozess für Kaffee, einen Brühprozess speziell für Espresso (PEP genannt) und einen Brühprozess für Lungo-Kaffee. Neu am Gerät ist aber nicht das Aufbrühen, sondern das Design. Die Z10 gibt es jetzt abgesehen von der im Frühjahr 2021 präsentierten Aluminium-Version auch mit einer Kunststofffront, die Glas zum Verwechseln ähnlich sieht. Aufgrund geringerer Materialkosten sind die Ausführungen "Diamond Black" und "Diamond White" rund 160 Franken günstiger als die Z10 mit Aluminiumverkleidung.

Die Z10 am Jura-Stand in der neuen Version "Diamond White". (Source: Netzmedien)

Insgesamt hatte Jura fast 30 Vollautomaten ausgestellt. Alle waren in Betrieb und bereit zum Demonstrieren und Ausprobieren, wie Adrian Kühne, Geschäftsführer, Jura Vertrieb Schweiz, erklärte. Damit wolle Jura ein Vorbild für den Fachhandel sein und neue Inputs liefern. "Man muss sich ein bisschen anstrengen für den Konsumenten und um ihn Kämpfen. Darum gehen auch wir in die Vollen", sagte er. Für Jura sei bereits die Home 21 ein Erfolg gewesen. Die diesjährige Messe laufe hervorragend. Ein Vergleich zur letztjährigen Ausgabe lässt sich laut Kühne aber gar nicht herstellen, da die Bedingungen damals völlig anders waren. Nicht nur aufgrund von Corona, sondern auch da die Messe und die Location 2021 neu waren.

Das Team am Jura-Stand mit Geschäftsführer Adrian Kühne (rechts). (Source: Netzmedien)

Zum ersten Mal an der Home Fair dabei war Messina. Der Schweizer Generalimporteur der spanischen Espressomaschinen-Marke Ascaso wollte mit seinem Stand zeigen, dass es abgesehen von Vollautomaten und Kapselmaschinen auch hochwertige Siebträgermaschinen für den Haushalt gibt. Inhaberin und Geschäftsleiterin Sonia Frei und ihr Kollege Sergio Montalto brühten und verteilten fleissig Espresso an Besucherinnen und Besucher. "Wir wollen zeigen, dass man vor Siebträgermaschinen keine Angst haben muss. Ist die Maschine einmal eingestellt, geht alles ganz einfach", sagte Frei. Wichtig sei bei den Geräten die Beratung. Damit Konsumentinnen und Konsumenten mit ihrem Siebträger zufrieden sind, gelte es genau zu erklären, wie man einen richtigen Kaffee macht. Messina sei an der Home 22, um viele kleine Fachhändler für sich zu gewinnen. Abgesehen von Ascasa bietet das Schweizer Unternehmen auch Geräte der italienischen Marke Lelit an. Neuerdings habe Messina auch Maschinen für den Gastro-Bereich im Sortiment.

Geschäftsleiterin Sonia Frei (Mitte) mit ihrem Team am Messina-Stand. (Source: Netzmedien)

Tee brühen mit BRÜ

Keinen Kaffee, sondern Tee kocht der Teeautomat von BRÜ. Das von Bogdan Krinitchko entwickelte Gerät war am Stand von Novis ausgestellt. Wie Krinitchko erklärte, lässt sich mit dem Gerät loser oder Beuteltee mit einem Knopfdruck zubereiten. Ausserdem soll das Gerät auch gleich den Wasserkocher ersetzen. Um Tee zu brühen, lässt sich an der Maschine sowohl die Dauer, wie lang der Tee ziehen soll, als auch die gewünschte Wassertemperatur einstellen. Am hinteren Teil des Automaten befindet sich ein Wassertank. Aus diesem wird das Wasser in die Brühkammer geleitet, in der sich auch das Teesieb befindet. Ist der Brühvorgang beendet, fliesst der fertige Tee in die Tasse. Die gebrauchten Teebeutel respektive –blätter müssen Nutzerinnen und Nutzer noch selbst aus der Maschine entfernen. Ansonsten sei das Gerät aber selbstreinigend, erklärte Krinitchko.

Am Novis-Stand zeigte Bogdan Krinitchko seinen Teeautomaten. (Source: Netzmedien)

LG macht der Kleidung ordentlich Dampf

Was am LG-Stand wie ein schmaler Kühlschrank aussah, ist eigentlich der "Styler". Das Gerät ist dazu da, Kleidung wiederaufzufrischen oder zu trocknen. Für ersteres arbeitet der "Styler" mit Dampf. In einem Tank befindet sich Frischwasser, das dann als Dampf die Kleidung von schlechten Gerüchen, Bakterien und so weiter befreit. In einem zweiten Tank fängt das Gerät das Kondenswasser wieder auf. Wie ein Standmitarbeiter erklärte, kommt der Dampf überall hin, da der "Styler" die Kleidung beim Vorgang in Bewegung versetzt. Gleichzeitig würden Kleidungsstücke auch geglättet. Wer keinen Wäschetrockner hat oder nicht will, dass Hemden und Co. im Trockner zerknittern, kann den "Styler" auch zum Trocknen verwenden. Bedient wird das Gerät über ein Touchpanel an der Tür.

Der "Styler" am LG-Stand. (Source: Netzmedien)

Auch wer sich die Treppe hoch zu Panasonic wagte, entdeckte dort einige Geräte für Küche und Badezimmer. Darunter war der erst vor kurzem präsentierte Dampfbackofen NN-DS59NM. Das Gerät soll als Steamer, Ofen mit Ober- und Unterhitze, als Flächengrill und Inverter-Mikrowelle dienen. Der Brotbackautomat SD-YR2550 war bereits bei der letztjährigen Home Fair mit dabei. Aus der Kategorie Male Grooming zeigte Panasonic einige Rasiergeräte. Die Rasierer des Herstellers sind laut Bruno Wüst, Senior Manager Product Management bei Panasonic Schweiz, dafür bekannt, dass sie sehr gut schneiden. Möglich mache es die "Japanese Blade Technologie". Die Klingen für die Geräte würden nach demselben Verfahren hergestellt wie japanische Messer.

Aussicht auf den Panasonic-Stand. (Source: Netzmedien)

Was wäre ein Event in der Schweiz ohne Apéro? Das dachten sich wohl auch die Messeveranstalter und luden am Sonntag und Montag nach der Messe zu Trunk und Häppchen. An beiden Abenden nutzten viele die Gelegenheit, den Tag mit einem Glas Weisswein ausklingen zu lassen.

Nach Messeschlus gab es am Sonntag und Montag noch eine kleine Stärkung und Gelegenheit zum Plaudern. (Source: Netzmedien)

Für mehr Eindrücke von der Home 22 sehen Sie sich hier das Video zur Messe an.

Im Onlinedossier finden Sie zudem alle Beiträge und Informationen zur Messe.

Webcode
DPF8_252372