Aus dem Archiv

Wie Sie dem Kohlegrill ordentlich einheizen

Uhr
von Silja Anders und lha

Sommer - das heisst in der Regel Ferien, Sonnenschein und: Grillieren. Wie der Kohlegrill besonders effizient angeheizt wird, zeigen diese Tipps von Stiftung Warentest.

(Source: RomoloTavani / iStock.com)
(Source: RomoloTavani / iStock.com)

Das Wetter zeigt es nicht, aber die Grillsaison ist in vollem Gange. Wer mit einem Kohlegrill grilliert, stellt sich potenziell die Frage, welcher Grillanzünder besonders geeignet ist. Zwischen Holzanzündern, Holzwolle, flüssigen Grillanzündern in der Öko-Variante oder mit Paraffin und Kaminanzündern kann man schnell den Überblick verlieren. "Stiftung Warentest" zeigt, wie Grillmeisterinnen und -Meister auch mit Holzkohle schnell ans Grillgut kommen – wie etwa perfekt zubereitete Gemüsespiessli.

 

1. Holzkohle, Briketts oder beides?

Holzkohle befeuert den Kohlegrill besonders schnell. Doch trotz hoher Temperaturen glüht sie nicht so lange nach wie Briketts. Diese können die Hitze über Stunden halten. Ist ein langer Abend mit viel Grillgut geplant, sollte man laut der Verbraucherorganisation zu Briketts greifen – und genug Zeit einrechnen. Im Gegensatz zur Holzkohle sind die Briketts schwerer entzündbar. Wer clever ist, kombiniert Holzkohle und Briketts. Die Holzkohle feuert die Briketts an und die Briketts speichern die Hitze lang genug, um die Grill-Gesellschaft den ganzen Abend mit heissen Speisen zu versorgen.

 

2. Nachhaltig grillieren

Wer auch beim Grillieren auf Nachhaltigkeit setzen möchte, achtet beim Kauf von Holzkohle auf die Herkunft. Die Siegel FSC, Naturland oder PEFC versprechen ein nachhaltiges Grillvergnügen ohne Tropenholz aus Raubbau und damit ohne schlechtes Gewissen.

 

3. Finger weg von Spiritus und Benzin

Von Spiritus und Benzin als Brandbeschleuniger sollte man besser die Finger lassen. Sie verdampfen nicht nur bei bereits niedrigen Temperaturen, sondern bilden auch noch ein explosives Gas-Luft-Gemisch. Dadurch können sie meterhoch verpuffen und eine ernsthafte Gefahr für alle Anwesenden darstellen.

 

4. Auf Paraffin-Flüssiganzünder verzichten und die Kinder schützen

Flüssiganzünder mit Paraffin sind einfach, aber nicht kindersicher. Beim Trinken der Flüssigkeit könne eine chemische Lungenentzündung entstehen, heisst es bei Stiftung Warentest. Anstatt die Flaschen nach Gebrauch gut zu verschliessen und ausser Reichweite von Kindern aufzubewahren, lieber ganz auf die flüssigen Anzünder verzichten, wenn Kinder anwesend sind.

 

5. Paraffin-Fans müssen nicht verzichten

Wer trotz anwesender Kinder nicht auf Paraffin-Anzünder verzichten will, greift am besten zu Würfeln oder Cremes. Die Paraffincremes und –gels stinken und russen beim Verbrennen in der Regel weniger stark als die gepressten Würfel. Kinder könnten die Würfel ausserdem wieder für Lebensmittel halten und diese verschlucken.

 

6. Gepresste Holz-Wachsanzünder als Kindersicherung

Weil Kinder unberechenbar sind, eignet es sich beim Grillieren mit Holzkohle, lieber ganz auf Paraffin-Anzünder zu verzichten. Stattdessen kann zu gepressten Holz-Wachwürfeln gegriffen werden. Diese sind meist einfach abzubrechen, zu dosieren und zu entzünden und verbrennen nahezu russ- und geruchsfrei. Holzwolle hingegen erfordert laut Stiftung Warentest Geschick beim Kohleaufschütten, da sie sonst erlischt und stark qualmt. Zudem dauert es sehr lange, bis die Holzkohle oder Briketts durchgeglüht sind.

(Source: Ezequiel Garrido / Unsplash)

 

7. Im Anzündkamin den Luftzug ausnutzen

Kombiniert man Kamin und Festanzünder, verkürzt sich die Wartezeit zur Glut. Oben wird Kohle reingefüllt, unten der Festanzünder entflammt und der Luftzug glüht die Kohlen schnell durch. Besonders gut eignen sich bei diesem Prinzip Briketts.

 

8. Heissluftfön für den Grill statt für die Haare

Wer sich nicht auf den Wind verlassen will, kann selbst zum Wetterphänomen werden. Die Holzkohle oder Briketts einfach mit dem Heissluftfön ordentlich durchblasen und der Grill ist in Null-Komma-Nichts startklar. Der Nachteil: Asche, beissender Rauch und Funken werden dabei so stark aufgewirbelt, dass bei Trockenheit im Garten Brandgefahr entstehen kann. Wer also keinen Waldbrand auslösen möchte, sollte das Pusten doch lieber dem naturgegebenen Wind überlassen.

 

9. Sprays und elektrische Anzünder für Experimentierfreudige

Wer etwas Neues ausprobieren will, kann auch zu elektrischen Grillanzündern greifen. Mit Strom beheizte Gabeln oder Spiralen werden in die Kohlen geschoben und entzünden diese ganz ohne Russ und Geruch, heisste es seitens der Verbraucherorganisation. Schneller als mit einem Kamin geht das Anzünden damit allerdings nicht. Anzündsprays heizen den Kohlen und Briketts zwar schnell ein, bringen aber Verpackungsmüll mit sich.

 

10. Chemische Schadstoffe hinterlassen einen "bitteren Beigeschmack"

Chemische Grillanzünder sind zwar schnell im Beheizen, müssen aber vollständig verbrannt sein, bevor der Grill mit den Esswaren belegt werden kann. Das Glutbett muss mit einer dünnen, weissen Ascheschicht überzogen sein. Ist man zu ungeduldig, können Schadstoffe im Dampf den Grillgenuss verderben.

 

11. Für Ungeduldige lautet die Devise: Gas oder Elektro

Für ungeduldige Grillitarier und Grillitarierinnen heisst der letzte Ausweg zur Not: Gas- oder Elektrogrill. Der wahre Smokey-Geschmack bleibt hier aber natürlich auf der Strecke. In diesem Sinne: En Guete!

 

Ausserdem: Wenn Sie herausfinden möchten, welcher Grill am besten zu Ihnen passt, können Sie sich hier über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Grillsysteme informieren.

Webcode
DPF8_224622