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Das sind die Vor- und Nachteile der verschiedenen Grillsysteme

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Ob in den Sommerferien oder an sonnigen Wintertagen: Grillieren ist nicht gleich Grillieren. Es gibt fast so viele verschiedene Grills wie Zutaten, die man darauf brutzeln, schmoren und garen kann. Der Grillvergleich zeigt, welches die gängigsten Grilltypen sind und wie sie sich voneinander unterscheiden.

(Source: stockcreations)
(Source: stockcreations)

Im Sommer brutzelt und zischt es wieder auf den Balkonen und in den Gärten. Ob Kohlegrill, Smoker, Gasgrill, Elektrogrill oder Pelletgrill – die Auswahl, worauf das Grillgut zubereitet werden kann, ist gross. Welches Modell am besten auf welchen Balkon und in welchen Garten passt, verrät der Grill-Vergleich.

Kohlegrill

Den Kohlegrill gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen, von ganz einfach bis hochmodern. Zum Grillieren mit Kohle sind lediglich ein feuerfester Behälter für die glühende Kohle und ein Rost fürs Grillgut nötig. Zu den wohl bekanntesten Kohlegrills gehört der Kugelgrill, der durch seine runde Form für eine gleichmässige Hitzeverteilung sorgt. Die günstigste Kohlegrill-Variante dürfte der Camping-Grill sein, der bereits ab 20 Franken erhältlich ist. Eine Deluxe-Ausgabe kann bis zu 500 Franken kosten.

Die Reinigung des Holzkohlegrills kann je nach Modell aufwändig sein und kräftiges Schrubben erfordern. Dafür ist es die wohl authentischste Art, zu grillieren, da der Grill erst noch angefeuert werden muss. Ausserdem ist kein Gasbehälter oder eine Steckdose nötig, und man kann einen kleinen Holzkohlegrill überall hin mitnehmen. Bedenken sollte man allerdings, dass es rund eine halbe Stunde dauert, bis das Grillgut auf den Rost gelegt werden kann, da die Kohle erst richtig glühen muss.

 

 

Gasgrill

Der Gasgrill brät Steak und Bratwurst durch Wärmestrahlung mittels Gasverbrennung, meist mit Butan- oder Propan-Gas oder mit einem entsprechenden Anschluss ans Gasnetz. Der Gasgrill lässt sich in der Regel per Knopfdruck anzünden und die Temperatur ist, wie beim heimischen Herd, regulierbar. Ausserdem können Grillmeister mit der gasbetriebenen Variante schnell mit dem Grillieren loslegen, da die ideale Grilltemperatur innerhalb weniger Minuten erreicht ist. Auch die Reinigung ist einfacher als bei einem Kohlegrill. Beim Grillieren mit Gas entsteht kaum Rauch, das heisst allerdings auch, dass alle, die Grillieren mit Feuer verbinden, hier zu kurz kommen. In Sachen Mobilität ist man mit dem Gasgrill recht eingeschränkt, denn eine grosse Gasflasche trägt man nicht eben mal zum Strandbad. Preislich gibt es den Gasgrill ab etwa 130 Franken. Eine Luxusvariante mit mehreren Grillflächen kostet schnell über 2000 Franken.

Abgesehen vom klassischen Gasgrill, bei dem das Gas direkt dazu dient, das Grillgut zu erhitzen, sind auch Lavastein-Gasgrills erhältlich. Bei diesen Modellen dient das Gas dazu, die Lavasteine zu erhitzen, die ähnlich wie Holzkohle im unteren Bereich des Grills platziert werden und die Hitze ans Grillgut abstrahlen. Ein Gasgrill mit Lavasteinen ist einem Kohlegrill daher sehr ähnlich. Wie beim normalen Gasgrill entsteht aber kaum Rauch. Auch den Lavastein Gasgrill gibt es zwischen gut 100 und über 1000 Franken.

Elektrogrill

Beim Elektrogrill läuft ohne Steckdose nichts. Ganz ohne Feuer lässt sich auf diesem Grill das Fleisch oder andere Zutaten zubereiten. Wie beim Gasgrill kann die Temperatur reguliert werden und auch der Elektrogrill ist nach einigen Minuten genügend aufgeheizt. Im Haus oder allgemein in geschlossenen Räumen kann man den Elektrogrill gefahrlos verwenden. Die strombetriebenen Grills sind sowohl als Tischgrill wie auch mit Standbeinen erhältlich. Bei einigen Modellen lassen sich die Beine abnehmen, sodass sie auf dem Esstisch oder der Küchenablage und draussen im Garten eingesetzt werden können. High-End-Modelle sind für 400 bis 500 Franken erhältlich. Für alle, die gerne günstig grillieren, gibt's den Elektrogrill ab 50 Franken. Die Reinigung ist vergleichsweise einfach und schnell erledigt.

Smoker und Water Smoker

Streng genommen gehört der Smoker nicht zur Grill-Kategorie. Beim aus den USA bekannten Utensil handelt es sich um einen Räucherofen. Beim Smoker wird das Grillgut nicht direkt über der Glut gebrutzelt, sondern langsam gegart. Die dazu nötige Hitze entsteht in einer separaten Brennkammer. Am häufigsten sieht man die sogenannten «Barrel Smoker», die mit ihrer runden Form einer Tonne ähneln. Befeuert wird der Smoker mit Holz oder Holzkohle. Durch das lange Räuchern erhält das Grillgut das typische BBQ-Aroma. Die Zubereitung dauert mit diesem Räucherofen oft mehrere Stunden. Das langsam gegarte Fleisch wird dafür sehr zart und bleibt saftig. Das Kocherlebnis mit dem Smoker ist nicht mit dem schnellen Braten einer Wurst auf dem Grillrost vergleichbar und erfordert abgesehen von Geduld auch etwas Geschick und Erfahrung. Denn die Temperatur beim Garen sollte möglichst konstant gehalten werden. Barrel Smoker sind gross und massiv und lassen sich nicht einfach mitnehmen.

Water Smoker sind um einiges kompakter. Bei diesem Smoker-Modell, auch Bullet Smoker genannt, wird das Grillgut gestapelt. Insgesamt hat der Water Smoker vier Etagen. Im untersten Bereich befindet sich die Holzkohle. Darüber ist eine Wasserwanne platziert. Während des Garens verdunstet das Wasser und sorgt dafür, dass das ­Grillgut nicht trocken wird. Auf Etage drei und vier befinden sich die Grillroste. Der kleine Bruder des Barrel Smokers ist zwar einfacher transportierbar, kann aber schnell genauso teuer werden wie die wasserlose Variante. Beide Smoker-Modelle können mehreren hundert Franken ­kosten.

Pelletgrill

Der Pelletgrill gilt als Alleskönner unter den Grills. Er eignet sich für das direkte Grillen von Kurzgebratenem, dem Angrillen von Steaks oder für das sanfte Räuchern und Smoken etwa von Spareribs. Pizza, Brot und Kuchen sollen für den Pelletgrill ebenfalls kein Problem sein. Grund dafür ist eine grosse Bandbreite an Temperaturen, die fast auf das Grad genau einstellbar sind. Ermöglicht wird das durch eine elektrische Einheit, welche die Temperatur kontrolliert und sich je nach Preisklasse oder Modell auch per App steuern lässt. Bei manchen Geräten gibt es auf Knopfdruck auch mehr Rauch. Die meisten Grills bieten Temperaturbereiche zwischen 70 bis 300 Grad, doch gibt es auch Modelle, die höhere Temperaturen schaffen. 

Gefeuert wird mit Pellets, die aus gepresstem Sägemehl oder Sägespänen bestehen. Davon gibt es verschiedene Typen wie Apfel, Buche oder Mesquite, um bei etwaigen Smoke-Aromen variieren zu können. Von dem Pelletbehälter wird der Inhalt über eine elektrisch betriebene Förderschnecke in eine Brennkammer befördert und dort verbrannt. Deswegen hat der Pelletgrill aber auch einen Nachteil: Ohne Stromanschluss geht nichts. Zudem haben diese Geräte eher hohe Anschaffungskosten.
 

Grill-Tipps vom Profi finden Sie im Beitrag "Grill Ueli räumt mit 7 Grill-Mythen auf".

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