Fokus auf B2B-Geschäft

Update: Canon-Präsident Mitarai befürchtet dramatischen Rückgang im Fotokameramarkt

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Canon-Chef Fujio Mitarai hat dem Systemkamera-Markt eine mögliche Halbierung der Verkäufe in zwei Jahren prognostiziert. Schuld sei das Smartphone. Nur noch Profi- und gehobene Amateurfotografen kauften Systemkameras.

Fujio Mitarai, Canon. (Source: Canon)
Fujio Mitarai, Canon. (Source: Canon)

Update vom 29.01.2019:

Canon Schweiz hat auf eine Anfrage der Redaktion reagiert. Ralph Schmid, Marketing-Chef von Canon Schweiz, sagt, dass Canon-Präsident Fujio Mitarai in dem Interview lediglich eine Einschätzung zur weiteren Entwicklung des Kameramarktes gegeben habe. Die daraus abgeleiteten Interpretation seien Gerüchte, die Canon nicht kommentiere. In der Schweiz sei auch kein Personalabbau und keine Sortimentsstraffung geplant, Handelspartner drohten keine Veränderungen. Schmid verweist auf die vergangenen Herbst eingeführte EOS-R-Plattform, mit der Canon das Sortiment um ein innovatives Spiegellos-Vollformat-System erweitert habe. Canon gewinne laufend Marktanteile in allen Kamerasegmenten dazu und unternehme alles, um der führende Anbieter zu bleiben.

Originalmeldung vom 28.1.2019:

Die Lage im Markt für Fotokameras ist seit dem Siegeszug des Smartphones dramatisch und dürfte sich laut Canon-Präsident Fujio Mitarai in den nächsten zwei Jahren noch verstärken. Wie Photo Rumors unter Bezug auf Digicame Info und ein Interview des Canon-Chefs gegenüber dem japanischen Wirtschaftsmagazin Nikkei schreibt, könnten die weltweiten Verkäufe von Systemkameras in den nächsten zwei Jahren um die Hälfte einbrechen, von derzeit rund 10 Millionen auf 5 bis 6 Millionen.

Fujio Mitarai sagte demnach, Canon verkaufte in den vergangenen Jahren jeweils gut 10 Prozent weniger Systemkameras und Objektive. Einzig spiegellose Kameras verkauften sich besser, könnten den Rückgang aber nicht aufhalten. "Die Leute schiessen normalerweise Fotos mit Smartphones", zitiert Photo Rumors den Canon-Präsidenten. Profi- und gehobene Amateurfotografen weltweit könnten noch 5 bis 6 Millionen Kameras pro Jahr kaufen, dann sei der Tiefpunkt im Kameramarkt erreicht.

Canon wolle sich deshalb verstärkt auf das B2B-Geschäft mit Kameras im Industrie- und Medizinbereich konzentrieren. Möglich sei auch, dass Canon Objektive und Kamerakomponenten an andere Hersteller liefere. Ubergizmo bemerkt, dass unklar sei, wie sicher die Übersetzung von Photo Rumors ist und ob etwas verlorengegangen sein könnte, die Kernaussage des Canon-Chefs sei aber eindeutig. Welche Auswirkungen die Aussagen des Canon-Präsidenten im Unternehmen und vor allem bei Canon Schweiz haben werden, ist unklar, eine Anfrage noch unbeantwortet. Canon-Schweiz-Chef Markus Naegeli zeigte sich aber im Interview mit dem IT-Markt Anfang Dezember noch optimistisch, dass es eine grosse Zahl an vor allem jungen Umsteigern von der Smartphone- hin zur klassischen Fotografie geben wird.

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