Neues Herstellungsverfahren

Cold-Brew-Kaffee - gelasert, nicht gefiltert

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von Adrian Oberer und lha

Zwei Forscherinnen aus Deutschland haben ein laserbasiertes Verfahren zur Zubereitung von kalt gebrühtem Kaffee entwickelt. Das grösste Marktpotenzial sehen die Entwicklerinnen aber nicht im Kaffee selbst, sondern im Herstellungsverfahren mit Eventcharakter.

Das Leopard-Verfahren in Aktion. (Source: Screenshot youtube.com)
Das Leopard-Verfahren in Aktion. (Source: Screenshot youtube.com)

Zwei deutsche Forscherinnen haben eine laserbasiertes Verfahren zur Herstellung von kalt gebrühtem Kaffee entwickelt. Ein ultrakurz gepulster Laser beleuchtet dabei das Wasser samt Kaffeepulver, wie es in einer Mitteilung der Universität Duisburg Essen (UDE) heisst. Der Vorgang dauere etwa 3 Minuten - erhitze das Gemisch aber nicht. Dadurch blieben Pyridin und Diphenol im Getränk erhalten, was dem Cold-Brew-Kaffee seinen Geschmack verleihen.

Was in Deutschland noch 3 Minuten dauert, geschieht in der Schweiz bereits auf Knopfdruck. Der Schweizer Kaffeemaschinenhersteller Jura präsentierte im vergangenen Jahr die Z10 Hot & Cold. Die Kaffeemaschine bereitet kalt gebrühten Kaffee innert Sekunden zu.

Die Erfinderinnen des Leopard - für Laser-based Extraction offers Pure and Advanced Refreshment Drinks - genannten Verfahrens sehen das Marktpotenzial auch nicht im Kaffee selbst: "Es ist nicht der Kaffee, sondern das laserbasierte Herstellungsverfahren, das einen enormen Eventcharakter hat. So stellen wir uns vor, dass wir entsprechende Lasersysteme für Veranstaltungen, wie Hochzeiten, vermieten. Aber man könnte es auch an Kaffeehäuser verleihen oder lizenzieren", wie eine der Forscherinnen in der Mitteilung der UDE zitiert wird.

Der Prozess könne aber in Zukunft für die Getränkeindustrie durchaus interessant werden. Mit dem Leopard-Verfahren kann auch Tee oder Matcha hergestellt werden, wie die UDE mitteilt. Die Forscherinnen tüfteln demnach bereits an der Vielfalt des Verfahrens und sind mit der Entwicklung von Rezepten für Erfrischungsgetränke beschäftigt.

Übrigens: Jura hat an der Branchenmesse "Home 22" bereits den Nachfolger der Z10 vorgestellt. Den kompletten Messebericht finden Sie hier.

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