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Diese Smarthome-Protokolle musst du kennen

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Vom Lichtschalter bis zum Rasenmäher – das Internet der Dinge hält Einzug in die Schweizer Haushalte. Was man wissen sollte, bevor man sich in das Abenteuer Smarthome stürzt.

(Source: onurdongel)
(Source: onurdongel)

Laut einer Befragung der Handwerkerplattform Ofri nutzen nur 20 Prozent aller Schweizer Haushalte bereits ein oder mehrere vernetzte Geräte. In Zukunft soll diese Zahl stark steigen, wenn es nach der Industrie und den Technikfans geht. Dabei ist nicht jeder Käufer einer intelligenten Waschmaschine automatisch ein Smarthome-Nutzer. Wenn es darum geht, sein eigenes Zuhause fit für die schöne Technikwelt zu machen, gilt es einiges zu beachten.

 

Bevor man sich in den Smarthome-Dschungel stürzt, sollte man sich die Frage stellen, was genau eine intelligente Haussteuerung kontrollieren soll. Sollen alle smarten Geräte miteinander vernetzt werden? Oder geht es nur darum, per Lichtsteuerung Strom zu sparen? Das allein hat schon Einfluss auf die Wahl der Technik.

Smarthomes sind zwar modulare Systeme, das heisst sie lassen sich fast beliebig erweitern, es gibt allerdings auch hier Unterschiede. Geschlossene Systeme bieten ein höheres Mass an Sicherheit gegen Eingriffe von aussen, man schränkt sich aber meist auf einen Hersteller ein. Sprich, ein System, das als Heizungssteuerung wunderbar funktioniert, lässt sich nicht mit der Heimkinoanlage und der Waschmaschine erweitern. Bestimmte Hersteller von Smarthome-Systemen haben allerdings Partnerschaften mit mehreren Elektronikanbietern. Das schafft eine Kompatibilität zwischen verschiedenen Produkten.

 

Die nächste Frage bei der Einrichtung ist, ob die schlauen Geräte per Funk oder per Kabel miteinander interagieren sollen. Wird die Wohnung nicht gerade komplett saniert, bietet sich in den meisten Fällen eine kabellose Lösung an. Für die Funkübertragung haben sich auf Markt gleich mehrere Standards etabliert. Hier sind die wichtigsten kurz vorgestellt:

 

  • Dect ULE: Den sparsamen Energieverbrauch hat Dect ULE (Ultra Low Energy) bereits im Namen. Die kabellose Telekommunikationstechnik findet sich vor allem in den Fritz-Boxen von AVM wieder.

  • Enocean: Durch die Nutzung kinetischer Energie können mit Enocean batterielose Sensoren und Schalter genutzt werden. Der Standard wird von Siemens unterstützt und lässt sich mit einer unbegrenzten Anzahl von Sensoren nutzen. Enocean ist bereits in zahlreichen Produkten verbaut, aber nicht immer gekennzeichnet.

  • Zigbee: Das Protokoll richtet sich mit seiner Übertragung von geringen Datenaufkommen speziell an die Hausautomation. Ideal für Lampen, Rollläden und Bewegungsmelder. Mit Philips und Osram unterstützen unter anderem zwei grosse Firmen Zigbee. Zudem ist er mit dem Enocean-Standard kompatibel.

 

  • Z-Wave: Der etwas ältere Funkstandard ist klar auf unterschiedliche Hersteller ausgerichtet. Die Nutzung ist allerdings territorial beschränkt, Geräte aus Nordamerika sind nicht kompatibel zu europäischen Produkten. In der Z-Wave-Allianz engagieren sich unter anderem Ingersoll Rand und LG.

  • WLAN & Bluetooth: Die sehr verbreiteten Standards finden sich vom Smartphone bis zur Steckdose überall wieder. Per WLAN lassen sich zahlreiche Geräte miteinander vernetzen.

 

Wie wichtig Kompatibilität ist, zeigen die Smarthome-Systeme der Hersteller. Ob etwa bei AVM, Samsung, Philips oder Gigaset – es werden mehrere Standards unterstützt.

Die technischen Möglichkeiten sind hier spezifischer als bei den Einsteigermodellen von Google, Amazon und Apple. Die Modularität eines Smarthomes kann auch ein Vorteil sein, denn was für einen Einsteiger völlig ausreichend ist, kann nach einiger Zeit für den Nutzer zu wenig sein. So lässt sich das eigene Heim Schritt für Schritt zukunftssicher machen.

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