Vom KI-Master-Blender, Gewerkschaften und Trennungen im Smarthome
Die IT-Welt fördert immer wieder Erstaunliches und Kurioses zutage, das zum Schmunzeln anregt. Die seltsamsten Kurznews immer in der Rubrik "Merkwürdiges aus dem Web". Gute Unterhaltung!
Bier und Spiele fürs Gesindel
jor. Was haben Gamer und Trinker gemeinsam? Sie haben ein Hobby. Und wer ein Hobby hat, lungert weniger herum. Alkohol und Videospiele sind also probate Mittel, um Arbeiter davon abzuhalten, sich einer Gewerkschaft anzuschliessen. Das dachten sich wohl die Leute von Delta Airlines, als sie die Pausenräume der Fluggesellschaft mit schicken Postern ausstaffierten. Das eine Plakat zeigte einen Gaming-Controller, darüber stand: "Gewerkschaftsbeiträge kosten etwa 700 Dollar pro Jahr. Ein Videospiel-System mit den neuesten Hits klingt nach Spass. Steckt euer Geld lieber in so etwas, statt Gewerkschaftsbeiträge zu bezahlen." Das zweite Poster zeigte einen Football und den Spruch: "Nichts ist vergnüglicher, als mit Kumpels ein Football-Spiel zu schauen. Statt all diese Gewerkschaftsbeiträge zu bezahlen, könntest du einige Runden ausgeben." Die Bilder dieser Poster lösten auf Twitter einen Shitstorm aus. Daraufhin sagte der Delta-CEO: "Das war unangemessen. Zudem waren die Plakate auch handwerklich schlecht gemacht." Vielleicht war der Plakatmacher ja ein trockener Gewerkschafter, der kein Geld für Videospiele hatte.
Roboter quälen hilft gegen Aggressionsstau
lba. Maschinen und Computer haben schon so manchen User zur Weissglut gebracht. Das Hantieren mit fehlerhafter Technik oder abstürzenden Rechnern brachte schon viele Menschen um den Verstand. Jetzt gibt es die Möglichkeit, Robotern und Maschinen als Gegenleistung einmal eins auf die Rübe zu geben. Michal Luria, Wissenschaftlerin an der Carnegie Mellon University, entwickelte dafür die sogenannten Cathartic Objects. Gemäss "Golem" besteht ihr Zweck darin, "destruktive Verhaltensweisen zu ermöglichen". Da wäre etwa eine Maschine ähnlich einem Sofakissen, das – mit spitzen Gegenständen traktiert – zu zucken beginnt. Oder eine Leuchte, die auf Schimpfworte reagiert und zu leuchten beginnt, wenn ihr Beleidigungen an den Lampenschirm fliegen. Wenn also wieder einmal schlechte Stimmung herrscht, hilft es, die Tischleuchte anzubrüllen.
Wir sind Bots, hört uns brüllen!
cka. Im russischen Ableger der Castingshow "The Voice Kids" kämpfen Kinder darum, wer am besten singen kann. Entschieden wird dabei via Publikumsabstimmung per Telefon und SMS. Eine Wählergruppe wird jedoch krass unterdrückt: Bots. Der Skandal ereignete sich während des Finales der sechsten Staffel. Die zehnjährige Kandidatin Mikella Abramowa bezirzte die Maschinen mit dem Lied "Ты здесь" – auf Deutsch: Du bist hier. 300 überzeugte sequenzielle Telefonnummern generierten rund 30'000 Stimmen für die Tochter einer Popsängerin und eines Millionärs, wie BBC berichtet. Ihre Konkurrenten erhielten jeweils rund 3000 Stimmen. Aber statt Abramowa als die von Bots bevorzugte Sängerin zu akzeptieren, annullierten die Organisatoren das Ergebnis der Wahl. Das Finale wurde einen Monat später neu gefilmt und alle Kandidaten zu Gewinnern erklärt. Abramowa blieb der Verleihung jedoch fern, wie RT.com berichtet. Und die Bots schwiegen, vom keinem mehr Gehör kriegend.
Es ist aus, aber das Licht bleibt an
osc. Nichts währt ewig, schon gar nicht die Liebe. Wenn die Trennung nicht mehr abzuwenden ist, stehen die einst Liebenden vor der Aufgabe, ihre Beziehung mehr oder weniger harmonisch abzuwickeln. Was vorher zusammengehörte, muss mühsam aufgedröselt werden. Wem gehört die DVD-Sammlung? Was passiert mit dem Gerümpel in der Garage? Mit der Digitalisierung des Alltags ist nun ein neues Problem aufgetaucht, wie "Spiegel Online" schreibt. In der Regel war nur eine Person für alle Gadgets im Smarthome verantwortlich – und hat damit auch alle Zugangsdaten. Geht eine Beziehung in die Brüche, hat der oder die Ex also noch Zugriff auf die smarten Geräte. Wer verhindern möchte, dass plötzlich alle Lautsprecher auf voller Lautstärke losplärren, die Heizung zwischen Arktis und Hölle hin und her pendelt oder morgens um 3 Uhr in der Wohnung das Licht flackert, sollte sich früh genug Gedanken darüber machen, wer das Smarthome unter Kontrolle hat.
Maschinen würden Whiskey trinken
fpo. Die Whiskey-Produktion ist eine Kunst, bei der es auf jahrelange Erfahrung ankommt. Der typische Charakter entsteht durch die Lagerung in verkohlten Holzfässern. Wie lange der Whiskey darin bleibt und was die Fässer zuvor enthielten, macht die einzigartige Mischung aus. Die schwedische Destillerie Mackmyra will nun mit der finnischen Tech-Firma Fourkind und Microsofts Cloud Azure die Whiskey-Herstellung revolutionieren. Wie "T3N" schreibt, soll künstliche Intelligenz (KI) den komplexen Herstellungsprozess beschleunigen und automatisieren. Die KI sei in der Lage, über 70 Millionen verschiedene Rezepte zu erzeugen. So könnten sich die Kunden auf neue Aromen freuen. Ob das schmeckt, wird sich schon diesen Herbst zeigen, wenn die ersten Whiskeys vom KI-Master-Blender erhältlich sein sollen.