Marktreport

Auf und Ab am Audiomarkt

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Der hiesige Markt für Audioprodukte ist durchzogen. Zwar stiegen die Umsätze im Bereich Static Audio leicht, der Stückzahlenverkauf ging aber in den meisten Kategorien zurück. Im Professional-Bereich soll es nach der Coronapause wieder aufwärtsgehen.

(Source: chubuka / Fotolia.com)
(Source: chubuka / Fotolia.com)

Das Geschäft mit Audiogeräten im Consumer-Bereich hat 2021 grösstenteils zugenommen. Zwar gingen in vielen Kategorien nicht mehr Geräte über den Ladentisch, trotzdem wuchsen die Umsätze in einigen Segmenten genug, um das Jahr 2020 zu übertreffen. Wie Zahlen des Marktforschers GfK zeigen, stiegen die Einnahmen im als "Static Audio" bezeichneten Bereich vergangenes Jahr im Vergleich zu 2020 um 0,9 Prozent auf 137,6 Millionen Franken. Dazu zählt GfK unter anderem Home-Theatre-Systeme, Plattenspieler, Soundbars und Co.

Das Geschäft mit Lautsprechern legte im Jahresvergleich um 3,7 Prozent zu von 65,5 Millionen Franken auf 67,9 Millionen Franken. Der Stückzahlenverkauf war jedoch rückläufig. Es gingen 5,6 Prozent weniger Lautsprecher über den Ladentisch als noch ein Jahr zuvor. Damals wurden 140 300 Geräte verkauft, während es 2021 noch 132 400 waren. Der Trend zu mehr Umsatz aber weniger verkauften Geräten setzt sich bei den Lautsprechern auch dieses Jahr fort. Im Zeitraum von Januar bis April stieg der Umsatz um 0,7 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode, während der Stückzahlenverkauf um 4,6 Prozent zurückging.

Unter die Kategorie Lautsprecher fallen beim Marktforscher auch Soundbars. Diese machten sowohl in Bezug auf Umsatz wie auch bezüglich Stückzahlenverkauf mit 53 respektive 65 Prozent den grössten Anteil in der Kategorie aus. An zweiter Stelle liegen hier Front- und Stereo-Speaker mit einem Umsatzanteil von 26,8 Prozent und einem Anteil am Stückzahlenverkauf von 15,1 Prozent.

Soundbars führt GfK auch zusätzlich als separaten Bereich auf. Wie dort ersichtlich ist, nahm das Geschäft mit den Geräten leicht ab. Der Umsatz sank vergangenes Jahr verglichen mit 2020 um 1,6 Prozent oder 0,6 Millionen Franken. Die Anzahl der verkauften Geräte sank von 89 200 auf 86 000 Stück. Das entspricht einem Rückgang von 3,6 Prozent. Der Abwärtstrend setzte sich von Januar bis April 2022 fort. Die Einnahmen sanken verglichen mit demselben Zeitraum im Vorjahr um 2,7 Prozent. Der Stückzahlenverkauf ging um 8,8 Prozent zurück.

Sowohl bei den Lautsprechern als auch bei den Soundbars stieg der Durchschnittspreis pro verkauftes Gerät im Jahr 2021 wie auch in den ersten vier Monaten dieses Jahres.

Der Markt für Audiosysteme für daheim schrumpfte gegenüber 2020 um 4,8 Prozent. So lagen die Einnahmen damals bei 53,4 Millionen Franken und gingen auf 50,5 Millionen Franken zurück. Auch der Stückzahlenverkauf ging zurück von 214  400 Geräten auf 204 100 Geräte. Anfang dieses Jahres fing sich der Markt aber wieder. Gegenüber Januar bis April 2021 wuchs der Umsatz (um 2,1 Prozent) und die Verkaufszahlen gingen nur minimal zurück (um 1 Prozent).

Weniger gute Aussichten am Portable-Audio-Markt

Wie erwähnt, ist der Static-Audio-Markt insgesamt gewachsen. Im Portable-Audio-Markt zeigt sich ein anderes Bild. Hier gingen die Umsätze 2021 um 9,6 Prozent zurück und schrumpften von 32,3 Millionen auf 29,2 Millionen Franken. Auch 2020 ging es umsatztechnisch bereits bergab. Damals waren die Einnahmen um 6,1 Prozent geringer als noch ein Jahr zuvor. Mit 12,6 Millionen Franken war die Kategorie der portablen DAB-Radios 2021 (wie bereits in den beiden Jahren davor) die umsatzstärkste. Aber auch sie schrumpfte gegenüber 2020.

Mini- und Bluetooth-Speaker sind hier jedoch nicht inbegriffen und als separate Kategorie aufgeführt. Das Geschäft mit Bluetooth-Speakern entwickelte sich leicht positiv. Der Umsatz stieg von 59,7 Millionen im Jahr 2020 auf 60,1 Millionen Franken im Jahr 2021. Das ist ein Anstieg um 0,7 Prozent. Der Handel verkaufte aber weniger Geräte als im Vorjahr. Der Stückzahlenverkauf ging um 6,1 Prozent zurück.

Wachstum im Professional-Bereich nach Coronapause

Im Professional-Audio-Bereich zeigt sich ein anderes Bild. "Keine Veranstaltungsorte für Live-Unterhaltung bedeuten kein Geschäft", schreibt die Audiovisual and Integrated Experience Association (AVIXA). Viele Hersteller, die sich ausschliesslich auf das Pro-Segment fokussieren, hätten in den vergangenen zwei Jahren gelitten. Avixa geht aber davon aus, dass sich die Branche - sofern Grossveranstaltungen und andere Live-Events nicht erneut über längere Zeit wegfallen - wieder erholen wird.

Die Herausforderung bestehe nun darin, den Anschluss nicht zu verlieren. "Die Pause im Jahr 2020 hat zu Verzögerungen bei neuen Produkten geführt", heisst es. Zudem kämpfen Hersteller und Distributoren momentan mit Komponentenengpässen und Transportproblemen.

Nichtsdestotrotz soll der globale Markt wachsen, wie eine vom Onlineportal "Digital Journal" publizierte Studie zeigt. Die Autoren gehen davon aus, dass der Markt von 2022 bis 2028 mit einer jährlichen Wachstumsrate von 9,2 Prozent zulegen werde. Am meisten Umsatz sollen Hersteller während dieser Zeit mit Lautsprechern für den professionellen Bereich machen. In Bezug auf die Regionen soll sich der asiatisch-pazifische Raum das grösste Stück vom Pro-Audio-Kuchen schnappen.

Lesen Sie ausserdem: Vinyl-Schallplatten werden jetzt auch wieder in der Schweiz produziert. Nach 18 Jahren des Produktionsstillstandes nehmen die Vinylpressen im Kanton Aargau den Betrieb auf.

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