Moneyland-Umfrage zu Streaming

Netflix und Co. legen zu, Apple TV Plus verliert

Uhr
von Sophie-Kathrin Klimas und lha

Videostreaming ist weiter auf dem Vormarsch. Vor allem Anbieter rund um den Branchenprimus Netflix haben im vergangenen Jahr Nutzerinnen und Nutzer gewonnen. Von den Bezahldiensten verlor Apple TV Plus als einziger Kundschaft.

Die beliebteste Video-Streaming-Plattform der Schweizer und Schweizerinnen ist Youtube. (Source: Karolina Grabowska / pexels)
Die beliebteste Video-Streaming-Plattform der Schweizer und Schweizerinnen ist Youtube. (Source: Karolina Grabowska / pexels)

Netflix, Disney Plus, Tiktok und Co. - der Markt für Streamingangebote wächst und wächst. Mit ihm wächst auch die Anzahl an Personen, die Streaming nutzen, wie eine Studie des Vergleichsportals Moneyland.ch ergab. In der Umfrage gaben 89 Prozent der 1500 Teilnehmer und Teilnehmerinnen an, mindestens einen Videostreaming-Dienst zu nutzen. Wie stark Streaming an Popularität gewonnen hat, spiegelt sich in den Zahlen wieder - fast alle grossen Plattformen verzeichneten im vergangenen Jahr Wachstum. Ein Trend, der sich laut Moneyland.ch aus der Pandemie entwickelt hat und nach wie vor anhält. Klassisches Fernsehen ist in der Schweiz zwar immernoch der Vorreiter, trotzdem holen Streamingdienste markant auf, schreibt Moneyland.ch.

Fast alle schauen Youtube

Die beliebteste Streamingplattform ist Youtube. Dass vier von fünf Schweizern und Schweizerinnen dort Videos schauen, ist nicht verwunderlich, denn sie ist eine der wenigen Plattformen, die gratis ist. Lediglich 4 Prozent der Befragten gaben an für Youtube Premium Geld auszugeben, um so keine Werbungen mehr schauen zu müssen.

Die Netflix-Konkurrenz schläft nicht

Zwar liegt Netflix als Branchenprimus unter den Bezahldiensten weit vor allen anderen Anbietern, dennoch wird ein Nachrücken der Konkurrenz deutlich. Disney Plus zum Beispiel soll laut der Umfrage, seit vergangenem Jahr 9 Prozent an Abonnenten und Abonnentinnen dazu gewonnen haben. Ähnliches Wachstum zeichnet sich auch bei allen anderen Anbietern ab, mit einer Ausnahme: Apple TV Plus verlor an Zuschauern und Zuschauerinnen und wurde im Ranking von Amazon Prime Video überholt. Eine Erklärung dürfte laut Moneyland.ch sein, dass Apple TV Plus wesentlich weniger Filme, Serien und Dokumentationen bietet als die Konkurrenz.

2,5 Millionen Netflix-Abos in der Schweiz

Aus der Umfrage geht ausserdem hervor, dass etwa 40 Prozent der Schweizer Bevölkerung für ein Netflix-Abo zahlt. Ein wertvoller Hinweis dahingehend, wie Leute einen Streamingdienst nutzen. Denn die Plattformen selber, nennen in der Regel keine Zahlen.

Die Jungen Streamen, die Alten zahlen

Besonders beliebt ist Videostreaming bei jungen Leuten. Youtube, Netflix, Tiktok, Disney Plus und Twitch sind bei den Befragten zwischen 18 und 25 Jahren noch beliebter als bei den älteren Kunden. Die Altersgruppe von 26 bis 49 bevorzugt hingegen vermehrt Amazon Prime Video, Swisscom Blue Sport und Google Play. Interessant sei vor allem zu beobachten, dass ältere Leute zwar weniger streamen, dafür aber umso öfter bereit sind dafür zu zahlen. "Ältere Personen können es sich eher leisten, für ein Abo zu zahlen, und sie ermöglichen damit wohl auch ihren jüngeren Verwandten oder Bekannten den Zugang", vermutet Ralf Beyeler, Experte für Telekommunikation bei Moneyland.ch.

Einzige Ausnahme ist dabei wieder Netflix. Denn junge Menschen zwischen 18 und 25 Jahren sind vor allem auf Netflix unterwegs und auch durchaus bereit, dafür Geld auszugeben.

Vergleich Deutsch- und Westschweiz

Unterschiede im Streamingverhalten lassen sich auch, wie sollte es auch anders sein, zwischen den Deutsch- und Westschweizern erkennen. Allgemein geht aus der Umfrage hervor, dass der Anteil an Personen, die Streamingdienste nutzen und auch dafür zahlen, in der Westschweiz etwas kleiner ist als in der Deutschschweiz. Insbesondere die Angebote von Sky (Sports und Show) sind bei den Deutschschweizern beliebter. Dahingegen ist in der französischsprachigen Schweiz Amazon Prime weitaus verbreiteter.

Übrigens soll laut den Experten von Moneyland.ch Streaming mit der “Lex Netflix”-Initiative, über die am 15. Mai abgestimmt wird, nicht zwingend teurer werden. Lesen Sie mehr über die Hintergründe der Analyse.

Webcode
DPF8_255385