Fernsehen dominiert Streaming-Anbieter
Mediapulse hat den 3. Quartalsbericht zur Mediennutzung veröffentlicht. Bei den Streaming-Anbietern gibt es wenig Dynamik. Der Fernsehkonsum schwankt weiter saisonal.
Der Marktforscher Mediapulse hat seinen Bericht für das dritte Quartal 2021 veröffentlicht. Die Ergebnisse würden weitgehend die Befunde der vergangenen Quartale bestätigen, teilt das Unternehmen mit. Die Nutzung von Bewegtbildangeboten werde weiterhin von den Angeboten der TV-Sender dominiert. Die einzigen beiden Konkurrenten seien Youtube und Netflix.
Mit dem Bericht will Mediapulse die Verbreitung und Nutzung der relevanten Video- und Streaming Plattformen mess- und vergleichbar machen. Laut Mitteilung wird zum ersten Mal auch eine Aufschlüsselung in Alter und Geschlecht gemacht. Die gemessenen Daten beziehen sich auf Personen in Privathaushalten ab 3 Jahren mit einem funktionierenden Fernsehgerät. Bewertet wurde ausserdem nur die Nutzungsdauer von zuhause aus. Die Nutzung ausser Haus bleibt laut Mediapulse unberücksichtigt.
Die gemessene Nutzung unterteilt Mediapulse in drei Unterkategorien. Die erste Kategorie besteht aus den internationalen Video- und Streaming Plattformen, darunter beispielsweise Youtube und Netflix. Bei der zweiten Kategorie handelt es sich um lineares und zeitversetztes Konsumieren auf Fernsehgeräten. Die dritte Kategorie bildet die Nutzung auf den sogenannten Small-Screen Geräten ab. Hiermit sind beispielsweise Smartphones, aber auch fest installierte Computer gemeint.
Das 3. Quartal zeigt wenig Bewegung
Die Ergebnisse zeigen gemäss Bericht wenig Veränderung zum gesamten Vorjahr. Bei den grossen internationalen Streaming-Anbietern gibt es wenig Bewegung. Ähnlich sehe es auch bei den TV-Angeboten abseits des herkömmlichen Fernsehers aus. Small-Screen-TV erreicht laut Mediapulse mit 2 Prozent nur eine marginale Rolle.
Weiterhin zeichne sich der Trend ab, dass der TV-Konsum in den Sommermonaten grundsätzlich abnehme. Herkömmliches Fernsehen erreicht gemäss Mediapulse durchschnittlich mehr Menschen als alle Streaming-Anbieter zusammen. Dieser Trend zeige sich auch bei den Tagesreichweiten.
Die verschiedenen Sprachregionen unterscheiden sich laut Statistik kaum. Lediglich beim Fernsehkonsum sei die italienischsprachige Schweiz dem Rest des Landes ein Stück voraus. Bei allen anderen Plattformen und Anbietern gebe es regional kaum Unterschiede.
Ältere Zuschauer bevorzugen das Fernsehen
Bei der Altersverteilung zeige sich ein positiver Zusammenhang von höherem Alter und Fernsehnutzung. Bei der Youtube-Nutzung hingegen verteile sich der Konsum aufs Alter fast per Normalverteilung. Dennoch erreichen die Fernsehsender insgesamt mehr Personen als die Streaming-Anbieter. Geschlechtsspezifisch zeigten sich keine grossen Unterschiede bei der Tagesreichweite.
Beim Vergleich von Verweil- und Sehdauer zeigen sich hingegen deutliche Unterschiede. Bei der Verweildauer würden die insgesamten Nutzerzahlen der Angebote nicht berücksichtigt. Dies führe zu deutlich höheren Werten der Verweildauer. Die Sehdauer jedoch verteile die Nutzungsdauer über die Grundgesamtheit. Diese Gewichtung führt laut Mitteilung zu einer Veränderung der Rangfolge.
Sehdauer und Veweildauer unterscheiden sich stark (Source: zVg)
Das Fazit
Mediapuls sieht den aktuellen Trend bestätigt. Es gebe keine grosse Dynamik auf dem Fernsehmarkt. Einzige Konkurrenten zum Fernsehen blieben - jedoch relativ weit abgeschlagen - Youtube und Netflix. Die saisonale Schwankung zeichne sich auch bei den Streaming-Anbietern ab. Zudem müsse das Fernsehen nur in der jungen und mittleren Altersgruppe seinen Titel als Reichweitenkönig an Youtube abtreten.
Saisonale Schwankungen wirken sich auch auf Streaming-Anbieter aus. (Source: zVg)