Horchen und hächeln

Dyson präsentiert Kopfhörer mit integriertem Luftreiniger

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von dsc (Watson), lha

Dyson startet mit einem skurrilen Produkt in den Wearable-Markt. Das britische Unternehmen präsentiert mit dem Zone einen Kopfhörer mit integriertem Luftreiniger. Ideal für alle, die schon immer einmal wie Darth Vader oder Bane durch die Strasse schlendern und den "Star Wars"-/"Batman"-Soundtrack hören wollten.

Der Dyson Zone ist Kopfhörer und Luftreiniger in einem. (Source: Dyson)
Der Dyson Zone ist Kopfhörer und Luftreiniger in einem. (Source: Dyson)

Am Freitag ist der 1. April. Kurz davor hat der Staubsaugerhersteller Dyson seinen Einstieg in eine neue Produktkategorie angekündigt. Das Unternehmen will Kopfhörer mit Geräuschunterdrückung und angebautem Luftreiniger lancieren. Slogan: "Kopfhörer, die reine Luft und reinen Klang liefern".

Der US-amerikanische Tech-Blog "Engadget" konnte das fast fertige Gerät mit dem Namen Dyson Zone ausprobieren und hat dazu ein Video veröffentlicht:

Der Zone sei das erste Wearable und der erste tragbare Luftreiniger des britischen Unternehmens, fasst das österreichische Newsportal "futurezone.at" zusammen. "Gedacht ist Zone, um im Freien und unterwegs getragen zu werden. Zone besteht aus zwei Komponenten: einem Over-Ear-Kopfhörer und einem Bügel. Der Kopfhörer saugt die Aussenluft an und reinigt sie. Durch den Bügel wird sie nach vorne transportiert. Dort entsteht eine Art 'Saubere-Luft-Zone' um Nase und Mund. Daher auch der Name des Produkts", heisst es auf dem Portal.

Luftreiniger stellt das britische Unternehmen seit Jahren her. Vor sechs Jahren hat das Unternehmen laut "Spiegel" beschlossen, einen tragbaren Luftreiniger zu entwickeln. Schliesslich sei Luftverschmutzung ein Problem, das nicht nur in Gebäuden auftritt, zitiert das Portal Chefingenieur Jake Dyson. Vielmehr habe man damit auch "in der Schule, bei der Arbeit und auf Reisen, ob zu Fuss, mit dem Fahrrad oder mit öffentlichen oder privaten Verkehrsmitteln zu kämpfen».

(Source: Dyson)

Die Idee zur Kopfhörer-Luftreiniger-Kombi ist also bereits vor der Pandemie entstanden. Laut Dyson waren erste Prototypen um einiges Klobier als der nun vorgestellte Zone. "Ursprünglich ein schnorchelähnliches Mundstück zur Luftreinigung in Kombination mit einem Rucksack, in dem der Motor und das Innenleben untergebracht waren, hat sich der Dyson Zone-Kopfhörer zur Luftreinigung im Laufe seiner sechsjährigen Entwicklungszeit dramatisch verändert", heisst es. In mehr als 500 Prototypen wurde aus dem ursprünglich im Nacken platzierten Motor zwei Kompressoren, einer in jeder Ohrmuschel, und aus dem Schnorchel-Mundstück ein effektives, berührungsloses Visier, das saubere Luft liefert, ohne das Gesicht zu berühren.

Das Gerät soll ab Herbst 2022 erhältlich sein. Einen Preis nannte Dyson bisher nicht.

Dyson in der Pandemie

Dyson gehört James Dyson, einem der reichsten Briten. Und der spielte in der Covid-Pandemie eine spezielle Rolle. Der britische Premier Boris Johnson bat ihn im März 2020 um Hilfe, als es darum ging, dringend benötigte medizinische Beatmungsgeräte zu beschaffen.

Der Staubsauger-Milliardär hatte 2019 den Firmenhauptsitz und seinen Hauptwohnsitz nach Singapur verlegt – und damit in der alten Heimat heftige Reaktionen provoziert.

Dyson beteuerte zwar, sein Wegzug habe nichts mit dem EU-Austritt Grossbritanniens zu tun. Dennoch hielt sich der Vorwurf hartnäckig, er sei ein Heuchler, der sich öffentlich für den Brexit ausgesprochen hatte, dann aber kurz darauf nach Asien auswanderte – wohl auch aus Steuergründen.

Im April 2021 kehrte der Milliardär überraschend nach Grossbritannien zurück. Und da holten ihn seine guten Kontakte zum britischen Premier ein. Der Unternehmer hatte einem Bericht der "BBC" zufolge eine Zusicherung von Boris Johnson gefordert, dass bei der Herstellung von Beatmungsgeräten keine zusätzliche Steuerlast anfällt.

Dyson wies in einer Stellungnahme darauf hin, dass seiner Firma durch die Entwicklung eines nicht zum Einsatz gekommenen Beatmungsgeräts Kosten in Höhe von 20 Millionen Pfund (etwa 24 Millionen Franken) entstanden seien, die der britischen Regierung nicht in Rechnung gestellt worden seien.

Lesen Sie ausserdem: 2020 hätte Dyson sein erstes Elektroauto produzieren wollen, 2019 wurde das Projekt eingestellt. Nun hat Firmenchef James Dyson Einblick in das gescheiterte Vorhaben gegeben.

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