Tag 1 im Zeichen der Konnektivität

IFA 2020: Bei LG, BSH und Haier muss alles vernetzt sein

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Der erste Tag der IFA 2020 ist ganz im Zeichen der Konnektivität gestanden. Hersteller wie LG, Haier und BSH zeigten, wie sich ihre Geräte miteinander verbinden lassen und welche neuen Produkte es fürs jeweilige Ökosystem gibt. Allerdings fanden die Präsentationen nicht an den Ständen der Aussteller, sondern in manchen Fällen aus weiter Ferne statt.

Wo sich sonst Händler, Hersteller und Journalisten tummeln, erwarten einen dieses Jahr viele leere Hallen. Aufgrund der Coronapandemie musste die IFA ihr Programm herunterschrauben und die Besucherzahl stark reduzieren. "Es wird wieder Normalität einkehren", versicherte IFA-Direktor Jens Heithecker den Besuchern der IFA Global Press Conference. Diese fand dieses Jahr an der IFA selbst, anstatt wie normalerweise im Frühling, statt. "Nun ist es an unserer Branche, diese neue Normalität mit technologischen Innovationen zu formen", fuhr Heithecker fort. Die IFA - obwohl stark verkleinert - sei wichtig. Denn "nichts geht über den persönlichen Kontakt, wenn es ums Geschäft geht", sagte der IFA-Direktor.

Lesen Sie hier im Interview mit IFA-Direktor Dirk Koslowski mehr darüber, weshalb es eine IFA vor Ort braucht.

IFA-Direktor Jens Heithecker begrüsste die anwesenden Besucher am ersten IFA-Tag. (Source: Netzmedien)

Von Covid-19 einmal abgesehen, prägte den ersten Tag der IFA 2020 vor allem ein Thema: Konnektivität. Von Qualcomm über LG und BSH bis zu Haier gab es beinahe keinen Hersteller, der nicht über das Smarthome und das damit verbundene Ökosystem sprach.

Qualcomm bringt 5G in den Massenmarkt

Die Opening Keynote gehörte dieses Jahr dem Qualcomm-Präsidenten Cristiano Amon. Er, wie auch einige andere Redner, waren nicht vor Ort, sondern per Liveschaltung dabei. "In den vergangenen Monaten haben wir gesehen, dass Konnektivität gerade im Gesundheits- und Bildungssektor lebenswichtig ist", sagte Amon. Man könne nicht über Konnektivität sprechen und dabei 5G auslassen. Entsprechend hatte der Qualcomm-Präsident auch einige Neuheiten rund um den neuen Mobilfunkstandard in petto.

Qualcomm-Präsident Cristiano Amon konnte aufgrund der Coronapandemie nicht nach Berlin reisen. (Source: Netzmedien)

Das gibts Neues von Qualcomm:

  • 5G für die Snapdragon 4-Series: 5G soll laut Amon nicht den Premium-Handys vorbehalten bleiben. Daher wird ab 2021 auch die Chipserie für den Massenmarkt 5G-fähig.

  • Snapdragon 8cx Gen 2 5G: Bei diesem Computerprozessor soll es sich um den bisher leistungsstärksten von Qualcomm handeln. Der Prozessor soll die Akkulaufzeit und die Kamera- und Tonübertragung bei Videoanrufen verbessern. Ausserdem biete er neue KI- und Security-Anwendungen.

  • Adaptive Active Noise Cancellation: Diese Technologie von Qualcomm ist für True Wireless Earbuds mit integriertem Noise Cancelling gedacht.

LG meldet sich aus dem super smarten Home

Auch während der Präsentation von LG blieb die Bühne leer. Dafür meldete sich LGs CTO I.P. Park aus einem Konzepthaus in der südkoreanischen Stadt Pangyo. LGs Slogan dieses Jahr lautete: "Life's good from Home". Daher spielte auch das Thema Smarthome eine grosse Rolle in Parks Keynote. Als Beispiel dazu diente das von LG als "ThinQ Home" bezeichnete Haus, das mit den neuen smarten Technologien des Herstellers ausgerüstet ist.

LGs CTO I.P. Park war am ersten IFA-Tag live aus Pangyo dabei. (Source: Netzmedien)

Das gibts Neues von LG:

  • Home Concierge: Der Home Concierge ist ein intelligenter Spiegel, der die Steuerung des Hauses durch die Kontrolle der Geräte und des Energieverbrauchs über ein Energiepanel ermöglicht. Das Panel im Konzepthaus ist mit der Ladestation des Elektroautos im Haus verbunden und ermöglicht es so, das Elektroauto aus der Ferne aufzuladen und zu überwachen.

  • LG Washtower: Die Waschmaschine-Trockner-Kombi hat, anders als die meisten Wasch-Trockner-Lösungen, nur ein Bedienfeld, über das beide Geräte gesteuert werden. Der Verkauf in Nordamerika startet im Oktober. Ob die Kombi auch in die Schweiz kommt, ist noch unklar.

  • Kühl- und Gefrierschränke: Hier hob LG vor allem den Kühlschrank Insta View ThinQ hervor. Dieser scanne jeden Artikel, den Nutzer in den Kühlschrank legten oder wieder herausnehmen. Dadurch könne er ihnen Rezeptvorschläge aufgrund der noch vorhandenen Lebensmittel liefern.

LG entschied sich in diesem Jahr auch gegen einen physischen Stand an der IFA. Dafür können interessierte unter www.lg.com/exhibition einen digitalen Rundgang mit dem Hersteller durch die Halle 18 der Messe Berlin machen.

Matthias Ginthum, Chief Markets Officer bei BSH (Source: Netzmedien)

BSH macht alle Geschirrspüler schlau

Designiertes Ziel von BSH ist es laut Matthias Matthias Ginthum, Chief Markets Officer, das Leben der Menschen daheim zu verbessern. Und das will der Hersteller mit vernetzten Produkten tun. Dafür entwickelte BSH den Systemmaster. Einen Mikroprozessor, der unter anderem den eigenen Werkskundendienst dabei unterstützt, Gerätefehler per Fernwartung zu diagnostizieren und zu beheben. Ausserdem kündigte Ginthum an, dass BSH bis Ende 2020 CO2-neutral produzieren wolle.

Das gibts Neues von Bosch:

  • Geschirrspüler-Serie: Alle Geschirrspüler der neuen Serie - egal ob günstig oder Premium-Produkt - sind mit dem Systemmaster ausgestattet und internetfähig.

  • Waschtrockner Serie 6: Mit der Serie lassen sich bis zu sechs Kilo Wäsche ohne Unterbrechung waschen und trocken. Das Gerät nutzt Dampf, damit man die Wäsche knitterfrei aus der Maschine nehmen kann und sie nicht mehr zu bügeln braucht.

  • XXL-Kühl-Gefrier-Kombination: Bis zu 26 Zentimeter breiter und 20 Zentimeter tiefer als die Geräte der Konkurrenz sollen die Kühl-Gefrierschränke der Bosch XXL-Serie sein. Abgesehen von mehr Platz, warten sie mit der "Vita Fresh"-Technologie auf. Diese sorge dafür, dass die Temperatur in speziellen Bereichen konstant bei 0 Grad Celsius bleibe.

BSH an der IFA 2020. (Source: Netzmedien)

Das gibts Neues von Siemens

  • Geschirrspüler-Serie: Wie von Bosch wird es auch von Siemens eine neue Geschirrspüler-Serie geben, die komplett internetfähig ist. Ausserdem werden die Geräte einen speziellen Bereich für Gläser haben, wo diese nicht anlaufen oder zerkratzen sollen.

  • Glassdraft Air: Der Tischlüfter Glassdraft Air saugt den beim Kochen entstandenen Dampf an. Nachdem man fertig gekocht hat, lässt sich die Lüftung, die auf den ersten Blick lediglich aus einer Glasplatte zu bestehen scheint, wieder im Herd verstauen.

  • Induction Air Plus: Auch hierbei handelt es sich um ein Lüftungssystem für den Herd. Dieses wird allerdings in die Mitte des Kochfeldes eingelassen. Das System sei so kompakt, dass man es auch in einen Herd ab 60 Zentimetern Tiefe integrieren könne.

Mehr Huawei in Europa

Mit Produktankündigungen hielt sich Huawei dieses Jahr zurück. Auch im sehr kleinen Ausstellerbereich gab es bloss die bereits bekanten Smartphones, -watches und Notebooks des Herstellers zu sehen. Walter Ji, Präsident der Consumer Business Group Westeuropa bei Huawei, kündigte an, dass das Unternehmen seine Präsenz in Europa ausbauen will. Dazu eröffne der chinesische Konzern acht Flagship Stores in Europa - allerdings keinen in der Schweiz. Zusätzlich will Huawei noch 42 Experience Stores eröffnen. In welchen Ländern diese stehen sollen, verriet Ji nicht.

Haier, Hoover und Candy setzen auf die Hon-App

"Was Haier von der Konkurrenz unterschiedet, ist unser Fokus auf den Konsumenten", sagte Yannick Fierling, CEO von Haier Europe. Er wolle den Menschen keine Produkte verkaufen, sondern Lösungen. Daher fokussierte der Spezialist für Haushaltsgrossgeräte sich auch auf das Thema Konnektivität, wie die Produktneuheiten und die neue Hon-App von Haier zeigen.

Das gibts Neues von Haier:

  • Neue Küchenserie: Die neue Generation von Haier-Öfen soll - wie alle anderen Produkte des Herstellers auch - smart sein. Ausserdem führe sie Konsumenten durch den gesamten Kochprozess.

  • Weinkühler: Die Mono-Zone- und Double-Zone-Weinkühler, die Haier ankündigte, halten die Feuchtigkeit im Innern konstant zwischen 50 und 70 Prozent. Ausserdem sind sie mit einer Anti-UV-Tür ausgestattet um den Einfall von zu viel Licht zu verhindern. Über die Hon-App können Nutzer ausserdem Weine kategorisieren und erhalten Tipps zu den guten Tropfen.

Diese drei Geräte arbeiten für das H-Abitat von Hoover zusammen. (Source: Netzmedien)

Das gibts Neues von Hoover:

  • H-Abitat: Bei H-Abitat handelt es sich um eine Anwendung, die gleich drei Hoover-Geräte involviert: den H-Scanner, der die Luftqualität überwacht, den Luftreiniger H-Purifier 700 und den Staubsaugerroboter H-GO 700 Extra. Stellt der H-Scanner fest, dass die Luftqualität im Raum nicht ausreichend ist, schaltet sich automatisch der Purifier 700 ein. Falls sehr viel Staub in der Luft ist oder sonst Bedarf besteht, legt gleichzeitig der H-GO 700 Extra los und macht eine Reinigungsrunde.

  • H-Wash 500 und H-Dry 500: Das Spezielle an dieser Waschmaschine und dem Trockner der gleichen Serie ist, dass sie das richtige Programm für die Kleidung aufgrund eines Fotos eruieren können. Nutzer müssten dafür einfach das Etikett eines Kleidungsstücks fotografieren. Auch dieser Prozess funktioniert über die Hon-App.

Das gibts Neues von Candy:

  • Nova Waschmaschine: An der Nova Waschmaschine befindet sich nur ein einziger Knopf. Alle restlichen Einstellungen machen Nutzer über die App. In Kombination mit dieser biete die neue Waschmaschine über 60 unterschiedliche Programme.

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