Podium EU-Halogenlampenverbot

Was es beim EU-Halogenlampenverbot zu beachten gilt: Jean-Marc Vogel von Ledvance

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Seit September gilt das Halogenlampenverbot der EU. Die Redaktion hat bei Herstellern und Distributoren nachgefragt, was Händler dazu wissen müssen und was das Verbot für Kunden bedeutet. Es antwortetet Jean-Marc Vogel, Managing Director Western Europe von Ledvance.

Jean-Marc Vogel, Managing Director Western Europe, Ledvance (Source: Ledvance)
Jean-Marc Vogel, Managing Director Western Europe, Ledvance (Source: Ledvance)

Welche Folgen erwarten Sie durch das Halogenlampenverbot? Beobachten Sie Hamsterkäufe von Händlern?

Jean-Marc Vogel: Vom anstehenden Verbot betroffen sind ausschliesslich sogenannte ungerichtete Halogenlampen, also Lampen, die rundum Licht abgeben. Das ist insbesondere die klassische «Halogen-Glühlampe» mit einem Kolben und Schraubsockel, aber auch bestimmte Typen mit Stecksockel. Die betroffenen Halogenlampentypen durften nur noch bis Ende August 2018 in die Schweiz importiert werden. Die Händler dürfen ihre Bestände dann noch ein weiteres Jahr bis Ende August 2019 verkaufen. Bislang erleben wir keinen Ansturm auf die betroffenen Halogenlampen, wie es vor einigen Jahren bei den Glühlampen der Fall war. Vermutlich liegt das daran, dass viele Endverbraucher vom baldigen Importstopp und der einjährigen Abverkaufsfrist schlicht nichts wissen. Zudem haben mittlerweile wahrscheinlich viele Verbraucher auch die enormen Vorteile von LED-Ersatzprodukten schätzen gelernt: die viel höhere Energieeffizienz, die Langlebigkeit, die Möglichkeit der Lichtsteuerung und auch die mittlerweile sehr ansprechenden Designs.

Was glauben Sie, wie lange es noch Halogenlampen im Handel zu kaufen gibt?

Nach dem Importstopp ab September dürfen die Händler ihre Bestände noch ein weiteres Jahr abverkaufen bis einschliesslich August 2019.

Laut Umfrage wissen viele Konsumenten nichts vom kommenden Verbot. Wie sollten Händler ihre Kunden informieren?

Das ist richtig. Laut einer von uns in mehreren EU-Ländern durchgeführten Studie hat mehr als jeder zweite Verbraucher noch nie etwas von dem anstehenden Verbot gehört. Hier müssen Hersteller und Händler gemeinsam noch mehr Aufklärungsarbeit leisten. Dazu gehört, klarzumachen, welche Halogenlampentypen vom Markt sukzessive verschwinden werden. Ebenso wichtig ist es, den Verbrauchern mögliche Ängste zu nehmen und ihnen klarzumachen, dass es für nahezu alle traditionellen Lampentypen mittlerweile viel bessere LED-Alternativen gibt. Ausserdem müssen wir den Kunden vor Ort in seinem Einkauf leiten und zeigen, worauf er beim Kauf der LED-Lampe achten soll – zum Beispiel durch entsprechende, leicht verständliche Regal-Leitsysteme und Displays. Hierbei arbeiten wir mit den Händlern sehr eng zusammen.

Was gilt es beim Ersatz von Halogenlampen durch LED zu beachten?

Um Verbrauchern den Umstieg leichtzumachen, bilden wir die wesentlichen Angaben übersichtlich auf den Verpackungen ab. Bei LED-Lampen sind meist dieselben Kriterien wichtig: die passende Fassung, Lampenform, Lichtverteilung, Lebensdauer oder Wattage. Auch auf die Lichtfarbe der LED-Lampe sollten Verbraucher achten – von Warm- bis Kaltweiss. Aufschluss über die Helligkeit gibt die Lumenanzahl, das ist neu bei LED-Produkten. Die Wattangabe hingegen gibt Auskunft über die Leistung und damit indirekt über den Energieverbrauch. Hierbei geben Hersteller ausser der Wattzahl der LED-Lampe als Referenz nach wie vor die Wattangabe der alten Glühlampe an. Wenn die LED-Lampe also 7 Watt Leistung hat, spart sie gegenüber der 60-Watt-Glühlampe bis zu 90 Prozent Strom. Viele Verbraucher wollen auch nach der Umstellung auf LED-Produkte daheim ihr Licht dimmen. Doch nicht jede LED-Lampe funktioniert mit jedem Dimmer. Um sicherzustellen, dass Kunden das richtige Produkt wählen, schulen wir beispielsweise die Kundenmitarbeiter bei unseren Handelspartnern entsprechend und stellen auf unserer Website eine Übersicht der kompatiblen Dimmer zur Verfügung.

Welche technologischen Entwicklungen und welche Trends erwarten Sie im Leuchtenmarkt?

Nachdem in den letzten Jahren bei LED-Leuchten die Energieeinsparung im Vordergrund stand, wird es in Zukunft vor allem um zusätzliche Funktionalitäten gehen. Smarte LED-Leuchten werden sich den individuellen Bedürfnissen nach Licht anpassen und können dann selbstständig beim Frühstück ein anderes Licht abgeben als beim Fernsehabend.

Welche wirtschaftliche Entwicklung erwarten Sie im Schweizer Leuchtenmarkt für dieses und nächstes Jahr?

Im Leuchtenmarkt wird es zwei gegenläufige Bewegungen geben, die sich teilweise gegenseitig aufheben. Auf der einen Seite werden sich die Investitionen pro Leuchte durch zusätzliche Features wie smarte Steuerung steigern. Zugleich wird die LED-Technologie zum Standard und somit wächst die Nachfrage nach einfachen und günstigeren Ready-to-Use-Lösungen.

Die Links zu den Antworten der anderen Podiumsteilnehmer (in alphabetischer Reihenfolge):

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DPF8_111370

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