Retail-Flyer unter der Lupe – Teil 22

Bei Fernsehern lohnt sich der Preisvergleich im Prospekt und online, wie sich in den bisherigen Artikeln dieser Serie zeigte. Die Redaktion hat deshalb die aktuellen Prospekte von Fust, Interdiscount und Melectronics nach Angeboten für OLED-Fernseher durchsucht.

Fust

Fust bildet in seinem aktuellen, 24-seitigen Prospekt (gültig bis 22. Juli) 23 Fernseher auf 4 Seiten ab. Davon sind 2 Fernseher OLED-TVs. Das letztjährige Modell OLED65B7V von LG verkauft Fust zum Aktionspreis von knapp 2300 statt rund 2600 Franken. Zusätzlich legt Interdiscount einen 100-Franken-Gutschein für Coop@home obendrauf. Noch Anfang April war der Aktionspreis bei Fust so hoch wie der aktuelle Verkaufspreis. Fust gehört mit dem Angebot zu den günstigsten Anbietern, wie der Onlinepreisvergleich zeigt. Nur Microspot, das wie Fust zu Coop gehört, ist 3 Franken günstiger als Fust. Mit dem Einkaufsgutschein bei Coop@home ist Fust aber unschlagbar günstig. Die dritte Coop-Tochter Interdiscount will 500 Franken mehr für denselben Fernseher.

Das zweite Angebot für einen OLED-TV macht Fust mit dem letztjährigen Modell 55POS901F OLED von Philips, das Fust für knapp 1600 Franken verkauft. Auch hier legt Fust wieder einen 100 Franken-Gutschein für Coop@home bei. Vor 2 Monaten kostete der Fernseher bei Fust noch 100 Franken mehr. Der Fernseher schnitt im Test von Spiegel Online sehr gut ab. Nur der Preis von 3500 Euro wurde bemängelt. Aktuell kostet er bei Fust weniger als die Hälfte. Damit ist Fust der günstigste Anbieter, wie der Onlinepreisvergleich zeigt. Als weiterer Händler listet Google nur Mediaconnex auf, dort kostet der Fernseher aber 243 Franken mehr.

Interdiscount

Interdiscount hat in seinem aktuellen, 40-seitigen Prospekt (gültig bis 15. Juli 2018) 12 TVs auf 4 Seiten abgebildet, davon 3 OLED-TVs. Der letztjährige LG-Fernseher OLED55E7N OLED ist zum Aktionspreis von knapp 1800 statt rund 2200 Franken erhältlich. Noch im Februar betrug der Aktionspreis den heutigen regulären Verkaufspreis bei Interdiscount. Wie der Oninepreisvergleich zeigt, ist Interdiscount nicht der günstigste Anbieter des Geräts. Bei Azone gibt es das Modell nochmals 20 Franken günstiger.

Der Sony-Fernseher KD65AF8BAEP entstammt dem diesjährigen Line-up des Herstellers. Es ist unter dem letztjährigen Topmodell A1 angesiedelt. Interdiscount verkauft den Fernseher für knapp 3000 statt rund 3500 Franken. 500 Franken hören sich nach viel an, anderswo ist der Fernseher aber unwesentlich günstiger erhältlich. Wie der Onlinepreisvergleich zeigt, macht Hawk das beste Angebot mit einem Verkaufspreis von 2990 Franken. Bei Melectronics hingegen kostet das Gerät fast 3900 Franken und damit 900 Franken mehr.

Der dritte bei Interdiscount zum Aktionspreis erhältliche OLED-TV ist nochmals der AF8 in 55 Zoll. Den KD55AF8BAEP OLED gibt es für rund 2000 statt fast 2500 Franken. Vor zwei Monaten bot Interdiscount das Modell noch zum Aktionspreis von knapp 2500 Franken an. Trotz des Rabatts ist Interdiscount auch diesmal nicht der günstigste Anbieter. Gemäss Onlinepreisvergleich ist Hawk nochmals 14 Franken günstiger. Bei Melectronics hingegen kostet der TV wiederum 900 Franken mehr.

Melectronics

Melectronics hat in seinem aktuellen, 20-seitigen Prospekt (gültig bis 9. Juli 2018) 19 TVs auf 4 Seiten abgebildet, davon 2 OLED-TVs. Auf das diesjährige Modell 55E8 von LG verlangt Melectronics einen "Einführungspreis" von knapp 3300 Franken, danach kostet es 300 Franken mehr. Google Shopping listet keine Verkaufsergebnisse für den Fernseher auf. Bei Toppreise reichen die Verkaufspreise aber von 2988 bis 3716 Franken, wobei das günstigste Angebot von onlinebasar.ch kommt. Damit ist Melectronics bei weitem nicht der günstigste Anbieter mit seinem "Einführungspreis".

Das zweite Angebot für einen OLED-TV macht Melectronics für das Modell 55POS9002 von Philips. Das letztjährige Flaggschiff des Herstellers gibt es bei Melectronics für knapp 1400 statt rund 2500 Franken. Zum Vergleich: Zum Marktstart vor einem Jahr nannte der Hersteller noch einen UVP von knapp 3400 Franken. Wie der Onlinepreisvergleich zeigt, ist Melectronics diesmal der günstigste Anbieter. Beim zweitgünstigsten Händler Microspot kostet dasselbe Modell 89 Franken mehr, beim teuersten Anbieter 300 Franken mehr.

Fazit

Wieder hat sich gezeigt, dass sich Preisvergleiche bei Fernsehern lohnen. Mit wenigen Klicks liessen sich bis zu 900 Franken sparen. Mit dem Sommer sind nun auch aktuelle Fernseher zu Aktionspreisen erhältlich. Generell lässt sich sagen, dass die Prospekte trotz Fussball-WM nicht nur unschlagbare Angebote enthalten. Oftmals zeigte der Onlinepreisvergleich günstigere Kaufmöglichkeiten als im Prospekt auf.

Diesmal gehörte vor allem Melectronics zu den teuersten Anbietern. Selbst mit seinen Aktions- oder hier "Einführungspreisen" konnte Melectronics nicht punkten, respektive war bis zu 300 Franken teurer als die Wettbewerber.

Coop vereint mit Interdiscount, Microspot und Fust drei Anbieter mit manchmal identischem Angebot. Unverständlich ist deshalb, warum ein Fernseher bei Fust und Microspot fast genau gleich viel kostet, bei Interdiscount aber 500 Franken mehr.

Die Angebote gelten gemäss Angaben der Anbieter "nur solange der Vorrat reicht". Die Preisangaben beziehen sich auf den Stichtag 6. Juli 2018.