Auf einer Kläranlage

In Grenchen entsteht das grösste faltbare Solardach der Schweiz

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von Maximilian Schenner und lha

Photovoltaik-Hersteller DHP Technology verpasst der Kläranlage in Grenchen ein faltbares Solardach. Mit einer Fläche von 7400 Quadratmetern soll es schweizweit das grösste seiner Art sein. Ab April 2024 soll das Solardach Strom für die Anlage produzieren.

(Source: solar_cells_bravajulia-Fotolia.com_25426786_L.jpg)
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Kläranlagen und Solaranlagen haben mehr gemeinsam, als man vielleicht denkt. Sie beide sind wichtige Bestandteile unseres Versorgungssystems. Sie beide sind nicht gerade schön anzusehen. Und sie ergänzen einander nahezu perfekt. Das findet zumindest der Graubündner Photovoltaik-Hersteller DHP Technology. Das Unternehmen stattet die Kläranlage in Grenchen im Kanton Solothurn mit einem Solardach aus, wie "SRF" berichtet. 

Die Abwasserreinigungsanlage (Ara) Grenchen liegt laut "SRF" zwischen der Autobahn A5 und dem Regionalflughafen. 17 Gemeinden aus den Kantonen Solothurn und Bern seien an sie angeschlossen. Das 7400 Quadratmeter grosse, faltbare Solardach werde über dem Klärbecken installiert. Die Panels können bei Schönwetter ausgefahren werden, bei Schlechtwetter lässt sich die Anlage einfahren. Es soll das grösste Solardach seiner Art sein, schreibt "SRF".

Das ein- und ausfahrbare Dach sei auch bei Wartungsarbeiten von Nutzen, sagt Benno Schläfli, Geschäftsführer der Ara Grenchen, gegenüber der Nachrichtenplattform: "Wir müssen die Anlage regelmässig warten und zum Beispiel Pumpen herausnehmen können. Es wäre ungünstig, wenn man die dafür festinstallierten Solarpanels jeweils demontieren müsste."

Ab April 2024 soll die Solaranlage Strom erzeugen. 70 Prozent davon sollen direkt vor Ort verwendet werden, etwa für die Belüftung der Kläranlage, wie es weiter heisst. Der Zweckverband der angebunden Gemeinden investiere rund 3 Millionen Franken in das Projekt. Die faltbare Version ist teurer als herkömmliche, fixe Photovoltaikanlagen. Trotzdem lohne sich die Anschaffung, wird Schläfli zitiert. Die Amortisierung sei auf 20 Jahre berechnet, mit den derzeit hohen Energiepreisen dürfte dies jedoch früher gelingen, ist der Ara-Chef überzeugt.

Apropos: Die Stromtarife in der Schweiz sind starken Schwankungen ausgesetzt. Die Preiselastizität im Grosshandel und bei den Endverbrauchern ist jedoch gering. Das führt zu höheren Kosten für alle. Das Seco hat unter anderem untersucht, welche möglichen Szenarien für mehr Flexibilität sorgen könnten, wie Sie hier lesen.
 

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