Blick zurück und nach vorn

JBL feiert seinen 75. Geburtstag

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von Leslie Haeny und ebe

Audio-Spezialist JBL hat seinen 75. Geburtstag gefeiert. Während eines kurzen Onlineevents gab die zu Harman gehörende Marke Einblicke, wie die Zukunft des Hörens aussehen könnte. Hier erhalten Sie zudem einen Einblick in die lange Geschichte von JBL.

(Source: Ian Schneider / Unsplash)
(Source: Ian Schneider / Unsplash)

JBL ist dieses Jahr 75 geworden. Die Audio-Marke veranstaltete aus gegebenem Anlass eine Onlinefeier. Zuerst aber ein kleiner Exkurs in die Geschichte von JBL:

James Bullough Lansing gründete das Unternehmen 1946. Die ersten Produkte, die JBL auf den Markt brachte, waren der 16-Zoll-Lautsprecher und der Hochfrequenz-Treiber D175. Dieser blieb bis in die 70er-Jahre im Sortiment. Doch das Geschäft lief anfangs nicht gut für das junge Unternehmen und Gründer Lansing nahm sich 1949 das Leben.

Fortan führte William H. Thomas das Unternehmen. Lansing hatte eine hohe Lebensversicherung auf seine Firma ausgestellt. Dadurch erhielt sein Nachfolger die nötigen finanziellen Reserven, um mit dem Audio-Hersteller durchzustarten.

Als die Kinos auf Stereosound umstellten, entwickelte JBL für die Hersteller von Kinoaudiosystemen Ampex und Westrex neue Lautsprecher. Anfang der 50er-Jahre mauserte sich die Firma mit dem nach seinem Designer William Hartsfield benannten Hartsfield-Lautsprecher den Weg ins Zuhause der Konsumentinnen und Konsumenten. Der Lautsprecher war ein voller Erfolg.

Ebenfalls grosser Beliebtheit erfreute sich das Soundsystem Paragon. Es war in einem Holzgehäuse untergebracht und sowohl Soundanlage wie auch Wohnzimmermöbel. Das 1957 entwickelte Gerät war rund 25 Jahre lang im JBL-Sortiment.

Halb Möbelstück, halb Speakersystem: der Paragon. (Source: The Mitzikin Revolution / Flickr.com)

Auch die Musikbranche begann auf JBL zu setzen. Instrumentebauer Leo Fender bezeichnete den D130 als bevorzugtes Gerät für seine Verstärker. Gemeinsam mit Capitol Records entwickelte JBL Anfang der 60er ausserdem Monitorboxen für Aufnahmestudios.

Zu Harman, weg von Harman und wieder zu Harman

1969 verkaufte William H. Thomas JBL an Harman - damals noch von Co-Gründer Sydney Harman geführt. Nach weniger als 10 Jahren wechselte Harman seinerseits den Besitzer und ging in die Hände des Lebensmittelkonzerns Beatrice Foods über. Doch das Know-how im Audio-Bereich fehlte, weshalb Beatrice Foods einige ökonomische Fehlentscheide traf und froh war, als Sydney Harman 1978 seine Firma zurück wollte.

In den 80er-Jahren wählte Lucasfilm JBL aus, um das erste THX-Kino-Lautsprechersystem zu entwickeln. Seit 2017 gehört Harman und damit auch JBL zu Samsung. Harman agiert aber nach wie vor eigenständig.

Mittlerweile finden sich im Sortiment von JBL abgesehen von Pro-Ausstattung und Lautsprechern für den Heimgebrauch auch Kopfhörer und Headsets - unter anderem für Gaming-Fans - sowie Audio-Ausstattung fürs Auto.

Apropos Car-Audio-Produkte: Sacom hat kürzlich die Car-Audio-Produkte von JBL ins Sortiment aufgenommen. Mehr dazu lesen Sie hier.

CEO und Präsident von Harman, Michael Mauser. (Source: Screenshot)

Jubiläumsspeaker und blick in die Kristallkugel

Heute steht Harman unter der Leitung von CEO und Präsident Michael Mauser. Mauser war es auch, der die Teilnehmenden zur Geburtstagsfeier begrüsste. "Unsere Teams von Audio-liebenden Entwicklern sind darauf fokussiert, Produkte zu entwickeln, die das Hören aufs nächste Level heben", sagte der CEO. Zudem kündigte er an, dass es anlässlich des Jubiläums eine limitierte Auflage der JBL-100-Speaker geben wird. "JBL liefert weiterhin den Soundtrack zu den wertvollsten Momenten des Lebens", ergänzte Mauser.

In einer kurzen Panel-Diskussion warfen Armin Prommersberger, Senior Vice President Product Management Automotive Division, Katy Templeman-Holmes Director, Global Market Strategy, und Dorothee de Backer, Product Marketing Director Lifestyle Audio EMEA bei Harman, einen Blick in die Kristallkugel. Für de Backer ist die Personalisierung des Hörerlebnisses ein Trend, der sich noch verstärken wird - insbesondere bei Kopfhörern. Wie sie erklärte, haben Nutzerinnen und Nutzer bereits jetzt die Möglichkeit, über die JBL-App an ihrem eigenen Soundprofil zu schrauben.

Dorothee de Backer, Katy Templeman-Holmes, Armin Prommersberger (v.l., Source: Screenshot)

Für Prommersberger heisst das Stichwort Phased Array. Phased-Array-Lautsprecher erlauben es laut dem Audio-Spezialisten, den Ton in eine ganz bestimmt Richtung zu lenken. Dadurch soll der Hörer oder die Hörerin ein 3-D-Erlebnis erhalten, egal ob im Auto, zuhause beim Gebrauchen der Soundbar oder beim Musikhören mit Kopfhörern.

Etwas weniger technisch war die Zukunftsvision von Templeman-Holmes. "Wir werden weiterhin der Musik folgen und die Musik dorthin bringen, wo auch immer die Menschen sind", sagte sie.

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