Die Geschichte des Singles Day

Ein Tag, der ursprünglich nur von alleinstehenden Männern gefeiert wurde, entwickelt sich zum globalen Shoppingfest. Die Rede ist vom Singles Day. Dieser aus China stammende Feiertag findet jährlich am 11. November statt und beschert insbesondere Onlineanbieter Alibaba hohe Umsätze. Aber von Anfang an:   

Wie alles begann

Der Singles Day hat seinen Ursprung in China. In den 1990er-Jahren begannen Studenten an verschiedenen Universitäten der Stadt Nanjing, den Tag zu feiern. Der 11. November wurde als Tag gewählt, da es das einzige Datum im Jahr mit vier Einsen ist. Anfangs wurde der Singles Day nämlich nur von jungen alleinstehenden Männern gefeiert. Durch das Internet verbreitete sich der Feiertag aber nicht nur international, sondern auch unter den Geschlechtern. Abgesehen von der Schnäppchenjagd sind mittlerweile auch Blind-Date-Partys populär, um eine Partnerin oder einen Partner zu finden. Gewisse chinesische Universitäten bieten spezielle Programme, bei denen Alleinstehende gemeinsam feiern können. 

Vom Junggesellentag zum Shoppingevent 

Je mehr Menschen den Tag feierten, desto mehr Unternehmen wurden darauf aufmerksam und begannen, den Singles Day für Produktpromotionen zu nutzen. Unbestrittener Singles-Day-Champion in dieser Hinsicht ist seit mehreren Jahren Alibaba. Laut "CNN" startete der E-Commerce-Konzern 2009 das Singles Day Festival - auch bekannt als Double 11. Besonders beliebt sind die Online-Liveshopping-Angebote des Konzerns am 11. November. Über 90 Prozent der chinesischen Konsumentinnen und Konsumenten nutzten laut dem Beratungsunternehmen Alixpartners Alibabas Liveshopping, um sich über Produkte und Aktionen zu informieren.

Ähnlich wie hierzulande viele Händler den Black Friday eine Woche oder länger zelebrieren, machen auch chinesische Anbieter einen mehrtägigen Event aus dem Singles Day. Häufig beginnt das Rabattfieber bereits am 1. November. Da der Singles Day selbst immer am 11. November stattfindet, entsprechen die Rabatte häufig der Zahl 11 oder einem Vielfachen der Zahl - sprich, 11, 22 oder gar 33 Prozent Rabatt.

Wie Teleshopping, nur interaktiver 

Alibaba startete mit dem Format Taobao Live bereits 2016 mit dem Liveshopping, wie "Tagesschau.de" berichtet. Liveshopping wirkt auf den ersten Blick wie Teleshopping. Moderatorinnen und Moderatoren präsentieren Produkte vor der Kamera und animieren das Publikum zum Kauf. Die Livestreams laufen aber nicht im Fernsehen, sondern über Websiten der Anbieter, Apps oder Social-Media-Plattformen. Über einen Chat können Interessierte mit den Moderatoren und Moderatorinnen interagieren. So ist es möglich, Fragen zu Produkten zu stellen und sich spezifische Funktionen direkt vorführen zu lassen. 

Die Idee hinter Liveshopping sei es, die Vorteile von Onlineshopping und dem stationären Einkauf zu verbinden. Wie "Tagesschau.de" weiter schreibt, können Konsumentinnen und Konsumenten bequem von zuhause aus bestellen, erhalten aber trotzdem das Gefühl, mit einer Verkaufsperson zu interagieren. 

Nicht nur Elektronik im Warenkorb

Während am Black Friday die meisten Konsumenten und Konsumentinnen bei Elektronikartikeln zuschlagen, sind die Warenkörbe am Singles Day gemischt. Laut Mydealz kauft die  chinesische Bevölkerung am Singles Day abgesehen von Süssigkeiten, Elektronikartikeln oder Mode auch Schmuck, Autos oder lebende Hummer. Die Aktionitis findet hierbei nicht nur online statt. Auch Restaurants, Karaoke-Bars und Co. bieten spezielle Angebote zum 11. November. 

Und in der Schweiz?

Hierzulande kann der Singles Day dem Black Friday oder Cyber Monday noch nicht das Wasser reichen. Wie Marktforscher GfK aufzeigt, kamen die Ausgaben für Multimediageräte am Singles Day in der Schweiz 2020 jenen am Cyber Monday aber sehr nahe. So gaben Konsumentinnen und Konsumenten am Singles Day 75,8 Millionen Franken aus, während es am Cyber Monday 78,9 Millionen waren. Der Black Friday war mit 110,2 Millionen Franken aber klarer Spitzenreiter. 2021 und 2022 gingen die Ausgaben am 11. November dann wieder zurück. So gab die Bevölkerung 2022 im Multimedia-Bereich 63,1 Millionen Franken aus. Am Cyber Monday waren es 71,6 und am Black Friday 114,2 Millionen Franken.     

Die üblichen Verdächtigen, die am Black Friday Rabattaktionen starten, machen in der Schweiz auch am Singles Day mit. Dazu gehören unter anderem Fust, Interdiscount, Media Markt, Microspot und Manor.  

Sie möchten noch mehr zum Shoppingtag am 11. November wissen? Hier finden Sie zwölf Funfacts zum Singles Day.