Branchenmesse Home 22

Wenn Sonys Fernseher vibrieren und Panasonic die Schnürsenkel gefährdet

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von Leslie Haeny und pwo

Die zweite Ausgabe der Home Fair ist vorbei. Während vier Tagen haben die Aussteller in Zürich-Oerlikon ihre Neuheiten präsentiert. Der zweite Teil des Eventberichts zeigt, wie Oskar beim Hören hilft, was Panasonic mit Schnürsenkeln am Hut hat und welches Samsung-Produkt die Medienvertreter zum Kichern brachte.

Wenn einem bei Panasonic die Schnürsenkel aufgehen, bei Sony der Fernseher vibriert und sich die Journalisten kichernd hinter einem Samsung-Handy verschanzen, ist das alles gewollt - zumindest an der Home 22. Die Branchenmesse hat vom 3. bis zum 6. April in Zürich-Oerlikon stattgefunden. Über 40 Aussteller zeigten dem Handel in der Halle 550 ihre Neuheiten an Haushaltsgeräten und Unterhaltungselektronik.

Die Halle D kam dieses Jahr neu als Ausstellungsfläche dazu. (Source: Netzmedien)

Die Messe fand dieses Jahr zum zweiten Mal statt. Während sich vergangenes Jahr einige Aussteller noch über niedrige Besucherzahlen beschwerten, fanden 2022 eindeutig mehr Händler den Weg zur Messe. "Besonders am Montag war die Frequenz sehr gut", sagte Patrick Egli, Geschäftsführer von ElectronicPartner Schweiz. Von Besucherinnen und Besuchern habe er zudem nur positives Feedback erhalten. EP versorgte Messeteilnehmende im eigenen Café erneut mit Getränken, Brezeln und dieses Jahr auch mit Popcorn.

Für die Verbundgruppe sei die Home Fair in erster Linie Gelegenheit, um sich mit Partnern auszutauschen und Neuheiten im Dienstleistungsbereich zu präsentieren. "Wir glauben an das Format und werden auch weiterhin an Branchenmessen vertreten sein. Alle virtuellen Möglichkeiten können das Anfassen und Ausprobieren von Produkten sowie persönliche Gespräche nicht ersetzen", sagte der EP-Geschäftsführer.

Patrick Egli, Geschäftsführer von ElectronicPartner Schweiz. (Source: Netzmedien)

Sound, bei dem die Schnürsenkel aufgehen

Panasonic hatte sich den Platz auf der Galerie, von dem aus man die Messehalle überblicken konnte, gesichert. Dort zeigte der Hersteller einen Rundumschlag seines Sortiments. Darunter die Systemkamera Lumix GH6. Wie Bruno Wüst, Senior Manager Product Management bei Panasonic, erklärte, legte der Hersteller den Fokus bei der GH6 aufs Filmen. "Wir nennen sie unser Codec-Monster", sagte Wüst. Denn die Kamera kann Videos im ProRes 422 HQ und ProRes 422 Codec aufnehmen.

Von der Gallerie aus hatte man eine gute Aussicht auf den Foodtruck und die Messehalle. (Source: Netzmedien)

Am Stand durften auch Geräte der Audio-Marke Technics nicht fehlen. In einem separaten Raum demonstrierte Panasonic das Soundsystem seiner TVs, wie auch den CD-Netzwerk-Receiver SA-C600 von Technics. "Aber Achtung, der Sound ist so gut, da gehen euch gleich die Schnürsenkel auf", scherzten Wüst und Panasonic-DACH-Chef Philipp Maurer vor dem Betreten des Demo-Raums. Mit dem SA-C600 können Nutzerinnen und Nutzer - auch jene, die Schuhe ohne Schnürsenkel tragen oder zu hause in den Socken herumlaufen - Musik von Schallplatten, CDs, Radiostationen und Streamingdiensten abspielen. Dank der Lautsprecher (Modell SB-C600) gelang das im Demo-Raum auch mit sattem Klang. Über die meisten am Stand ausgestellten TVs darf zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht berichtet werden.

Von links: Bruno Wüst, Senior Manager Product Management, Flavio Weber, Vertriebsleiter und Philipp Maurer, Country Manager DACH bei Panasonic. (Source: Netzmedien)

Oskar hilft beim Hören

Auch das persönliche Stand-Highlight von Novis-CEO Andreas Tischhauser kommt aus dem Audio-Bereich. Oskar von der Sonoro-Marke Faller ist ein portabler Sprachverstärker für den Fernseher. Die Marke richtet sich damit in erster Linie an ältere Personen, deren Hörvermögen nachlässt. Sonoro-Geschäftsführer Marcell Faller habe das Gerät für seinen Vater entwickelt, der die Dialoge im Fernsehen nicht mehr richtig verstand. Der Sprachverstärker verfügt über drei unterschiedliche Filterstufen, wobei auf Stufe drei nur noch das Gesprochene zu hören ist und alle anderen Nebengeräusche verschwinden. Der Hersteller verspricht: "Oskar funktioniert mit allen gängigen Fernsehgeräten und wird mit wenigen Handgriffen über die Basisstation an den Fernseher angeschlossen." Bei Bedarf können Nutzer und Nutzerinnen auch Kopfhörer anschliessen und die Filterfunktion so nutzen.

Das Team am Novis-Stand mit CEO Andreas Tischhauser (hinten links) und CMO Steven Mettler (hinten rechts). (Source: Netzmedien)

Sony bringt den QD-OLED zum Vibrieren

Wer sich in die dieses Jahr neu dazugekommene Halle D an den Sony-Stand wagte, dem fielen als Erstes die TV-Geräte auf. Hervorheben wolle der Hersteller insbesondere den Bravia-XR-Fernseher mit QD-OLED-Panel (Modell A95k). Wie Sony-Key-Account-Manager Roberto Nydegger erklärte, sind dank der neuen Bildschirmtechnologie tiefes Schwarz, wie bei OLED-Panels, und echtes Weiss möglich. Hier können Sie mehr zur QD-OLED-Technologie nachlesen.

Das Panel am Gerät ist aber nicht bloss zur Bildwiedergabe da. Es dient gleichzeitig als Mehrkanallautsprecher. Die "Acoustic Surface Audio+"-Technologie nutze dazu spezielle Aktuatoren, die das Panel zum Vibrieren bringen. Die Vibration hatte bei der Demonstration keinerlei Einfluss auf die Bildwiedergabe, war aber beim Berühren des Displays sehr gut zu spüren. Zudem folgt der Ton der Handlung in Film, Serie oder anderem Content der Handlung. Befindet sich beispielsweise ein Sprecher am unteren Rand der linken Bildhälfte, kommt auch der Ton von unten links. Saust ein Auto über den Bildschirm, so bewegt sich auch der Ton in Fahrtrichtung.

Country Head Schweiz und Österreich Michael Keel (rechts) mit dem Team am Sony-Stand. (Source: Netzmedien)

Schmunzeln mit Samsung

Direkt neben dem Stand von Sony zeigte Samsung sein Sortiment. Am Montag Nachmittag tummelten sich dort die Medienvertreterinnen und -vertreter, denn der Hersteller hatte zur Präsentation des Smart Monitors M8 eingeladen. Smart ist der 4k-Bildschirm, weil er auch ohne Verbindung zu PC oder Laptop den Zugriff auf bestimmte Apps ermöglicht. Mehr zum M8 erfahren Sie hier.

Während der Präsentation des Smart Monitors M8. (Source: Netzmedien)

Zudem stellte Samsung seinen Lifestyle-TV "The Frame" aus. Den Fernseher, der ausgeschaltet Kunstwerke anzeigt, gibt es jetzt mit einem matten Display. Dadurch wirkte das Gerät auf den ersten Blick tatsächlich wie ein Ölgemälde. Manch einer oder eine musste den Fernseher erst berühren, um zu glauben, dass es sich nicht um einen Kunstdruck handelte. Richtig los ging das "Chäferfäscht" am Stand, als Samsung das kürzlich lancierte Smartphone Galaxy A53 zückte und dazu animierte, die Kamerafunktionen auszuprobieren. Schnell waren die witzig-skurrilen Filter gefunden und das Gekicher ob der neu gewonnenen Emo-Frisur oder der Audrey-Hepburn-Sonnenbrille inklusive passendem Haarband ging los.

Daniel Périsset, Director CE IT bei Samsung Schweiz (2. von rechts) mit einem Teil des Samsung-Teams. (Source Netzmedien)

Am LG-Stand fiel auf den ersten Blick insbesondere der superflache freistehende OLED 65B20. Ein weiteres Highlight am Stand sei der OLED-Evo-Fernseher (65B29), erklärte ein Mitarbeiter. Durch die bei OLED-Panels nicht notwendige Hintergrundbeleuchtung sei es möglich, sehr dünne Panels wie beim ersten erwähnten Gerät zu verbauen. LG ist einer der wenigen TV-Anbieter, der selbst OLED-Panels herstellt. Mehr zu den Unterschieden zwischen den einzelnen Bildschirmtechnoligen lesen Sie hier.

Das Team am LG-Stand. (Source: Netzmedien)

90 Jahre AVMAT

AVMAT machte vor allem akustisch auf sich aufmerksam. Regelmässig erklangen dort Mark Knopflers Gitarre oder Sias gefühlvolle Stimme. Wer über 20 Lautsprecher am Stand hat, muss diese schliesslich auch demonstrieren. Das Unternehmen aus Renens im Kanton Waadt feiert dieses Jahr seinen 90. Geburtstag, wie Verkaufsleiter Christoph Gabriel erklärte. "Im Laufe dieser vielen Jahre gab es immer wieder Veränderungen am Markt und wir sind stolz, dass wir uns bewähren konnten und auch heute aktiv am Markt teilnehmen können", sagte er.

AVMAT befindet sich in Familienbesitz - mittlerweile in der dritten Generation. Während der Disti früher als Spezialist für Satellitenempfang bekannt war, passte sich das Unternehmen gemäss Gabriel den veränderten Marktbedingungen an und ist nun stark im Audio- und HiFi-Bereich tätig. Das soll auch die Namensänderung von Radio Matériel zu AVMAT signalisieren. "Uns ist Beratung, der persönliche Kontakt und das Weitergeben von Fachwissen wichtig. Um den Fachhandel aktiv zu unterstützen, bieten wir auch Schulungen an", erklärte der Verkaufsleiter.

Von links: Verkaufsleiter Christoph Gabriel, Geschäftsführer Christian Cornaz und Alexander Fischer von AVMAT. (Source: Netzmedien)

Abgesehen von TV-Geräten der deutschen Marke Loewe und einigen Produkten von Hisense, war am Telion-Stand eine Komplettlösung für Kurzdistanz-Beamer respektive Laser-TVs zu sehen. Im von Swiss HD entwickelten Möbel sind Leinwand, Beamer sowie das Sound-System bereits integriert.

Das Telion-Team mit Claudio Staripa von Swiss HD (rechts). (Source: Netzmedien)

Aufmerksamen Besucherinnen und Besuchern müsste an der Home 22 aufgefallen sein, dass auf den Smartphone-Rückseiten vieler Anwesenden plötzlich Familien- und Ferienfotos prangten. Schuld daran war der Stand des deutschen Start-ups Green Mnky. Dort konnte man sich eine Folie mit Motiv nach eigenem Gusto drucken und direkt auf Handy oder Tablet anbringen lassen. Zudem druckten die Standbetreiber Schutzfolien für Handy-, Tablet-, Kamera- und andere Displays.

Ziel des Unternehmens sei es, den Einzelhandel grüner zu machen, indem Händler - genau so wie die Standbetreiber - Schutzfolien direkt im Laden ausdrucken können. Das spart Verpackungsmaterial und macht den Versand von vorproduzierten Folien überflüssig. Vor rund zwei Jahren war das Unternehmen Teil der Gründershow "Die Höhle der Löwen" und erhielt dort einen Investitionsbetrag von 400'000 Euro.

Von links: Alpay Özkan und Ziya Orhan von Green Mnky. (Source: Netzmedien)

Für den Haushalt gab es an der Home 22 auch einiges zu sehen. Mehr zu Putzrobotern, Teeautomaten, Nähmaschinen, der Dampfkammer von LG und Co. lesen Sie hier.

Im Video sehen Sie zudem noch mehr von der Branchenmesse.

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