Expertenmeinung

Zuhause hilft ein CO2-Messgerät kaum gegen Covid-19

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von Saray-Lien Keser und kfi

In Corona-Zeiten sind CO2-Messgeräte so gefragt wie nie. Warum diese im eigenen Haushalt aber nicht immer Sinn machen und wo der Einsatz hilfreich ist, bespricht SRF Panorama mit zwei Experten.

(Source: b)
(Source: b)

CO2-Messgeräte haben in Corona-Zeiten stark an Nachfrage gewonnen. Warum der Einsatz dieser Geräte zuhause jedoch nicht unbedingt nötig ist, erklärten bei SRF Panorama die beiden Experten Roman Stocker, ETH-Professor und Covid-Taskforce Mitglied, sowie Benoit Sicre, Experte für Innenraum-Hygiene und Gebäudetechnik an der Hochschule Luzern.

Da die Covid-19-Viren durch kleinste Tröpfchen, den sogenannten Aerosolen, übertragen werden, kann das regelmässige Lüften vor einer Ansteckung schützen. Entsprechende CO2-Sensoren können dabei helfen, ans Lüften zu denken oder die Raumlüftung richtig einzustellen. Der CO2-Wert dient dabei als Gradmesser für verbrauchte Luft in einem Raum. Durch das Lüften wird die Konzentration an Viren verdünnt. So kann das Übertragungsrisiko gesenkt werden, wie Stocker erklärt.

In den eigenen vier Wänden würden übliche Hygienemassnahmen wie Abstand oder das Tragen von Masken allerdings nicht eingehalten. "Da greifen bei der Übertragung des Virus andere Mechanismen. Bezüglich Covid-19 machen CO2-Messgeräte zuhause weniger Sinn", sagt Benoit Sicre.

Sinnvoll in Räumen mit vielen Leuten

Als sinnvoll beurteilen beide Experten den Einsatz von CO2-Messgeräten dagegen überall dort, wo sich viele Leute in einem geschlossenen Raum für einen längeren Zeitraum aufhalten. Gemeint sind unter anderem Schulzimmer, Restaurants und Bars, Fitnesscenter sowie Sitzungszimmer. Ein CO2-Sensor kann dort sicherstellen, dass der Raum gut belüftet ist.

Eine Null-Risiko-Garantie gibt es dank der Geräte aber nicht, sagt ETH-Forscher Roman Stocker. "Wenn zum Beispiel zwei Menschen über eine gewisse Zeit in einem Raum eng beieinander sind, kann es zu einer Infektion über Tröpfchen kommen", sagt Stocker.

Hohe Preise bedeuten nicht zwingend hohe Qualität

Die Preisspanne von CO2-Messgeräten reicht von 50 bis zu 1000 Franken. Dabei ist der Preis nicht unbedingt ein zuverlässiger Indikator für ein gutes Gerät, sagt Benoit Sicre von der Hochschule Luzern. Seines Erachtens sind gute Geräte ab 80 bis 200 Franken zu finden.

Ausser CO2-Messgeräten sind seit der Covid-19 Pandemie auch Luftreiniger hoch im Kurs. Seit September ist der neue mobile Luftreiniger von Rensair erhältlich. Durch ein keimtötendes, ozonfreies Licht soll dieser Viren und Bakterien in der Luft zerstören. Lesen Sie hier mehr dazu.

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