Handelstagung 2021

GfK zeigt die Top-10-Detailhändler und die Zukunft des Einkaufens

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von Leslie Haeny und cwa

Anlässlich der Handelstagung 2021 hat GfK gezeigt, welche Auswirkungen die Coronakrise auf den hiesigen Handel hatte. Vor allem der Onlinehandel und das Geschäft mit Heimelektronik profitierten. Zudem gab es eine Demonstration, wie die Zukunft des Einkaufens aussehen könnte.

(Source: Andrey Suslov / shutterstock.com)
(Source: Andrey Suslov / shutterstock.com)

GfK hat anlässlich der Handelstagung 2021 zurück auf den Detailhandel 2020 geschaut sowie einen Blick in die Kristallkugel gewagt. Insgesamt legte der hiesige Handel um 2,6 Prozent zu und generierte einen Umsatz von 99,1 Milliarden Franken.

Senior Market Consultant Luca Giuriato zeigte, was sich vergangenes Jahr im Markt für Heimelektronik tat. Die durch Corona angetriebene Digitalisierung war ein klarer Wachstumstreiber, denn: "Was wäre die Digitalisierung ohne Heimelektronik und was wäre die Heimelektronik ohne Digitalisierung?", fragte Giuriato. Das Geschäft mit Heimelektronik legte insgesamt um 8,5 Prozent zu und kam auf einen Umsatz von 5,6 Milliarden Franken.

Luca Giuriato, Senior Market Consultant bei GfK während der Handelstagung 2021. (Source: Screenshot)

Verglichen mit dem Vorjahr ging es in allen Sparten - sprich IT- und Office Equipment, Consumer Electronics, Telekom und SDA aufwärts. Einzig das Segment Photo verzeichnete mit minus 13 Prozent einen Umsatzrückgang. Der GfK-Experte führt diesen vor allem darauf zurück, dass Konsumentinnen und Konsumenten nicht in die Ferien gingen. Zudem würden Fotokameras zusehends von Smartphone-Kameras substituiert.

Onlineanteil wächst und wächst

Wie Giuriato zeigte, wuchs der Bereich IT- und Office Equipment um 13 Prozent und erreichte einen Umsatz von 2,4 Milliarden Franken. Im Bereich Consumer Electronics wurden 1,1 Milliarden Franken Umsatz erzielt. Das entspricht einem Wachstum von 8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Telekom-Bereich legte um 3 Prozent zu und wuchs auf 1,3 Milliarden Franken an. Und auch Haushaltsgeräte waren hoch im Kurs. Der durch die Pandemie gestärkte Trend zum zuhause Kochen sorgte dafür, dass der Umsatz hier um 14 Prozent stieg auf 0,6 Milliarden Franken.

(Source: GfK)

Nicht erstaunlich: Die Pandemie verlieh dem Onlinegeschäft einen ordentlichen Schub. Laut Giuriato kauften Konsumentinnen und Konsumenten rund 50 Prozent ihrer Heimelektronik übers Internet. Am grössten war der Onlineanteil mit 60 Prozent im Bereich IT- und Office Equipment. Der Bereich Photo landete mit 57 Prozent auf Platz zwei, gefolgt von Telekom mit 39 Prozent. 35 Prozent der getätigten Einkäufe im Bereich Consumer Electronics fanden ebenfalls online statt.

2021 geht das Wachstum weiter

Weiter beobachtet der GfK-Experte, dass auch der klassische Detailhandel immer mehr im B2B-Geschäft mitmischt. So handelte es sich bei 34 Prozent der im vergangenen Jahr getätigten Einkäufe im Bereich IT- und Office Equipment um B2B-Geschäfte. Im Bereich Telekom waren es 19 Prozent und im Consumer-Electronics-Segment 4 Prozent.

Giuriato gab auch einen Ausblick auf das Jahr 2021. Insgesamt soll auch dieses Jahr das Geschäft mit Heimelektronik wachsen. GfK prognostiziert einen Anstieg um 2 bis 3 Prozent. In der zweiten Jahreshälfte wird es laut Giuriato etwas abwärts gehen. Dank der guten Geschäfte zu Jahresbeginn (plus 17 Prozent in den ersten vier Monaten) wird das Total aber positiv ausfallen.

Der Detailhandelsumsatz von 1990 bis 2020. (Source: GfK)

Michel Rahm, Client Business Partner bei GfK, zeigte zudem, welches die Top-10 Schweizer Detailhändler 2020 waren. Laut Rahm handelt es sich bei allen - bis auf Ikea auf Platz sieben - um Schweizer Konzepte. Folgende Unternehmen schafften es auf die Liste:

  • Platz 1: Coop, 15,04 Milliarden Franken Umsatz

  • Platz 2: Migros, 14,9 Milliarden Franken Umsatz

  • Platz 3: Denner, 3,9 Milliarden Franken Umsatz

  • Platz 4: Volg 1,8 Milliarden Franken Umsatz

  • Platz 5: Digitec Galaxus, 1,7 Milliarden Franken Umsatz

  • Platz 6: Landi, 1,5 Milliarden Franken Umsatz

  • Platz 7: Ikea, 1,1 Milliarden Franken Umsatz

  • Platz 8: Interdiscount, 1,1 Milliarden Franken Umsatz

  • Platz 9: Fust, 1,0 Milliarden Franken Umsatz

  • Platz 10: Otto’s, 0,8 Milliarden Franken Umsatz

Von der Liste ausgeschlossen sind Unternehmen, die ihre Umsätze nicht publik machen.

Bernhard Hochspach, Harry Hofstetter und Beat Knüsel von Trihow. (v.l., Source: Screenshot)

Hybrides Einkaufen im Internet und im Laden

Der zweite Teil der Handelstagung gehörte Beat Knüsel, Bernhard Hochspach und Harry Hofstetter von Trihow. Für die drei ist die Zukunft des Einkaufens hybrid. So zeigte Hochspach je ein Beispiel, wie sich das Einkaufen im Internet und Shopping im stationären Handel hybrid gestalten lassen. Für ersteres präsentierte der Business Transformation & Retail-Experte ein Projekt von Schweiz Tourismus. Um die Schweiz auch vom Computer aus besser kennenlernen zu können, lancierte Schweiz Tourismus Sequenzen, durch die sich der Nutzer oder die Nutzerin selbst navigieren könne, dabei helfen Ton und die gezeigten Videos und Bilder dabei, den digitalen Rundgang möglichst immersiv zu gestalten.

Als hybrides Konzept für den stationären Handel stellte Hochspach den Magic Shelf vor. Dabei handelt es sich um ein Regal, in Kombination mit Bildschirm. Nimmt ein Kunde oder eine Kundin das im Regal platzierte Produkt - in diesem Fall ein Sportschuh - in die Hand, um es genauer zu betrachten, zeigt der Bildschirm automatisch Informationen zum Produkt, beispielsweise einen Image-Film.

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