Gute Zeiten für Gamer und Hersteller

Das Coronavirus lässt die Gamingbranche boomen

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von Watson

Das reale Leben liegt wegen des Coronavirus in vielen Ländern lahm. Die Gamingbranche blüht während der Pandemie aber besonders auf. Spielplattformen vermelden Rekordzahlen. Und Gamer können von Sonderangeboten profitieren.

(Source: Fazly Shah / Unsplash)
(Source: Fazly Shah / Unsplash)

Während die Coronaviruspandemie das reale Leben zu grossen Teilen lahm legt, boomt alles Virtuelle gerade richtig. Die Schweiz benutzt in Zeiten der Krise gewisse Apps plötzlich massenhaft. Und natürlich hat auch die Gameindustrie Hochkonjunktur.

Spielerrekord bei Steam

Da die Leute in vielen Ländern weltweit angehalten sind, zuhause zu bleiben, haben sie mehr Zeit für Ablenkung und suchen aktiv nach Beschäftigungen. Beides führt dazu, dass mehr gezockt wird. Die Gamingplattform "Steam" vermeldete vor wenigen Tagen einen neuen Benutzerrekord.

Am vergangenen Sonntag registrierte die Plattform mehr als 20 Millionen Spieler. Das hat es in ihrer 16-jährigen Geschichte noch nie gegeben. Im Januar dieses Jahres waren durchschnittlich noch 18 Millionen Spieler täglich über Steam unterwegs. Zur absolvierten Spitzenzeit befanden sich über sechs Millionen Gamer gleichzeitig auf der Plattform.

Gamer kämpfen gegen das Coronavirus

PC-Gamer können momentan sogar noch was Gutes tun, um das Virus zu stoppen – und zwar in den Momenten, in denen sie nicht spielen.

Denn für die Entwicklung eines Impfstoffes braucht es auch jede Menge Rechenleistung. Logischerweise hat die ein Computer, der darauf ausgelegt ist, hochkomplexe Spiele auszuführen. Wenn der Spieler aber gerade eine Spielpause einlegt, kann diese Rechenleistung sehr gut einem anderen Zweck zugeführt werden.

Das geht ganz einfach: Man installiert auf seinem PC ein Programm. Das rechnet dann mithilfe der CPU und der Grafikkarte Simulationen durch. Und das wiederum nützt den Forschenden bei ihrer Suche nach dem Impfstoff. Das Ganze funktioniert im Grunde genauso wie das sogenannte Cryptomining. So wird der Prozess genannt, bei dem die Rechenleistung von allen Nutzern im Netzwerk zur Verfügung gestellt wird – und an dessen Ende eine Belohnung winkt, etwa in Form eines Bitcoins.

Doch statt nach einer Crypto-Währung zu schürfen, können Gamer jetzt auch an einem Corona-Projekt der US-amerikanischen Stanford Universität teilnehmen.

In einem ersten Schritt wollen die Forschenden ermitteln, wie Coronaviren mit menschlichen Zellen interagieren. Das ist unabdingbar, um einen wirksamen Impfstoff herzustellen. Bereitgestellt wird die App dafür vom Stanford-Projekt Folding@home. Die Initiative fördert die Unterstützung wissenschaftlicher Projekte durch PC-Nutzer.

Und so funktioniert's:

  • Man lädt die Folding@home herunter und installiert die Software auf dem PC. Der Rechner erledigt dann die ganze Arbeit von selbst im Hintergrund.

  • In der Taskbar lässt sich aussuchen, welche Krankheit man bekämpfen will. Wenn hier die Option "Any disease" ausgewählt ist, befasst sich euer PC auch mit dem Kampf gegen das Coronavirus.

  • Nutzer können ausserdem festlegen, ob das Programm CPU (die Rechnerleistung), GPU (die Grafikleistung) oder beides nutzen darf.

  • Zudem kann aus drei Stufen ausgewählt werden, wie viel der PC-Leistung Folding@home verwenden darf.

Der Andrang auf das Programm war zeitweise so gross, dass die Downloadserver überlastet waren. Inzwischen sollte es aber wieder funktionieren.

Rabatte

Die Hersteller der Plattformen und Spiele scheinen auch an die einzelnen Gamer gedacht zu haben. Damit diese im Moment nicht ihr ganzes Erspartes ausgeben müssen, haben Sony (PlayStation), Microsoft (Xbox) und Nintendo (Switch) grosse Rabattaktionen lanciert. Zwar steht nirgends offiziell geschrieben, dass dies mit dem Coronavirus zusammenhängt. Aber das Timing passt.

Playstation Store

Im Playstation Store lief die grosse Rabattaktion "Mega-März" an. Nutzer finden jetzt über 250 neue Angebote (davon 105 Spiele) im Onlineshop mit Vergünstigungen bis zu 80 Prozent.

  • NHL 20 für 31.96 Franken (Nutzer sparen 60 Prozent)

  • Assassin's Creed Origins für 17.90 Franken (Nutzer sparen 81 Prozent)

  • Ghost Recin Breakpoint für 22.90 Franken (Nutzer sparen 71 Prozent)

  • Far Cry 5 für 17.90 Franken (Nutzer sparen 81 Prozent)

  • Die Sims 4 für 11.90 Franken (Nutzer sparen 70 Prozent)

  • Uncharted: The Lost Legacy für 14.90 Franken (Nutzer sparen 34 Prozent)

  • Uncharted 1-3 alle für je 11.90 Franken(Nutzer sparen 33 Prozent)

  • Resident Evil 6 für 9.50 Franken (Nutzer sparen 58 Prozent)

  • Dark Souls Remastered für 17.90 Franken (Nutzer sparen 67 Prozent)

Microsoft Store (Xbox)

Microsoft hat für die eigenen Spiele keine spezielle Rabattaktion lanciert. Dennoch gibt es auch bei Microsoft diverse Spiele im Angebot (Preise in Euro). Wer Xbox Live Gold-Mitglied ist, auf den warten gar noch mehr Angebote.

  • Call of Duty: Modern Warfare für 45.49 Euro (statt 69.99 Euro)

  • Far Cry 5 für 17.49 Euro (statt 69.99 Euro)

  • Assassin's Creed Odyssey für 24.49 Euro (statt 69.99 Euro)

  • Far Cry New Dawn für 17.99 Euro (statt 44.99 Euro)

  • Just Cause 4: Reloaded für 13.99 Euro (statt 39.99 Euro)

Nintendo Store

Auch Nintendo hat in seinem Store noch keine explizite Rabattaktion lanciert. Aber auch hier gibt es einige Sonderangebote.

  • Overcooked! 2 für 21 Franken (statt 35 Franken)

  • Trailblazers für 21 Franken (statt 42 Franken)

  • Bulb Boy für 2.24 Franken (statt 11.20 Franken)

  • Resident Evil Revelations 2 für 9.96 Franken (statt 24.90 Franken)

Steam

Auf Steam ist das Spiel "Football Manager 2020" noch bis zum 25. März kostenlos spielbar. Für Nutzer, die Spiele lieber gleich kaufen, gibt es auch entsprechende Angebote.

  • Stellaris für 9.50 Franken (Nutzer sparen 75 Prozent)

  • Borderlands 3 für 34.50 Franken (Nutzer sparen 50 Prozent)

  • Red Dead Redemption 2 für 55.20 Franken (Nutzer sparen 20 Prozent)

  • Star Wars Jedi: Fallen Order für 38.93 Franken (Nutzer sparen 35 Prozent)

  • Shadow of the Tomb Raider: Definitive Edition für 34.82 Franken (Nutzer sparen 34.82 Franken)

  • Watch_Dogs 2 für 20.99 Franken (Nutzer sparen 70 Prozent)

Neue Games

Gamer dürfen sich in den nächsten Tagen zudem auf neue Spiele freuen. Mit Ori and the Will of the Wisps (Xbox, PC) und Nioh 2 (PS4) sind seit kurzem schon zwei Neuerscheinungen auf dem Markt. Auch der Verkauf von zwei weiteren heiss antizipierten Games startete.

Animal Crossing: New Horizons

New Horizons ist der lang erwartete fünfte Teil der Animal Crossing-Reihe aus dem Hause Nintendo. Der Spieler zieht in eine Stadt, die von Tieren bewohnt ist lebt fortan mit diesen. In dieser Version bewohnt man Inseln, entweder in der nördlichen oder südlichen Hemisphäre. Wie die Vorgänger ist auch die fünfte Ausgabe eine Echtzeitsimulation.

Verfügbar seit: 20. März, Plattform: Nintendo Switch

Doom Eternal

Doom Eternal ist der fünfte Teil des beliebten Egoshooter-Spiels von "id Software". Die Armeen der Hölle haben die Erde erobert und der Spieler muss die Auslöschung der Menschheit aufhalten und alle möglichen Arten von Dämonen bezwingen.

Verfügbar seit: 20. März, Platform: PC, PS4, XBOX One, Stadia

PlayStation-Gamer dürfen zudem bereits Vorfreude auf die nächste Generation der Sony-Konsole entwickeln. Der Hersteller hat weitere Spezifikationen der Playstation 5 im Livestream enthüllt.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf Watson.ch

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