Sibler-Inhaber fliegen nach Chicago

"Wir denken stets konzeptionell, anstatt in Einzelartikeln"

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Das Traditionsgeschäft Sibler hat die Jury von "Elektro Heute" und die International Housewares Association überzeugt. Der Haushaltswarenhändler aus Zürich gewann den IHA Global Innovation Award Switzerland 2019-2020 und reist ans Finale in Chicago. Inhaber Manuel und Livia Wiesendanger sagen, was ihren Laden einzigartig macht.

Sibler-Inhabr Manuel und Livia Wiesendanger mit Elektro-Heute-Chefredaktor Marc Landis (v.l., Source: Netzmedien)
Sibler-Inhabr Manuel und Livia Wiesendanger mit Elektro-Heute-Chefredaktor Marc Landis (v.l., Source: Netzmedien)

Worauf legen Sie Wert bei der Ladengestaltung?

Livia Wiesendanger: Wir arbeiten stark mit Themenwelten. Ausserdem gestalten wir unseren Laden immer nach Saison. Im Winter ist zum Beispiel das Thema Fondue sehr aktuell. Im Frühling wandern die Fonduegabeln, Rechauds und Caquelons dann wieder in den hinteren Ladenbereich. Um Kunden, die häufiger vorbeikommen Abwechslung zu bieten, stellen wir auch jede Woche ein bisschen um. Nicht im gesamten Geschäft, aber etappenweise in einzelnen Bereichen.

Was macht Ihr Geschäft am Münsterhof einzigartig?

Manuel Wiesendanger: Ich habe weltweit noch nie ein anderes Geschäft gesehen, das – im Verhältnis zur Ladenfläche – eine so grosse Schaufensterfläche hat wie wir. Die Schaufenster bieten uns eine enorm grosse Ausstellfläche, weshalb wir sehr viel Wert auf ihre Gestaltung legen. Unser Konzept sieht so aus, dass wir jeweils ein Oberthema bestimmen, auf das dann alle elf Schaufenster Bezug nehmen.

Livia Wiesendanger: Das Grundkonzept für die Schaufenster erstellen wir immer Anfang des Jahres. Wir lassen dabei aber noch Spielraum für Ideen oder Events, die während des Jahres dazukommen könnten. Hin und wieder arbeiten wir bei der Schaufenstergestaltung auch mit Künstlern oder Buchautoren zusammen.

Ihr Sortiment reicht von Haushaltswaren, Wohnaccesoires über Geschenkartikel bis zu Spielwaren. Wie sorgen Sie dafür, dass bei so viel Auswahl kein Chaos im Laden entsteht?

Manuel Wiesendanger: Auch indem wir mit Themenkomplexen arbeiten und stets konzeptionell, anstatt in Einzelartikeln denken. Beim Einkauf machen wir uns zu jedem Produkt bereits Gedanken, in welchen Themenbereich es passen könnte. Zusätzlich ist bei uns jedes Produkt nur einmal ausgestellt. So ist der Gang durch den Laden für den Kunden eine Entdeckungsreise, bei der er in jedem Regal oder auf jeder Theke etwas Neues entdeckt.

Was bedeutet es für Sie, dass Sie nach Chicago ans Finale dürfen?

Manuel Wiesendanger: Es freut uns natürlich sehr, dass wir als bester Teilnehmer der Schweiz ausgewählt wurden.

Livia Wiesendanger: Wir sind gespannt, was auf uns zukommt. Schliesslich waren wir noch nie an der IHA. Ich freue mich vor allem auf die Gespräche mit anderen Messeteilnehmern. Wenn wir in einer neuen Stadt sind, sehen wir uns auch immer die Geschäfte dort aus der gleichen Branche an. Es ist wichtig, sich immer danach umzusehen, was die Konkurrenz macht und sich auch mit anderen Ladenbesitzern auszutauschen.

Der stationäre Handel steht unter starkem Druck durch Onlineshops. Wie geht es Ihnen damit?

Livia Wiesendanger: Man merkt, dass sich das Einkaufsverhalten geändert hat. Wir haben viele Kunden, die zu uns in den Laden kommen, sich hier beraten lassen, die Produkte dann aber erst ein oder zwei Tage später über unseren Onlineshop kaufen.

Manuel Wiesendanger: Ich glaube, der Trend geht wieder in eine andere Richtung. Die Kunden haben langsam genug vom anonymen Einkaufen im Internet und vermissen das Kauferlebnis im Laden. Das Anfassen, das Entdecken, das Stöbern und die individuelle Beratung durch Verkaufspersonal, sind online nicht möglich.

Was an der diesjährigen "The Inspired Home Show" auf die Besucher zukommt und welche Programmpunkte man nicht verpassen sollte, lesen Sie hier.

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