"Sie müssen nicht das Beste haben"

Mystery-Shopping: Fernseher zur Fussball-WM

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Astrid T. hat sich auf die Suche nach einem Fernseher gemacht. Die Mystery-Shopperin will die WM-Spiele in bester Qualität sehen. Dafür suchte sie Hilfe ­vom Handel. So viel vorweg: Leicht machten es ihr die Händler nicht.

(Source: Serg Nvns / Fotolia.com)
(Source: Serg Nvns / Fotolia.com)

Astrid T. ist im WM-Fieber. Als sie erfuhr, dass die Spiele der Schweizer Nati auch in 4k zu sehen sein werden, stand ihr Entschluss fest: ein 4k-Fernseher musste her. Möglichst gross sollte er sein und ein scharfes Bild liefern. Sie war gespannt, was ihr der Handel empfehlen würde. In Begleitung von "CEtoday" ging Astrid auf Tour, die durch Melectronics, Media Markt und Interdiscount sowie zum EP- und Euronics-Fachhändler führte.

Melectronics

Bei Melectronics sah Astrid rund zwei Dutzend Fernseher ausgestellt. Also ging sie zum Kassentresen und fragte einen Verkäufer, welchen er für die WM empfehlen könne. Der Verkäufer erkundigte sich nach Astrids räumlichen Kapazitäten und empfahl ihr daraufhin einen 65-Zoll-Philips-TV zum Aktionspreis von rund 1000 Franken. Speziell daran sei die Hintergrundbeleuchtung Ambilight. Als zweites Modell empfahl er den Samsung-TV E-65MU8000, den es in der kommenden Woche zum Aktionspreis von rund 1500 Franken geben werde. Beide TVs seien aus dem letzten Jahr, was bei Fernsehern eine lange Zeit sei. Der Samsung-TV biete aber das deutlich bessere Bild. Aus dem aktuellen Jahr habe er nur ein Sony-Modell hier, "aber viel Neues bieten die nicht", ergänzte der Verkäufer. Er empfahl Astrid den Samsung-TV. Sollte sie auf die Hintergrundbeleuchtung des Philips-TVs nicht verzichten wollen, könne sie die auch selbst mit LED-Streifen am Gerät anbringen. Ausserdem erwähnte er, dass es den Samsung-Fernseher auch als 75-Zoll-Variante zum Aktionspreis von 2500 Franken gebe, den sie aber nicht ausstellten, weil der zu gross sei. Normalerweise seien solch grosse Fernseher nicht unter 5000 Franken zu haben. Der Verkäufer schwärmte, dass sich Astrid bei einem solchen Fernseher wie im Kino fühlen werde. Astrid zeigte sich interessiert, worauf ihr der Verkäufer ein Datenblatt ausdruckte. Sie bedankte sich für rund 7 Minuten Beratung.

Media Markt

Astrid ging weiter zu Media Markt und sprach eine Verkäuferin auf ihre Suche nach einem möglichst grossen und scharfen Fernseher an. "Möglichst günstig sollte er wohl auch noch sein", sagte die Verkäuferin und führte Astrid zum 55-Zoll-Samsung-TV QE55Q6F zum Aktionspreis von knapp 1200 Franken. Sie sagte: "QLED ist das Schärfste, was es gibt." Astrid wollte wissen, was so gut daran sei, doch die Verkäuferin ging nicht darauf ein. Stattdessen zeigte sie Astrid die verschiedenen Anschlussmöglichkeiten und fragte, ob sie noch einen weiteren Fernseher zeigen solle. Natürlich bejahte Astrid, worauf die Verkäuferin ihr den Samsung-TV QE55Q8F für knapp 1800 Franken präsentierte. Die TV-Geräte aus der 8er-Serie seien die neuesten von Samsung, in rund drei Monaten kämen aber schon wieder neue Modelle auf den Markt. Die 8er-Serie unterscheide sich nur unwesentlich von der 6er-Serie, biete aber ein leicht besseres Bild. Astrid wollte wissen, ob es nicht auch noch grössere Fernseher gebe, doch die Verkäuferin sagte ihr, 55 Zoll wirkten nur im Laden klein. Zuhause sei dies völlig anders. Sie selbst sei schon mit ihrem 39-Zoll-TV vollkommen zufrieden. Astrid bedankte sich für rund 7 Minuten Beratung, worauf die Verkäuferin anmerkte, dass Astrid sich schnell entscheiden solle. Nach der Aktion würden die Fernseher wohl wieder 500 Franken mehr kosten.

Interdiscount

Astrid ging weiter zu Interdiscount, wo ihr ein Verkäufer seine Hilfe anbot. Gefragt nach TVs zeigte er Astrid ein 65-Zoll-Modell von Samsung aus der letztjährigen UE700er-Reihe für 1599 Franken. "Das ist der grösste, den ich hier habe und bietet die beste Auflösung, die es derzeit gibt", sagte der Verkäufer. Er erkundigte sich, über welchen Anbieter Astrid TV empfange, und sagte ihr, als sie Swisscom erwähnte, dass sie die WM-Spiele damit in 4k empfangen könne. Astrid wollte wissen, was das Samsung-Gerät auszeichne, worauf der Verkäufer die Hertzzahl erwähnte. "Das menschliche Auge erkennt nur 200 Hertz, aber Samsung übertreibt es und bietet 2300 Hertz." Ausserdem schwärmte er vom schnellen Prozessor des Geräts. Er erkundigte sich, ob das 65-Zoll-Modell nicht zu gross sei, und verwies auf ein 55-Zoll-Gerät, das nur 100 Franken weniger kostete. Astrid wollte wissen, warum das kleinere Gerät fast gleich teuer sei, worauf der Verkäufer antwortete, dass es sich um ein QLED-TV aus Samsungs Flaggschiff-Linie handle. Das brauche sie aber nicht, solange 4k-Inhalte noch nicht Standard seien. "Das dauert noch eine Weile, deshalb müssen Sie noch nicht das Beste haben", meinte er. Astrid bedankte sich für rund 3 Minuten Beratung und ging zum Fachhändler.

Euronics-Fachhändler

Der Euronics-Fachhändler hatte 20 Minuten vor Ladenschluss bereits geschlossen. Astrid wollte schon wieder gehen, als ein junger Verkäufer um die Hausecke gerannt kam und sich entschuldigte. Er habe den Laden schliessen müssen, weil er schnell zu einem Kunden müsse. Er bot Astrid an, sich nächste Woche Zeit für sie zu nehmen.

EP-Fachhändler

Astrid ging weiter zum EP-Fachhändler. Dort begrüsste sie ein junger Verkäufer hinter dem Kassentresen und riet ihr zu einem OLED-TV, die mittlerweile auch recht preiswert seien. Er erklärte Astrid die OLED-Technologie auf verständliche Weise und zeigte ihr den Panasonic-TV TX-55EZC954 zum Aktionspreis von 2700 Franken inklusive Heimlieferung. Anschliessend verglich er den TV mit einem herkömmlichen LCD-TV von Panasonic. Dafür liess er verschiedene TV-Sender und mehrere Youtube-Clips laufen. Er schwärmte von knackigen Kontrastwerten und vom Design des OLED-TVs. "Ich bin selbst ganz begeistert, und wenn die Kunden OLED sehen, wollen sie keine andere, veraltete Technik mehr", sagte er. Astrid war beeindruckt vom OLED-TV und der Beratungsleistung des Verkäufers. Sie erkundigte sich nach einem 65-Zoll-Modell, worauf ihr der Verkäufer am Virtual Shelf mehrere Modelle zeigte. Ein 65-Zoll-TV koste schnell 5000 Franken, sagte er. "Die sind eigentlich alle immer gleich teuer. Aber vielleicht können wir beim Preis noch etwas schrauben." Astrid bedankte sich für rund 20 Minuten Beratung und verabschiedete sich.

Fazit

Astrids Fazit fiel dank der tollen Beratung des jungen EP-Verkäufers versöhnlich aus. Genau so sollte ein TV-Verkaufsgespräch ablaufen, fand sie. Der Verkäufer erklärte ihr die Technik auf verständliche Weise, machte verschiedene Vergleiche und liess sie seine Begeisterung zum Produkt spüren. Auch sie war nun überzeugt von OLED. Anderswo hingegen, wie etwa im Media Markt oder Interdiscount, gingen die Verkäufer auf Astrids Fragen zur Technik nicht ein oder rieten ihr zu einem veralteten Gerät. So sollte es nicht sein, fand Astrid.

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