GfK-Ergebnisse

UE-Markt: Konsumenten halten sich zurück

Uhr | Aktualisiert

Der Markt für Unterhaltungselektronik und Foto schwächelt. Dies zeigen die von der GfK präsentierten Ergebnisse einer Studie.

(Quelle: Netzmedien-Archiv)
(Quelle: Netzmedien-Archiv)

Die Konsumenten in den sechs grossen westeuropäischen Ländern Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Niederlande und Spanien investieren laut GfK im ersten Halbjahr 2012 weniger Geld in Unterhaltungselektronik. Der Umsatz liege zehn Prozent unter dem Vorjahreszeitraum. Ebenfalls schwach zeige sich der Fotomarkt mit einem Minus von sieben Prozent, wie GfK anlässlich der IFA mitteilt.

Die Konsumenten seien momentan angesichts der weiterhin schwierigen wirtschaftlichen Lage mit grösseren Anschaffungen zurückhaltend. Einzelne Produkte erleben aber laut dem Marktforschungsunternehmen in allen Ländern einen Boom wie beispielsweise internetfähige Fernseher, hochwertige Soundbars, Kopfhörer oder Kompaktsystemkameras. In einigen Bereichen hingegen verschärfe sich der Wettbewerb zwischen klassischer Unterhaltungselektronik auf der einen und Telekommunikation beziehungsweise IT auf der anderen Seite.

Weniger Geld für Fernseher

Trotz der Fussball-Europameisterschaft hätten die Westeuropäer insgesamt neun Prozent weniger Geld für Fernseher ausgegeben als im ersten Halbjahr 2011. Jedoch stieg in allen sechs Ländern jeweils kurz vor Beginn die Nachfrage merklich an, erklärt GfK. Der Grund hierfür seien zahlreiche günstige Angebote gewesen, die das Geschäft ankurbelten.

Der Trend bei den TV-Geräten gehe weiterhin zu grossen Formaten und besseren Ausstattungen, der grösste Umsatz (22 Prozent) werde aber weiterhin mit 32-Zoll-Geräten erzielt. Sehr gefragt seien internetfähige Fernseher und 3D-Fernseher. Die GfK prognostiziert für das Jahr 2012 in Westeuropa 38 Millionen verkaufte Fernseher.

Lieber Blu-ray statt DVD

Der Markt für DVD- und Blu-ray-Player und -Recorder ist in Westeuropa im ersten Halbjahr 2012 zurückgegangen. Konsumenten kaufen laut GfK statt DVD-Playern mittlerweile lieber Blu-ray-Geräte - insgesamt seien es in den sechs westeuropäischen Ländern 25 Prozent mehr verkaufte Geräte.

Einen leichten Umsatzrückgang von 3,6 Prozent müssen Hifi- und Home-Theatre-Produkte hinnehmen. In allen Ländern zulegen könne hingegen der Markt für Lautsprecher mit fünf Prozent mehr verkauften Geräten, was zu einem Umsatzplus von 15 Prozent führe.

Rückgang bei tragbaren Audiogeräten

Weiterhin mit Problemen kämpfe der Markt für tragbare Audiogeräte – im ersten Halbjahr 2012 ging der Umsatz dort um 17 Prozent zurück. Der Grund sei die starke Konkurrenz durch Handys, insbesondere Smartphones, die MP3- und MP4-Player für viele Konsumenten überflüssig machen würden.

Etwas differenzierter zeige sich der Markt für "traditionelle" tragbare Audiogeräte wie portable Radios, Radiowecker oder Radiorecorder und der neueren Gruppe von Dockinglautsprechern. Die Konsumenten in Westeuropa interessieren sich hier vor allem für Internetradios. Noch eine untergeordnete Rolle spielen Digitalradios. Für Kopfhörer geben die Konsumenten in Westeuropa von Januar bis Juni 2012 insgesamt elf Prozent mehr aus, wie das Marktforschungsunternehmen schreibt.

Kompaktsystemkameras sind gefragt

Wie auch die Unterhaltungselektronik gehe der Markt für Digitalkameras in den ersten sechs Monaten in Westeuropa zurück. Mit einem Minus von sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr sei die Entwicklung hier jedoch etwas besser. Dies ist laut GfK vor allem auf die positive Entwicklung bei den hochwertigen Digitalkameras zurückzuführen: So seien Konsumenten weiterhin sehr stark an Kompaktsystemkameras interessiert.

GfK erhebt im Rahmen ihres Handelspanels in mehr als 90 Ländern weltweit regelmässig Daten zu Fernseh- und Videogeräten, tragbaren Audioprodukten, Camcordern, Hifi- und Home-Cinema-Systemen, In-Car-Elektronik, Digitalkameras, Objektive und Zubehör. Der vorliegenden Analyse liegen Informationen zur Entwicklung der Märkte für Unterhaltungselektronik und Foto in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Niederlande und Spanien im ersten Halbjahr 2012 zu Grunde.

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sdENsNt5

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