OM-D E-M5 Mark II

Olympus rüstet auf

Uhr | Aktualisiert

Der schnellste Autofokus und das stärkste 5-Achsen-Bildstabilisierungssystem: Olympus hat den Nachfolger zur E-M5 vorgestellt, der bis zu 40-MP-Bilder schiesst.

Olympus hat vergangenen Freitag in Prag seine neue OM-D E-M5 Mark II vorgestellt. Journalisten und Handelspartner legten in Workshops Hand an den Nachfolger der E-M5. In einer stillgelegten und zum Museum umgebauten Wasseraufbereitungsanlage zeigte der Hersteller etwa, was das nach Firmenangaben verbesserte und nunmehr beste 5-Achsen-Bildstabilisierungssystem kann.

Dafür ging's im Untergrund der tschechischen Hauptstadt bei Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt hinab ins labyrinthartige, kilometerlange ehemalige Kanalisationsnetz. Wie schon Tom Cruise für die Dreharbeiten zum vierten Teil von Mission Impossible rannten die Journalisten durch die dunklen Gänge, bewaffnet mit der Kamera in der Hand, und verfolgten ein von Olympus beauftragtes Filmteam.

Trotz Potenzial: Die E-M5 Mark II ist kein Videokamera-Ersatz

Das Ergebnis war verblüffend. Das Bildstabilisierungssystem zeigte auch bei Shootings in rasantem Tempo scharfe und ruhige Full-HD-Videos ohne grosse Wackler. Videoclips mit bis zu 77 Mbit/s sind nach Herstellerangaben mit Bildraten von bis zu 60p möglich. Anschliessend wurden die Aufnahmen der Verfolgungsjagd direkt an der Kamera bearbeitet.

Trotz Potenzial als Videokamera-Ersatz will Olympus die Systemkamera im Retro-Stil nicht darauf reduzieren. Claudia Bähr, Department Manager der Imaging-Abteilung bei Olympus Europa, verweist vielmehr auf die kompakte Grösse der Kamera und das trotz Magnesiumgehäuse geringe Gewicht von etwas mehr als 400 Gramm. Dafür bekam Olympus Lob von manchem Journalisten zu hören, auch das leicht veränderte Gehäusedesign wurde geschätzt. Die E-M5 Mark II bleibt ihrem Vorgänger optisch aber sehr ähnlich.

Bilder mit 40 Megapixeln aus acht Einzelaufnahmen

Deutlich handlicher, dafür aber wiederum leicht schwerer wog die Kamera mit dem optionalen Metallgriff ECG-2. Für das geringe Gewicht setzt Olympus auf einen 16-Megapixel-Micro-Four-Thirds-Live-MOS-Sensor. Möglich sind dank eines neuen Modus aber 40-MP-Bilder, zusammengefügt vom True-Pic-VII-Prozessor aus acht Einzelaufnahmen. Das erlaubte etwa etwa beeindruckende Light-Painting-Aufnahmen. Der elektronische Verschluss der Kamera schafft Verschlusszeiten von bis zu 1/16'000s.

Die E-M5 Mark II bietet laut Product Manager Michael Guthmann zudem gegenüber vergleichbaren Kameras den schnellsten Autofokus mit 81 Messfeldern, weshalb er sie auch Foto-Enthusiasten ans Herz legt. Neu versah Olympus seine Systemkamera auch mit einem klappbaren 3-Zoll-Display, zudem verbesserte und vergrösserte der Hersteller den elektronischen Sucher.

Ab Ende Februar für knapp 1400 Franken im Handel

Olympus verspricht über 40 passende Micro-Four-Thirds-Wechselobjektive. WLAN ist auch inbegriffen, eine App für die Fernauslösung gibt es bereits für iOS und Android. Die E-M5 Mark II selbst wird ab Ende Februar als Body zum UVP von knapp 1400 Franken in den Farben Silber und Schwarz verfügbar sein. Sie kommt aber auch in verschiedenen Kit-Varianten auf den Markt. Im Paket enthalten ist ein aufsteckbarer Blitz, der sich  nach hinten klappen lässt. Optional erhältlich sind auch ein leistungsstarker Blitz, Metallgriffe, Akkuhalter, Unterwassergehäuse und mehr.

Das Fazit unter den Journalisten schien positiv auszufallen, besonders geschätzt wurden der verbesserte Sucher, Bildstabilisator und Autofokus. Zwar ist die E-M5 Mark II nicht gerade günstig, bietet zu dem Preis aber ansprechende Eigenschaften und scheint nicht mehr weit entfernt von der leicht teureren Spitzenkamera E-M1. Die bekam übrigens gerade das Upgrade zur Version 3.0 verpasst. Zu hören dürfte in nächster Zeit ohnehin viel von Olympus sein. Der Hersteller feiert nächstes Jahr den 80. Geburtstag seiner Kameras. Europa-Chef Stefan Kaufmann gab aber noch keine Informationen bekannt, welche Aktionen der Hersteller plant.

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