Home & Professional 24 - Teil 1

Wenn der Kühlschrank mit dem Backofen spricht und der Messeboden zu sauber ist

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von Leslie Haeny und lpe

Bei Samsung kann der Kühlschrank Zitronen erkennen. Liebherr parkiert direkt vor der Messe. Panasonic produziert Rasiergeräte ohne Griff. LG bringt Partystimmung in die Küche. Zudem gab es noch viele weitere Highlights für den Haushalt an der Home & Professional zu entdecken.

Die Home & Professional 24 ist am 23. April zu Ende gegangen. An der Messe fanden während drei Tagen die Haushaltsgeräte, CE- und Pro-AV-Branche zusammen. Rund 50 Aussteller nutzten die Gelegenheit, sich, ihre Marken und Produkte zu präsentieren - dieses Jahr erstmals in der Messe Zürich. Unter ihnen gab es auch einige Neulinge wie Haushaltsgerätehersteller Liebherr. Das Unternehmen mit Sitz im freiburgischen Bulle nutzte die Home & Professional als zweiten Stopp auf seiner aktuellen Roadshow durch die Schweiz. So rollte Liebherr mit einem Truck - vom Hersteller als "Showroom auf Rädern" bezeichnet - vor die Messe und zeigte dort seine Kühlgeräte.

Vulkangestein im Gefrierschrank 

Eines der Highlights im Truck: der Standgefrierschrank FNb 505i mit Blurox-Technologie. Damit gemeint ist ein neues auf Perlit respektive Vulkangestein basiertes Isolationsmaterial. Das Material isoliert laut einem Stand-Mitarbeiter besser und macht den Gefrierschrank somit energieeffizienter. Ausserdem ist das Material dünner als bisherige Gefrier- und Kühlschrankisolationen. Einen Nachteil räumte er aber ein: Die Isolation aus Vulkangestein ist schwerer als das herkömmliche Material. Das ausgestellte Modell hatte lediglich eine Türisolation aus Vulkangestein, Liebherr arbeite aber daran, auch die restlichen Seiten der Gefriergeräte mit dem Material auszustatten.

(Source: Netzmedien)

Das Liebherr-Team war mit dem Showroom auf Rädern direkt vor die Messe Zürich gerollt. (Source: Netzmedien)

Neben Weinkühlern - einen für zuhause und einen für Gastrobetriebe - stand auch die Kühl-Gefrier-Kombination CBNstc 778i. Das Gemüsefach des Geräts soll Lebensmittel besonders lange frisch halten. Verantwortlich dafür ist ein Sprühnebel, mit dem im Gemüsefach immer die ideale Luftfeuchtigkeit herrschen soll. Zudem gibt es eine spezielle Einstellung für Fisch und Meeresfrüchte. Sie lassen sich in einem Fach oder einer separaten Zone bei minus 2 Grad Celsius lagern. 

Wo die Kühlschränke Party machen oder mit dem Backofen kommunizieren

Nicht im Truck, sondern in Party-Stimmung waren die Kühlschränke bei LG. Der südkoreanische Hersteller zeigte im Haushaltsgerätebereich seines Stands die kürzlich angekündigte Kühl-Gefrierkombi mit MoodUP-Panel. Während LG mit dem Gerät mit integriertem Lautsprecher insbesondere Gastrobetriebe sowie Bars und Clubs ansprechen möchte, wird es auch LGs Side-by-Side-Kühlschrank mit integriertem Wasserspender bald mit den programmierbaren LED-Panels geben, wie ein Standmitarbeiter erklärte. Zudem demonstrierte er die Instaview-Funktion am Gerät. Durch zweimaliges Klopfen auf das Instaview-Panel gewährt dieses Einblick in den Kühlschrank, ohne dass man die Tür öffnen muss. 

(Source: Netzmedien)

Durch zweimaliges Klopfen an LGs Instaview-Panel geht das Licht an und der Kühlschrank-Inhalt wird sichtbar. (Source: Netzmedien)

Wie LG hatte auch Samsung sowohl einen Unterhaltungselektronik- als auch einen Haushaltsgerätebereich eingerichtet. In letzterem zeigte Lars Schlüter, Head of Product Management HA, unter anderem, welche KI-Funktionen die Küchengeräte des Herstellers haben und wie Kühlschrank und Backofen miteinander kommunizieren. Der ausgestellte Kühlschrank war mit einer Kamera ausgestattet, die gewisse Lebensmittel - aktuell sind es 32 - automatisch erkennt und diese dann auf dem grossen in der Tür verbauten Aussendisplay anzeigt. Über das Display lassen sich ausserdem neue Lebensmittel erfassen und archivieren, fehlerhaft erfasste Lebensmittel korrigieren sowie ein Haltbarkeitsdatum für erfasste Lebensmittel eingeben. 

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Lars Schlüter, Head of Product Management HA bei Samsung Electronics. (Source: Netzmedien)

Der über Samsung Smartthings mit anderen Küchengeräten verbundene Kühlschrank kann zudem auf eine Rezeptdatenbank der Samsung Food-App zugreifen. Wird ein Rezept ausgewählt, zeigt das Kühlschrank-Display die Zutatenliste an, auf der sich dann auswählen lässt, welche Lebensmittel bereits vorhanden sind. Wie Schlüter weiter zeigte, führt einen das Kühlschrankdisplay Schritt für Schritt durch das Rezept. Muss erst der Ofen vorgeheizt werden, können Nutzerinnen und Nutzer diesen auch direkt über den Kühlschrank starten - inklusive richtiger Temperatureinstellung. 

Kaffee - leicht gebraut, super stark oder aus dem Siebträger 

Gleich mehrere Aussteller sorgten dafür, dass Besucherinnen und Besucher mit genügend Koffein versorgt waren. Zu ihnen gehörte Jura. Der Kaffeevollautomaten-Hersteller ist ein alter Hase an der Messe und seit Beginn des Events im Jahr 2021 immer dabei. Mit dem Modell C8 will Jura ein komplett neues Segment - Premium Economy - kreieren, wie Adrian ­Kühne, Geschäfts­führer von Jura Vertrieb Schweiz, erklärt. "Wie die Flugindustrie Economy-Plätze mit mehr Beinfreiheit und zusätzlichen Dienstleistungen upgradet, so ähnlich versteht sich die C8." Beim Gerät handle es sich um den kompaktesten Vollautomaten des Herstellers, der trotzdem mit einer Fullsize-Brüheinheit ausgestattet ist. 

Ebenfalls ganz neu sei die ENA 5. Sie stellt abgesehen von Hot- und Cold-Brew- auch Light-Brew-Kaffee her. Bei der letzten Variante wird weniger Kaffee bei geringerer Temperatur gebrüht. Im Professional-Segment wartet Jura mit der W8 und der X4 mit zwei "ganz starken Innovationen" auf. Auf besonderen Anklang sind laut Kühne das neue MDB-Interface, über das sich die Geräte mit bestehenden Abrechnungssystemen verbinden lassen, sowie Pocket Pilot gestossen. Bei letzterem handelt es sich um ein Verwaltungs- und Bezahl-Tool, das ohne zusätzliche Soft- und Hardware funktioniere.

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Das Team am Jura-Stand mit Adrian ­Kühne, Geschäfts­führer von Jura Vertrieb Schweiz. (2. von rechts, Source: Netzmedien)

Auf die Home & Professional 24 und deren neues Zuhause angesprochen, sagt Kühne: "Die neue Location gefällt uns sehr gut." Die Messe wirke professioneller und sei übersichtlicher als zuvor. "So schön es in der Halle 550 auch war." Für Jura sei der Messesonntag stets ein sehr wichtiger Tag, da dann die meisten Fachhändler einen Termin mit dem Kaffeemaschinenhersteller vereinbaren. Generell habe Jura wenige Überraschungsbesucher. "Aber auch sie sind natürlich willkommen", sagte Kühne.   

Einen richtig starken Kaffee gab es bei Thali. Der Disti bot seinen Standbesucherinnen und -besuchern einen Wachmacher gebrüht mit den "Dead or Alive"-Kaffeepads an. Wichtiger als die Pads war aber die Kaffeemaschine, mit der sie Product & Sales Manager Stefan Simmert fütterte. Dass er die Iconica-Kaffeemaschinen der Marke Aroma überhaupt an der Messe ausstellen konnte, war ein Glücksfall. "Sie sind erst am Donnerstag angekommen", erklärte Simmert. 

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Stefan Simmert und Tobias de Gasperi am Thali-Stand mit den Aroma-Kaffeemaschinen. (Source: Netzmedien)

Auf Siebträgerkaffeemaschinen spezialisiert hat sich hingegen Messina. Das Unternehmen agiert als Schweizer Importeur der Marken Ascaso, Lelit, Cafè Mike und ADM Milano. Nach einer Messepause im vergangenen Jahr versorgten die Standmitarbeitenden Messeteilnehmende dieses Jahr wieder mit Espresso.    

Lockenpracht und Rasur aus dem Handgelenk

Gut vertreten war auch die Beauty-Industrie. An den Ständen von Cerjo, Beurer und der DM Retail Group wurde fleissig frisiert und auch Trisa zeigte einige Produkte wie Föhn- und Styling-Geräte für die gesunde, glänzende Haarpracht. Im Vordergrund bei Cerjo stand der Babyliss Air Wand. Dabei handelt es sich um ein Multi-Styling-Tool, mit dem sich die Haare trocknen, strecken und mit Volumen respektive leichten Wellen versehen lassen.   

Panasonic hatte ebenfalls einige Geräte für die Körperpflege - vom Hersteller auch als "Outer Wellbeing" bezeichnet - im Gepäck. Neben Mundduschen, Epiliergeräten und dem modularen Körperpflegetool Multishape stand ein auf den ersten Blick sehr unscheinbares Produkt. Wie Benno Häfliger, Business Manager Kitchen & Beauty bei Panasonic Schweiz erklärte, handelt es sich dabei um einen Premium-Rasierer. Statt an einem Griff wird der Rasierkopf aber direkt in der Hand gehalten. "Mit dem eigenen Handgelenk lässt sich der Rasierer viel besser und flexibler führen", erklärte Häfliger. Durch seine kompakte Grösse und den USB-Anschluss zum Aufladen sei das Gerät zudem ideal für Reisen. 

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Benno Häfliger, Business Manager Kitchen & Beauty bei Panasonic Schweiz, zeigt den kompakten Rasierer. (Source: Netzmedien)

Der japanische Hersteller will sich aber nicht nur um das Wohlbefinden von Menschen kümmern. Prominent am Stand ausgestellt waren ein automatischer Futterspender sowie ein Trinkbrunnen für Vierbeiner. Beide Geräte sollen sich für Katzen und kleine bis mittelgrosse Hunde eignen.   

Kleine und grosse Neuheiten

Einige Meter weiter am Stand von Haier prangte Messeteilnehmenden nicht nur das in schwarz-weiss gehaltene Logo des Haushaltsgeräteherstellers entgegen, sondern auch das neue Logo von Candy. Wie Country Managing Director Thomas Meier erklärte, will Candy damit moderner und hochwertiger auftreten. Zudem würden Candy-Geräte nun auch vermehrt in den europäischen Haier-Fabriken hergestellt. "Es ist unser Ziel, alles, was wir in Europa verkaufen, auch in Europa herzustellen", sagte er.

Ein im wahrsten Sinne des Wortes kleines Highlight am Haier-Stand waren die mattschwarzen Haushaltskleingeräte des Herstellers. Mit ihnen will Haier noch im zweiten Quartal 2024 in den Schweizer Markt für Kleingeräte starten. Zu den ausgestellten Produkten zählten unter anderem ein Wasserkocher, ein Getränkebereiter und ein Toaster.   

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Das Team am Haier-Stand mit Country Managing Director Thomas Meier. (2. von links, Source: Netzmedien)

Ebenfalls im zweiten Quartal 2024 bringt Haier die Waschmaschine und den Wäschetrockner X11 auf den Markt. Die Waschmaschine soll die Kleidung 12 Stunden lang frisch halten, wenn sie einmal in der Trommel vergessen geht. Wie der Country Managing Director erklärte, wird die Wäsche während dieser Zeit regelmässig gewendet. Ausserdem führe die Maschine der Wäsche frische Luft zu, damit keine schlechten Gerüche entstehen. Zwar verbraucht die Waschmaschine dafür Energie, laut Meier ist der Vorgang trotzdem effizienter, als wenn Konsumentinnen und Konsumenten die vergessen gegangene Wäsche nochmals waschen müssen.

Gesaugt, gewischt, gepresst, geklebt

Geputzt und gereinigt wurde an der Home & Professional nicht nur vom offiziellen Reinigungspersonal. An mehreren Ständen demonstrierten die Aussteller ihre Staubsauger, Nass-Trocken-Wischgeräte sowie Scheibenputz- und Saugroboter. Einige hatten zu Simulationszwecken ihren eigenen Dreck mitgenommen, andere suchten bei Nachbarständen nach Krümeln, weil sie die eigene Ausstellungsfläche bereits sauber gesaugt hatten. 

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Das Team am iRobot-Stand mit iRobotics-COO Roger Thalmann und Managing Partner Ilia Mourouzidis. (1. und 2. von links, Source: Netzmedien)

Am iRobot-Stand surrte ein fleissiger Roomba durchs simulierte Wohnzimmer. Der Reinigungsroboter-Hersteller hat nun mit Bona auch noch eine Reinigungsmittelmarke ins Sortiment aufgenommen. Laut Roger Thalmann, COO von iRobotics, eignet sich das Reinigungsmittel für Hart- sowie für Holzböden auch für die Wisch- respektive Kombi-Reinigungsroboter von iRobot. Von diesen stand der Kombiroboter j9+ inklusive Absaug- und automatischer Wasserauffüllstation im Vordergrund.     

Wer seine Säfte gerne selbst presst, das Mehl in der heimischen Küche mahlen will oder die Haferflocken am liebsten zuhause quetscht, war am Stand von Frohkost richtig. Der Schweizer Generalimporteur der Marke Angel Juicer war dieses Jahr zum ersten Mal an der Home & Professional. Wie Frohkost-Inhaberin Doris Bettinelli erklärte, handelt es sich bei den Angel-Juicer-Saftpressen um sehr hochwertige Geräte, auf die es 10 Jahre Garantie gibt. 

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Johanna Biela und Patrick Degelo am Calopad-Stand. (Source: Netzmedien)

Ebenfalls zum ersten Mal mit von der Partie war Calopad. Beim gleichnamigen Tiefenwärmepflaster handelt es sich laut Anbieter um ein zertifiziertes Gerät zur Wärmetherapie. Calopad soll Muskel- und Gelenkschmerzen lindern, indem es verspannte Muskeln lockert und die Durchblutung an der entsprechenden Stelle fördert. Das intelligente Pflaster lässt sich wiederaufladen. Zudem biete die Calpad Therapies App gezielte Übungen, Tipps sowie Expertenwissen, um Schmerzen schneller und langfristig zu lindern.

Am Messemontag war zudem einiges los. So veranstaltete der Berufsverband MMTS ein Branchenfrühstück und organisierte eine Reihe an Fachvorträgen. Mehr dazu können Sie hier nachlesen.

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