Trend-Untersuchung der IHA

Was Kundinnen und Kunden beim Kauf von Haushaltsgütern wichtig ist

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von René Jaun und lha

Die Veranstalter der Inspired Home Show haben sich bei Kundinnen und Kunden von Haushaltswarenhändlern nach aktuellen Trends umgehört. Bei der Kaufentscheidung spielen die Faktoren Wohlbefinden, Zeit, Platz, Erlebnis und Verantwortung eine wichtige Rolle.

(Source: Becca Tapert / Unsplash)
(Source: Becca Tapert / Unsplash)

Was ist Kundinnen und Kunden beim Kauf von Produkten für ihren Haushalt wichtig? Was treibt ihre Kaufentscheidungen an? Und wie können Händler darauf reagieren? Antworten auf diese Fragen liefert die neue Ausgabe des "IHA Market Watch Report". Die International Housewares Association (IHA) stützt sich darin auf eine Ende 2022 von Civicscience durchgeführte Umfrage unter "einer Stichprobe von 2800 bis 3400 Erwachsenen", wie sie in einer Mitteilung schreibt. Die Haushaltswarenindustrie sei nach der Covid-19-Pandemie an einem einzigartigen Wendepunkt angelangt, heisst es weiter. "Lieferanten und Einzelhändler fragen sich, wie sie mit ihren Kunden in Kontakt bleiben können, wie sie ihre sich schnell ändernden Bedürfnisse erfüllen können und was sie in finanziell schwierigen Zeiten zum Kauf anregen wird."

Wohlbefinden, Zeit und Platz

Im Bericht geht die IHA auf fünf konkrete Faktoren ein, die bei Kaufentscheidungen der Kundschaft eine wichtige Rolle spielen: Wohlbefinden, Zeit, Platz, Erlebnis sowie Verantwortung.

Ganze 81 Prozent der Befragten gaben an, Wellness sei ihnen im Alltag zuhause sehr oder eher wichtig, teilt die IHA mit. Tatsächlich habe Wellness von den fünf untersuchten Faktoren bei 47 Prozent der Befragten die höchste Priorität. Zum Vergleich: 19 Prozent der Befragten sehen Zeit als wichtigsten Faktor, 14 Prozent sind für Erlebnis, 11 Prozent priorisieren den Platz-Faktor am höchsten und 9 Prozent setzen am ehesten auf Verantwortung.

Bezüglich des zweitgenannten Faktors erwähnt die IHA, dass 70 Prozent der Befragten sich (häufig, oft oder manchmal) wünschten, mehr Zeit oder mehr Ressourcen zu haben, um Zeit zu sparen. Viele Verbraucher, erklärt die IHA, kehrten nach der Pandemie aus dem Homeoffice zurück, wobei ihnen das Pendeln an den Arbeitsplatz Zeit nehme. Jene, die in hybriden Arbeitsmodellen angestellt sind, jonglierten derweil mit zwei völlig unterschiedlichen Arten von Arbeitstagen und Zeitüberlegungen. Die Folge: "Viele von ihnen haben das Gefühl, dass die Zeit nicht auf ihrer Seite ist", schliesst die IHA.

Geht es um den Faktor Platz (Space), so benötigen viele Konsumentinnen und Konsumenten nicht mehr so viel Platz wie während der Corona-Lockdowns. Aber insbesondere bei jenen, die auch künftig von zuhause aus arbeiten, bleibe das Platzproblem bestehen, merkt die IHA an und fügt hinzu: "Und jetzt, da die Verbraucher so viel Zeit zu Hause verbracht haben - und ihnen bewusst geworden ist, welchen unglaublichen Einfluss ihr Wohnraum auf ihr Wohlbefinden hat - sehnen sie sich nach erschwinglichen und einfachen Möglichkeiten, ihre Wohnbereiche zu erneuern, zu verändern oder zu verbessern". Insgesamt sagten 60 Prozent, sie hätten zuhause mit platzbedingten Herausforderungen zu tun – bei 17 Prozent kommt dies häufig vor.

Erfahrung und Verantwortung

Ermutigend sind IHAs Worte zum Faktor Erlebnis (Experience). Es sei klar, dass sich die Menschen nach Erlebnissen sehnten, nachdem das entsprechende Angebot in der Coronapandemie stark limitiert war. Während viele Prognostiker der Branche voraussagten, dass dies die Ausgaben weg von Haus und Haushaltswaren treiben würde, mache das derzeitige wirtschaftliche Klima Restaurants, Reisen und andere Erlebnisse ausserhalb des Hauses für einige Konsumentinnen und Konsumenten unerschwinglich, schreibt die Organisation. "Daher ist es der perfekte Zeitpunkt, um für Erlebnisse zu Hause zu werben, die man zu einem Bruchteil des Preises geniessen kann." In der Umfrage gaben 10 Prozent an, sie versuchten häufig, neue Erlebnisse zu Hause zu schaffen. Als Beispiele dafür nennt die Organisation Essen, gesellige Zusammenkünfte und die Nachahmung bezahlter Aktivitäten wie Spa- oder Kinobesuche.

Der fünfte behandelte Begriff der Verantwortung hat sich laut der IHA in letzter Zeit gewandelt: Ging es dabei lange primär um Umweltthemen, interessieren sich Konsumentinnen und Konsumenten neuerdings vermehrt auch für soziale Verantwortung. Zurückzuführen sei dies einerseits auf ein während der Coronakrise entstandenes "Gefühl der globalen Gemeinschaft"; aber auch darauf, dass man immer besser informiert und sensibilisiert sei. Insgesamt gaben 67 Prozent der Befragten an, zu Hause sozial- und ökologisch-bewusst zu handeln – 33 Prozent der Befragten tun dies oft.

Die vollständige Untersuchung kann auf der IHA-Website abgerufen werden.

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