Kassensturz prüft

Elektroautos: Beratung einiger Autohäuser lässt zu wünschen übrig

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von Saray-Lien Keser und lha

Kassensturz hat verschiedene Autohäuser auf den Prüfstand gestellt. Testkunden und -kundinnen machten sich auf die Suche nach einem Elektrofahrzeug. Vier der getesteten 18 Garagen schnitten bei der Beratung jedoch mit "ungenügend" bis "schlecht" ab.

(Source: mohamed_hassan / pixabay)
(Source: mohamed_hassan / pixabay)

Da das Interesse an Elektroautos in der Schweiz immer grösser wird, hat "Kassensturz" die Beratung rund um die Fahrzeuge in 18 Autohäusern überprüft. Dafür haben sich professionelle Testkundinnen und -kunden, sogenannte Mystery-Shopper und -Shopperinnen, inkognito auf den Weg in die Garagen gemacht, um Showroom sowie Beratung zu bewerten.

Vorgehen

Gemäss eines klar definierten Bedürfniskatalog, seien die Testpersonen auf der Suche nach einem kompakten Elektrofahrzeug für den Alltag gewesen. Dazu gaben die Shopperinnen und Shopper an, dass sie umweltbewusst seien und ebenfalls eine Ladestation für zuhause montieren würden. Als Fahrstrecke gab Kassensturz 100 bis 150 Kilometer pro Tag vor. Von jeder Automarke wurden zwei Garagen zur Bewertung ausgesucht. Bei der Terminvereinbarung gaben die Testkäuferinnen und -käufer jedoch noch nicht explizit an, ein Elektroauto zu wollen. Somit sollte zunächst das Wissen der Garagenmitarbeitenden überprüft werden.

Kompetenz

Um die Beratungskompetenz der Autoverkäuferinnen und -verkäufer auf den Prüfstand zu stellen, hatten die Testkäufer und -käuferinnen laut "Kassensturz" spezifische Fragen parat. Etwa zur Reichweite, der Batteriegarantie und den Vor- und Nachteilen von Elektroautos. Dabei kam heraus, dass nicht alle Garagen beim Thema Elektrofahrzeuge sattelfest sind.

12 der Garagen erhielten vom Konsumentenmagazin die Noten "gut" oder "sehr gut". Zwei Garagen erhielten die Benotung "genügend" und vier der 18 Garagen konnten die Testkäuferinnnen und -käufer gar nicht überzeugen.

Grund seien lückenhafte Beratungen bezüglich der Bedarfsabklärung sowie geringes Interesse am genauen Anliegen der Kundschaft. Fragen darüber, wie und für was das Auto eingesetzt werde, kamen bei der Beratung nicht zur Sprache. Zudem wurde das Gefühl vermittelt, dass die Mitarbeitenden nur bestimmte Modelle verkaufen wollten. Drei der Berater empfahlen zudem Verbrennungsmotoren, trotz des eindeutigen Interesses an einem Elektroauto.

Auswertung

Am besten schnitt im Test eine Volkswagen-Garage ab. Am schlechtesten eine Skoda-Garage. Dort hätten Verkaufsberater zum Teil falsche Angaben gemacht, wie etwa die Aussage, dass Elektrofahrzeuge ungeeignet für tägliche Strecken von 100 oder mehr Kilometer seien. Einige der schlecht bewerteten Garagen gaben an, ihre Mitarbeitenden sensibilisieren zu wollen.

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