CES 2021: Küche mit Kochfunktion und Kühlschrank mit Klopffunktion
Eine Küche, die ganz selbstständig kocht. Wer wünscht sich das nicht ab und zu? An der CES hat ein britisches Unternehmen genau das vorgestellt. Auch von Samsung, LG und Panasonic gab es Neues für die Küche.
An der CES werden jährlich nicht nur Fernseher, Drohnen und Prozessoren vorgestellt. Auch Anwendungen und Geräte für die Küche haben an der Tech-Messe Platz. Während Samsung und LG sich vor allem auf ihre smarten Kühlschränke konzentrierten, veranstaltete Panasonic eine Koch-Challenge mit den Youtubern "Try Guys". Etwas für Leute, die zwar gerne gut essen, aber nicht gerne kochen, präsentierte Moley. Das britische Unternehmen entwickelte eine Küche, die ganz von alleine kocht.
Mit Samsung vom Kühlschrank aus einkaufen
Samsung legte den Fokus in der Küche auf seine IoT-App Smart Things und stellte dazu Smart Things Cooking vor. In der Anwendung können sich Nutzerinnen und Nutzer mit dem Meal Planner Mahlzeiten für die ganze Woche empfehlen lassen. Der Meal Planner erstelle dafür dann automatisch eine Einkaufsliste und verbinde sich mit Lebensmittelhändlern, sodass man die Zutaten direkt vom Smartphone oder von Samsungs Kühlschrank "Family Hub" aus bestellen könne. Laut Samsung ist es mit Smart Things Cooking ausserdem möglich, Rezepte direkt an synchronisierte Kochgeräte des Herstellers zu schicken.
Der Bespoke 4-Door Flex (Source: Samsung)
Der südkoreanische Konzern zeigte zudem die neue Version des viertürigen Kühlschranks Bespoke. Der Bespoke 4-Door Flex verfügt über austauschbare Paneele. So können Konsumentinnen und Konsumenten den Kühlschrank laut Samsung nach eigenem Gusto gestalten und Farben sowie Materialien für die Oberfläche selber auswählen. Der Kühlschrank hat ein neues Beverage Center, das schnellen Zugriff auf den Wasserspender bieten soll. Die integrierte Eismaschine kann jetzt mehr als nur Eiswürfel produzieren. So stelle sie jetzt auch kleinere "Ice Bites" her.
Bei LG muss man zweimal klopfen
Auch LG macht jetzt nicht mehr nur würfelförmiges Eis. Während seiner CES-Präsentation zeigte der südkoreanische Hersteller, dass aus dem neuen Insta View Door-in-Door Kühlschrank jetzt auch runde Eiskugeln rollen. Zudem hat der neue Insta-View einen selbstreinigenden Wasserspender, der mit UV-Licht arbeitet. Wer wissen will, was noch im Kühlschrank ist, muss dazu nicht unbedingt die Tür aufmachen. Klopft man zweimal an die Glastür des Geräts, geht das Licht an und Nutzerinnen und Nutzer sehen, welche Lebensmittel vorhanden sind.
Nach dem gleichen Prinzip funktioniert LGs Ofen "Insta View Slide-In-Range". Abgesehen von der Klopf-Funktion verfügt der Backofen über eine Air-Sous-Vide und eine Airfry-Funktion. Backen kann er natürlich auch. Ausserdem lässt sich der Backofen über das Smartphone vorheizen. Weiter hat die Slide-In-Range eine Reinigungsfunktion, die das putzen erleichtern soll.
Panasonic heuert "Try Guys" an
In Panasonics Küche steht an der CES 2021 der Home Chef 4-in-1 Countertop Multi-Oven im Fokus. Laut Hersteller gelingt damit sowohl der geübten Köchin als auch dem kulinarischen Neuling schnell ein leckeres Gericht. Um den CES-Teilnehmerinnen und Teilnehmern das Gerät näher zu bringen, spannt Panasonic mit den als "Try Guys" bekannten Youtubern Keith Habersberger, Ned Fulmer und Eugene Lee Yang zusammen. "Die Try Guys werden den ultimativen Snack zubereiten und dabei die vier vielseitigen Funktionen des Panasonic NN-CD87KS Home Chef 4-in-1 Countertop Multi-Oven nutzen", heisst es vom Hersteller. Zu den vier Funktionen des Ofens zählen Airfrying, Backen, Grillen und traditionelles Mikrowellenkochen.
In diesem Ofen müssen die "Try Guys" den perfekten Snack zubereiten (Source: Panasonic)
Die CES-Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben die Möglichkeit, über den Sieger-Snack abzustimmen. Jeder der oder jede die abstimmt, kann einen der Öfen gewinnen. Wie sich die Try Guys im Koch-Wettbewerb geschlagen haben, ist auf der CES-Website zu sehen.
Eine Küche, die ganz von alleine kocht
Die CES wäre nicht die CES, wenn an der Messe nicht auch einige skurril anmutende Produkte vorgeführt würden. Solche finden sich auch bei den Gewinnern der Innovation Awards. In die Kategorie Skurriles dürfte auch die Robotic Kitchen der britischen Firma Moley Robotics gehören. Laut Moley bereitet der in die Küche integrierte Roboter auf Knopfdruck Mahlzeiten zu. Dank seinen Armen und Händen könne der Roboter Produkte aus dem Kühlschrank holen, den Herd bedienen, gebrauchtes Geschirr ins Spülbecken transportieren und "schütten, mischen und auftischen" wie ein menschlicher Koch.
Momentan kann der Roboter 30 Gerichte kreieren. Jeden Monat sollen neue Rezepte dazukommen, bis das Menü 5000 Speisen umfasst. "Ausserdem haben Sie die Möglichkeit, Ihre eigenen Lieblingsgerichte für die Familie mit dem innovativen Software-Tool für die Rezepterstellung von Moley aufzuzeichnen", heisst es von Seiten des Herstellers.
Der Roboter ist aber nicht die einzig neue Komponente, denn die gesamte Küche (Moley Kitchen) ist eine Spezialanfertigung. Die Moley-Küche nutzt eine Kombination aus Sensoren und optischen Kameras, um Zutaten, Kochgeschirr und Utensilien in der Küche zu erfassen. Markierungen an Pfannen und Griffen helfen dem Roboter die Orientierung zu behalten. Das optische System des Roboters könne sogar heruntergefallenes Essen erkennen und vor und nach dem Kochen aufräumen. Eine integrierte UV-Lampe sorgt dafür, dass der Kochbereich keimfrei ist.
Die Robo-Arme in der automatisierten Küche sollen agieren wie ein menschlicher Koch. (Source: Moley)
Die automatisierte Küche ist in vielen unterschiedlichen Varianten erhältlich. Kunden und Kundinnen können beispielsweise die Materialien für die Arbeitsflächen auswählen und den Kühlschrank selber zusammenstellen. Zur Moley Kitchen gehören ein smarter Kühlschrank, ein Induktionskochfeld, ein Backofen und eine Spüle. Wer keinen Robo-Helfer möchte, kann die Küche auch ohne Roboter bestellen.
Die Entwicklung der automatischen Küche dauerte laut Hersteller sechs Jahre. In das Projekt war ein Team von rund 100 Personen aus verschiedenen Ländern involviert. Darunter Ingenieure, Produkt- und Luxusarchitekten sowie drei Köche.