Die Trends bei vernetzten Haushaltsgeräten
Längst wird nicht mehr nur die Beleuchtung oder der Fernseher ins Smarthome integriert. Auch Geschirrspüler, Waschmaschinen und Co. werden immer smarter. Welche Trends er im Bereich vernetzte Haushaltsgeräte beobachtet und wo es Stolpersteine fürs IoT zuhause gibt, sagt Markus Hauser, Product Trainer Smart Home bei Miele.
Welche Rolle spielt das IoT in Schweizer Haushalten?
Markus Hauser: In der Schweiz kam das Thema Smarthome zum ersten Mal im Jahr 2000 auf. Als Vorbereitung auf den neuen Trend hat Miele in den letzten zehn Jahren stark an der Entwicklung von vernetzten Geräten gearbeitet. Mit der Einführung der Generation 7000 stellten wir Anfang 2019 die grösste Produkteinführung seit Unternehmensgründung vor. Die meisten dieser Geräte sind vernetzt und haben smarte Assistenten an Bord. Obwohl Schweizer Konsumenten beim Thema "Vernetzung" noch etwas zurückhaltender sind – 2 von 10 Schweizern benutzen ein vernetztes Gerät im Haushalt –, hat die Lancierung der Gerätegeneration 7000 gezeigt, dass das Thema IoT in Zukunft verstärkt eine Rolle spielen wird.
Welche Hindernisse gibt es für das vernetzte Zuhause?
Es gibt verschiedene Komponenten, die einen Einfluss haben. Einerseits spielen der Mensch und sein Respekt gegenüber neuen Technologien eine starke Rolle. Zudem kann auch der Preis eine weitere Hürde sein, denn da vernetzte Geräte im Vergleich zu anderen Modellen über mehr Funktionen verfügen, sind sie meist etwas teurer. Zudem ist der Markt noch relativ jung und auch Händler und Produzenten mussten neues Wissen erlangen. Zusätzlich mussten Partner gesucht werden, die in diesem Bereich Experten sind, um gemeinsame Projekt umsetzen zu können. Dies ist ein Prozess, der etwas Zeit braucht.
Welche Trends beobachten Sie im Bereich vernetzte Haushaltsgeräte?
Wir spüren vor allem, dass bei Waschmaschinen und Geschirrspülern der Wunsch nach smarten Funktionen wächst. Viele Kunden setzen diesen Anspruch bei Waschmaschinen und Geschirrspülern voraus, da sie diese in die eigene Smarthome-Zentrale integrieren möchten, um beispielsweise den Wasser- und Stromverbrauch zu kontrollieren. Vor allem die Möglichkeit, den Start eines Programms auf die günstigsten Stromkosten zu terminieren, ist ein wichtiges Argument. Miele kann diesen Anforderungen mit seinen automatisch dosierbaren Geschirrspülern sowie den Waschmaschinen gerecht werden.
Wie wird der Markt für vernetzte Haushaltsgeräte in zwei bis drei Jahren aussehen?
Momentan gibt es für viele spezifische Anwendungsfälle auch individuelle IoT-Lösungen. Wir gehen davon aus, dass sich eine Art Standardisierung durchsetzen wird. Denn umso mehr Leute sich für dieses Thema interessieren, oder bereits den Einstiegt gewagt haben, umso stärker steigt der Anspruch an die Unternehmen, Geräte zu entwickeln, die miteinander kommunizieren können.
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