Privacy Sandbox in Chrome

Google führt seinen Cookie-Nachfolger ein

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von René Jaun und msc

Mit der neuen Funktion namens Privacy Sandbox lanciert google einen Nachfolger zu den bald nicht mehr unterstützten Drittanbieter-Cookies. Werbetreibende sollen damit – unter Wahrung der Privatsphäre der User – weiterhin zielgruppenspezifische Werbung ausspielen können.

(Source: Markus Spiske / unsplash.com)
(Source: Markus Spiske / unsplash.com)

Nutzerinnen und Nutzern relevante Werbung anzeigen und gleichzeitig deren Privatsphäre schützen – so lässt sich das Ziel der neuen Funktion Privacy Sandbox beschreiben. Nach einer längeren Entwicklungsphase und mehrfacher Verschiebung des Lancierungstermins hat Google nun mit dem Roll-out der Funktion in seinem Web-Browser Chrome angefangen, wie "Bleeping Computer" berichtet.

Nutzerinnen und Nutzer des Google-Browsers werden mittels Banner über die Aktivierung der Funktion informiert und erhalten die Möglichkeit, die entsprechenden Einstellungen anzupassen.

Mit Privacy Sandbox reagiert Google auf die zunehmende Kritik an den sogenannten Drittanbieter-Cookies. Mit deren Hilfe konnten Unternehmen Personen über eine Vielzahl von Websites hinweg tracken. Mit den Daten erstellten sie Nutzungsprofile, die dann etwa zum Ausspielen interessenbasierter Werbung verwendet werden konnten. Die Praxis ist Datenschützern schon länger ein Dorn im Auge. Laut "Bleeping Computer" sind solche Cookies in Mozillas Firefox-Browser schon seit 2019 und in Apples Safari seit 2020 standardmässig blockiert. Im vierten Quartal 2024 soll es auch in Chrome so weit sein.

Mit Privacy Sandbox soll das Ermitteln der Interessen eines Users durch Chrome auf dessen lokalen Rechner erfolgen. Chrome analysiert dazu den Browserverlauf, wie Bleeping Computer beschreibt. User können die ermittelten Interessen einsehen und löschen, während Werbetreibende die Liste der drei häufigsten Interessen direkt aus dem Browser abrufen können, um dann entsprechende Anzeigen auszuspielen. Eine weitere Funktion ermöglicht es Werbetreibenden, Informationen zur Performance ausgespielter Anzeigen im Browser zu speichern und für andere Websites bereitzuhalten.

Die zu Privacy Sandbox gehörenden Features lassen sich in den Chrome-Einstellungen (im Abschnitt "Datenschutz und Sicherheit") deaktivieren.

Mit der Einführung neuer Datenschutzbestimmungen kommen immer häufiger Alternativen zum Einsatz, die Tracking ohne Cookies ermöglichen. Diese sind aber mit Vorsicht zu geniessen, wie Sie im Fachbeitrag lesen können.

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