Gemäss internem Schreiben

Gamestop plant Schliessung sämtlicher Schweizer Filialen

Uhr
von Adrian Oberer und kfi

Gamestop plant, sich komplett aus dem Schweizer Markt zurückzuziehen. Alle 83 Mitarbeitenden sollen entlassen werden, wie aus einem internen Schreiben hervorgeht.

(Source: Tim Mossholder / Unsplash)
(Source: Tim Mossholder / Unsplash)

Der Videospielhändler Gamestop plant die Schliessung sämtlicher Filialen in der Schweiz. Das berichtet "Watson" unter Berufung auf ein internes Schreiben, das dem Nachrichtenportal vorliege. Demnach finden die Schliessungen zwischen Januar und Mai 2023 statt und betreffen alle 14 Filialen mit insgesamt 83 Mitarbeitenden.

Ein Angestellter von Gamestop habe den Erhalt des Schreibens bestätigt. Die Belegschaft sei am vergangenen Donnerstag über die Schliessungen informiert worden.

Wie aus einem Zitat aus dem internen Schreiben hervorgeht, macht Gamestop die abnehmende Rentabilität des physischen Geschäfts für den Schritt verantwortlich. Das Unternehmen wolle sich künftig auf den Onlinehandel konzentrieren. Die Konkurrenz sei in diesem Bereich mit Unternehmen wie "Steam" oder "EpicGames" aber sehr stark.

Gamestop ist wiederholt in den Schlagzeilen

Erst im Januar lancierte das Unternehmen einen NFT-Marktplatz. Auf dem Marktplatz sollen virtuelle Güter für Videospiele angeboten werden, etwa Kleider oder Waffen. Ob sich der Gamestop-Marketplace angesichts der Preisstürze von NFTs in diesem Sommer als alternative Einnahmequelle bewähren wird, ist fraglich.

Der Videospielhändler geriet im vergangenen Jahr in die Schlagzeilen, als der Akteinkurs des US-amerikanischen Unternehmens kurzzeitig verrückt spielte. Wie die "NZZ" damals berichtete, kauften Privatanleger in einer auf Reddit koordinierten Aktion massenhaft Gamestop-Aktien über die Trading-App des Brokers "Robinhood". Die Reddit-User reagierten damit auf die Spekulationen bekannter Shortseller, die die Wertpapiere in Erwartung eines fallenden Kurses am Markt veräusserten.

Die darauffolgende kurzzeitige Explosion des Aktienkurses konnte aber nicht über die Probleme der Branche im physischen Handel hinwegtäuschen. Wie "Golem" berichtete, nutzte Gamestop das temporäre Erstarken, um unter der Führung ehemaliger Amazon-Manager eine digitale Transformation einzuleiten.

Webcode
DPF8_270821