Erste Hausmesse

Secomp zeigt, was der Disti auf dem Pro-AV-Kasten hat

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von Leslie Haeny und yzu

Secomp hat seine erste Pro-AV-Hausmesse hinter sich. Der Disti lud ins Hilton Hotel beim Flughafen Zürich ein, um Teilnehmenden einen Einblick ins eigene Pro-AV-Portfolio zu geben. Hersteller wie Samsung, BenQ, Hisense und Co. stellten dazu in mehreren Workshops ihre Produkte vor.

René Rindlisbacher ist es zu früh am Morgen. AVer testet die Sprecher-Tracking-Funktion seiner Videobar mit den Teilnehmenden. Der BenQ-Workshop muss ein bisschen warten, weil alle noch mit Dessert beschäftigt sind. Einige wollten schon um 5 gehen, kamen aber erst um 11 Uhr nach Hause. Und am Ende sind Roland Silvestri und Heinz Meli müde, aber sehr zufrieden. So könnte man die erste Pro-AV-Hausmesse von Secomp zusammenfassen.

Am 21. und 22. Juni bot der Disti Teilnehmenden mehrere Workshops an, um die Produkte im Secomp-Pro-AV-Portfolio sowie die Hersteller dahinter genauer kennenzulernen. "Wenn man ein Produkt, das man bisher nur in der Theorie kannte, live sieht und es sich erklären lässt, ist man plötzlich begeistert davon", sagte Secomp-CEO Roland Silvestri. So sei es auch ihm während der zwei Eventtage gegangen. Die Pro-AV-Sparte gründete Secomp vor rund sechs Monaten. Mehr dazu lesen Sie hier.

Moderator René Rindlisbacher begrüsste die Teilnehmenden. (Source: Netzmedien)

Bevor sich die Besucherinnen und Besucher aber auf die verschiedenen Workshopräume im Hilton Hotel beim Flughafen Zürich verteilten, begrüsste sie Moderator René Rindlisbacher. Ihm schien es am zweiten Tag der Hausmesse um 9 Uhr morgens noch etwas zu früh zu sein. "Wer macht schon um diese Zeit in Kloten einen Anlass?”, scherzte er und erklärte: "Es ging lange gestern, wir haben gefeiert." Das bestätigte auch der Secomp-CEO. Einige Kunden hätten eigentlich kurz nach dem Ende der Workshops nach Hause gewollt, blieben dann aber noch zum Apéro und kamen erst gegen 11 Uhr daheim an.

Zu den anwesenden Herstellern zählte Samsung. Wie Daniel Périsset, Director CE IT bei Samsung Schweiz, sagte, arbeitet das Unternehmen schon lange mit Secomp zusammen. Bisher in den Bereichen Hotel-TV und Weisswaren, seit Kurzem nun auch im Pro-AV-Segment. Samsung habe global rund 267’000 Mitarbeitende und machte 2021 einen Jahresumsatz von etwa 237 Milliarden Franken. Davon sollten sich Händler aber nicht abschrecken lassen. "Kleinere Händler in der Schweiz haben vielleicht das Gefühl, sie seien nur ein winziger Fisch und nicht so wichtig für Samsung. Dabei sind wir in der Schweiz mit unseren 25 Leuten wie ein KMU aufgestellt. Für uns sind jeder einzelne Partner und jedes Projekt wichtig", sagte Périsset.

Daniel Périsset, Director CE IT bei Samsung Schweiz. (Source: Netzmedien)

Samsung bringt den Pilz auf der Pizza zum Hüpfen

Die Samsung-Workshops leitete Samuel Wiesendanger, Senior Manager Presales Engineer beim Hersteller. Er gab unter anderen Einblick in die Software Magic Info (Version 9), mit der sich Inhalte, Geräte und Daten von und auf Displays managen lassen. Laut Wiesendanger erhält die Kundschaft bei Magic Info unter anderem ein Tool, mit dem sie Templates nach eigenem Gusto anpassen kann. "Wir geben Ihnen eine weisse Fläche und alle Tools, um diese selbst zu füllen." Zudem habe Samsung einen eigenen Web-Player für die Lösung entwickelt. Mit diesem liessen sich unbewegte Inhalte in bewegte Inhalte verwandeln, ohne dass extra ein Video gerendert werden müsse. Der Samsung-Manager nannte als Beispiel eine Pizzeria, die auf ihrer Display-Werbung den Pilz auf der abgebildeten Pizza zum Hüpfen bringen möchte.

Ausserdem eigne sich die Software für alle, die mehrere Screens managen, auf denen unterschiedliche Inhalte angezeigt werden müssen. Anwender und Anwenderinnen können alle Inhalte einspielen und dann den Content und die Displays so vertaggen, dass auf einem Display beispielsweise nur Inhalte auf Deutsch, auf einem anderen nur Inhalte auf Französisch und auf einem dritten Inhalte auf Deutsch und Französisch angezeigt werden.

Das Secomp-Team stellte sich zu Beginn kurz vor. (Source: Netzmedien)

310 Quadratmeter Hisense-LEDs für St. Jakob-Park

Eine Tür weiter bei Hisense gab es einen Rundumschlag durch das Display-Angebot des chinesischen Herstellers. Dazu gehören interaktive digitale Whiteboards, Standard Signage Displays, Video Walls, LED Walls und High Brightness Displays für den Schaufenster- und Aussenbereich. Etwas näher ging Clemens Lincke, Senior Salesmanager DACH bei Hisense B2B Europe, auf das Whiteboard WR6BE ein. Dieses verfüge über ein LCD-Panel, das mit der Glasscheibe verschmolzen sei. Diese als "Optical Bonding" bezeichnete Technologie soll für besseren Kontrast und allgemein eine bessere Bildqualität sorgen. Zudem hat das Whiteboard laut Lincke 12 integrierte Richtmikrofone, eine 4k-Kamera von Sony sowie ein eingebautes Lautsprechersystem. Die Wandhalterung sei auch gleich mit dabei, "sodass Sie mit der Nutzung direkt starten können".

Clemens Lincke, Senior Salesmanager DACH bei Hisense B2B Europe. (Source: Netzmedien)

Wie der Senior Salesmanager weiter erklärte, stagniert der Markt für LCD-Videowalls, weshalb sich Hisense vermehrt auf die LED-Technologie fokussiert. "Wir können konvex, konkav und um die Ecke", beschrieb er die möglichen LED-Lösungen. Lincke verriet zudem, dass Hisense das Basler Fussballstadion St. Jakob-Park mit LEDs ausstattet. Über 310 Quadratmeter an LEDs werde es dort bald zu sehen geben.

AVers Konferenzkamera geht ein Licht auf

Im Workshop von AVer durften die Teilnehmenden gleich selbst ran, um die Audioverfolgungsfunktion der Videoleiste VB342 Pro zu testen. Das Gerät mit integrierter 4k-Kamera erkennt, wo sich eine sprechende Person im Raum aufhält und stellt diese automatisch ins Zentrum. Dank der "Audio Fence"-Technologie nimmt die VB342 Pro ausserdem nur Geräusche auf, die in einem bestimmten Bereich auftreten. Wie Franjo Limbrock, Channel Sales Manager DACH bei AVer Europe, zeigte, verfügt das Gerät zudem über die "Smart Gallery"-Funktion. Diese eignet sich, wenn bei Videokonferenzen mit mehreren Teilnehmenden jede Person einzeln angezeigt werden soll. Die integrierte KI sorgt - je nach Einstellung - dafür, dass alle Teilnehmenden entweder ab Brust- oder Gürtelhöhe in einem separaten Fenster zu sehen sind.

Die Videoleiste von AVer fokussiert auf die Person, die gerade spricht. (Source: Netzmedien)

Zwei weitere Produkte, die Limbrock hervorhob, sind die USB-Konferenzkamera Cam 130 und die 4k-Videoleiste VB130. Was die beiden Produkte innovativ mache, seien die verbauten LEDs, "damit man auch in einem schlecht beleuchteten Raum gut zu sehen ist". Sowohl die Videoleiste als auch die Konferenzkamera verfügen zudem über einen Privacy Shutter.

BenQ teilt Inhalte via QR-Code

Der Nachmittagsworkshop von BenQ verzögerte sich leicht. Die aufgetischten Snacks und Desserts waren zu verlockend, um sie einfach stehenzulassen. Als Donuts und Mini-Flammkuchen weg waren, ging es dann aber los. Wie Kevin Kreuzer, Key Account Manager B2B bei BenQ Schweiz, sagte, ist der taiwanische Hersteller Teil einer grossen Unternehmensgruppe mit 20 Firmen und über 110’00 Angestellten. "Im asiatischen Raum gibt es ganze Spitäler, die nur mit Technik der BenQ-Gruppe ausgestattet sind."

Kevin Kreuzer, Key Account Manager B2B bei BenQ Schweiz. (Source: Netzmedien)

Aber zurück zu den in der Schweiz erhältlichen Produkten: Hier zeigte Kreuzer unter anderem die interaktive Tafel RM8603 für Unternehmen und Bildungseinrichtungen. Die Tafel soll sich für Präsenz-, Hybrid- und Fernunterricht sowie für Meetings eignen. Wie der Key Account Manager demonstrierte, können Präsentierende Inhalte von der Tafel via QR-Code freigeben. Entweder so, dass alle Teilnehmenden die Inhalte auf ihren eigenen Endgeräten sehen oder so, dass sie gleich mitbearbeiten können. Die RM 8603 bietet eine Vielzahl an Hintergründen - zum Beispiel kariertes Papier, ein Musikblatt oder ein Fussballfeld. Zudem können Nutzerinnen und Nutzer auch selbst Hintergründe hochladen.

Abgesehen von den bereits erwähnten Herstellern boten auch Smarthome-Spezialist Frogblue, der deutsche Hersteller von Videoüberwachungsanlagen Mobotix, AV-Medientechnik-Anbieter Gude sowie Tripleplay und Onelean Workshops an.

Heinz Meli (links) und Roland Silvestri von Secomp. (Source: Netzmedien)

Nächstes Jahr wieder

Sowohl Secomp-CEO Roland Silvestri als auch Heinz Meli, Verkaufsleiter Pro AV bei Secomp, zeigten sich am Abend zufrieden mit ihrer ersten Pro-AV-Hausmesse. Laut Meli waren rund 230 Teilnehmende mit von der Partie. Er freute sich besonders darüber, dass viele Hersteller - auch solche aus dem Ausland - dazu bereit waren Teil der Hausmesse zu sein und Workshops anzubieten. "Die Hersteller haben auch zahlreiche Mitarbeitende geschickt, um sie hier zu repräsentieren", sagte er.

"Die Produkte sind selbstverständlich wichtig, aber für mich ist es immer das grösste Highlight, wenn die Leute zusammenkommen und Spass haben", sagte Silvestri. Laut dem CEO will Secomp voraussichtlich im November einen ähnlichen Anlass in der Westschweiz durchführen. Nächstes Jahr soll es dann wieder eine deutschsprachige Hausmesse geben - am liebsten erneut im Hilton.

Was Secomp mit der Pro-AV-Sparte alles vorhat, verrieten Roland Silvestri und Heinz Meli Anfang Jahr im Interview.

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