Sharing ausserhalb des Haushalts

Netflix testet Funktion fürs Teilen von Konten - gegen einen Aufpreis

Uhr
von dsc, Watson

Das Teilen von Accounts mit Personen ausserhalb des Haushalts ist Netflix ein Dorn im Auge. Der Streaming-Anbieter fürchtet, dass ihm so Abo-Einnahmen entgehen. Jetzt testet er das Teilen von Kontos gegen einen Aufpreis.

(Source: wutwhanfoto / iStock.com)
(Source: wutwhanfoto / iStock.com)

Der Streaming-Dienst testet derzeit, ob die Abonnentinnen und Abonnenten bereit sind, eine Extragebühr zu zahlen, um ihr Netflix-Konto über die eigenen Haushaltsgrenzen hinweg teilen zu dürfen. Bisher untersagen es die Nutzungsbedingungen, ein Netflix-Abo mit Freunden oder anderen Personen zu teilen, die nicht zur Familie (im engeren Sinn) gehören. Doch genau dies tun wahrscheinlich sehr viele User.

In einem aktuellen Beitrag im Firmen-Blog schreibt Netflix:

Wir haben es Menschen, die zusammenleben, schon immer leicht gemacht, ihr Netflix-Konto zu teilen, mit Funktionen wie separaten Profilen und mehreren Streams in unseren Standard- und Premium-Plänen. Obwohl diese sehr beliebt waren, haben sie auch einige Verwirrung darüber gestiftet, wann und wie Netflix geteilt werden kann. Infolgedessen werden Konten zwischen Haushalten geteilt, was sich auf unsere Fähigkeit auswirkt, in grossartige neue Fernsehsendungen und Filme für unsere Mitglieder zu investieren.

(Source: about.netflix.com)

Kurz zusammengefasst: Die Marktführerin jammert, weil ihr Abo-Einnahmen entgehen. Und sie startet einen neuen Versuch, das "verbotene" Passwort-Teilen einzudämmen.

Was ändert sich?

Im Kampf gegen das von Netflix nicht erlaubte Konto-Sharing startet das Unternehmen einen Test in Lateinamerika: In den Ländern Chile, Costa Rica und Peru ist es Usern künftig offiziell gestattet, ihr Netflix-Konto gegen einen Aufpreis mit Personen ausserhalb des eigenen Haushalts zu teilen.

Umgerechnet liegt die Zusatzgebühr je nach Land zwischen zwei und drei Franken, wie Netflix schreibt. Diejenigen User, die für ein Standard- oder Premium-Abo bezahlen, können neu Unterkonten für bis zu zwei Personen hinzufügen, mit denen sie nicht zusammenleben. Jedes Unterkonto erhalte dann ein eigenes Profil, eine eigene Merkliste und personalisierte Empfehlungen, heisst es. Zudem gebe es für dieses Konto eigene Zugangsdaten, die unabhängig vom eigentlichen Hauptkonto gelten.

Über eine neue Funktion soll es zudem möglich sein, ein bestehendes Netflix-Profil auf ein anderes Konto zu übertragen. Damit will Netflix den Wechsel auf ein Unterkonto vereinfachen: Es sollen die Merkliste, der bisherige "Verlauf" sowie personalisierte Empfehlungen erhalten bleiben.

Wann kommt das bei uns?

Das ist offen. Netflix will in den oben genannten Ländern zunächst Erfahrungen sammeln, wie die neue Möglichkeit des erlaubten Konto-Sharings ankommt bei der Kundschaft. Erst danach werde es "Änderungen in anderen Ländern" geben.

Für das Basis-Abo gebe es weiterhin keine Möglichkeit, dieses von mehr als einer Person zur gleichen Zeit zu nutzen.

Dieser Artikel erschien zuerst bei Watson.ch.

Webcode
DPF8_250247