Studie von Context

Schweizer Markt für Grossformat-Displays serbelt

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von Leslie Haeny und jor

In der Schweiz haben Anbieter von Grossformat-Displays über 20 Prozent weniger Geräte verkauft. Dies, weil aufgrund der Coronakrise die meisten öffentlichen Einrichtungen geschlossen sind. Dort kommen die grossen Displays am häufigsten zum Einsatz.

(Source: cdu445 / Pixabay)
(Source: cdu445 / Pixabay)

Die Nachfrage nach grossformatigen Displays ist in der Schweiz stark zurückgegangen. Wie Marktforscher Context aufzeigt, verkauften hiesige Anbieter im ersten Quartal 2021 um 22,4 Prozent weniger grosse Displays als im Vorjahr. Finnland ist das einzige westeuropäische Land, in dem die Verkäufe mit 27,1 Prozent noch stärker zurückgingen. Als grossformatig bezeichnet Context Displays mit einer Bildschirmdiagonale von 65 und 75 Zoll.

Den Rückgang führt der Marktforscher darauf zurück, dass grosse Displays in erster Linie in öffentlichen Bereichen zum Einsatz kommen. Diese waren - beziehungsweise sind teils immer noch - aufgrund der Pandemie geschlossen. In Westeuropa sei im ersten Quartal dieses Jahres aber die Nachfrage nach günstigen Displays gestiegen. Das wirkte sich laut Context auf den durchschnittlichen Verkaufspreis der Geräte aus und sorgte dafür, dass der Gesamtumsatz um 6 Prozent schrumpfte.

Nachfrage seitens Bildungseinrichtungen steigt

Ein ganz anderes Bild zeigt sich im italienischen Markt. Dort stiegen die Verkäufe grossformatiger Displays um 60,3 Prozent. Das liege in erster Linie daran, dass die Nachfrage nach Touch-Displays für die Zusammenarbeit und den Einsatz im Klassenzimmer stark anstieg.

"Es scheint, dass die Pandemie die Modernisierung und Digitalisierung sowohl im Bildungswesen als auch in der Wirtschaft beschleunigt hat; Klassenzimmer in ganz Europa werden mit Collaboration-Tools ausgestattet, während Schulen und Universitäten kreative Lernansätze für Remote- und Hybrid-Lernumgebungen entwickeln", lässt sich Dominika Koncewicz, Senior Analyst bei Context, zitieren.

Koncewicz zeigt sich positiv gestimmt, wenn es um die Zukunft der Branche geht. Zwar werde sich der Markt wohl eher langsam erholen, "aber es gibt Chancen für die Large-Format-Display-Branche, wenn die Gesellschaft beginnt, sich wieder zu öffnen, und die Welt herausfindet, was die neue Normalität sein wird", sagt die Context-Analystin.

Kein Grossformat-Display sondern einen Gaming-Monitor kauften sich vergangenes Jahr viele Schweizerinnen und Schweizer. Und zwar auch Personen, die gar keine Videospiele spielen. Warum das so ist, sagt Luca Giuriato von GfK.

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