Ein Investor muss her

Sennheiser sucht Unterstützung fürs Consumer-Geschäft

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von Leslie Haeny und cwa

Sennheiser will sich fortan auf das B2B-Geschäft fokussieren. Der Audio-Hersteller sucht darum einen Partner, der in die Consumer-Sparte investiert. Was diese Änderungen für die Belegschaft bedeuten, ist noch nicht bekannt.

Das Sennheiser Hauptquartier in Wedemark. (Source: Sennheiser)
Das Sennheiser Hauptquartier in Wedemark. (Source: Sennheiser)

Audio-Spezialist Sennheiser will sich stärker aufs B2B-Geschäft konzentrieren. Darum sucht das Unternehmen einen Partner, der sich fortan um den Consumer-Bereich kümmert, wie Sennheiser mitteilt. Momentan unterteilt sich das Unternehmen in vier Geschäftseinheiten: Pro Audio, Business Communications, Neumann und Consumer Electronics. "Um die Potenziale in den jeweiligen Märkten bestmöglich ausschöpfen zu können, konzentrieren wir unsere eigenen Kräfte auf die drei Geschäftsfelder im Pro-Bereich und suchen einen starken Partner, der in unser Consumer-Geschäft investiert", lässt sich Co-CEO Daniel Sennheiser zitieren. Insbesondere im Bereich Business Communications sieht Sennheiser grosse Wachstumsmöglichkeiten.

Aus der geplanten Neuaufstellung sollen aber alle Geschäftsbereiche gestärkt hervorgehen, wie der Audio-Spezialist auf Anfrage sagt. Laut Sennheiser sollen Gespräche mit potenziellen Partnern in Kürze starten. Das Unternehmen wollte aber noch keine Namen nennen.

"Der Kopfhörermarkt und das Soundbar-Geschäft im Bereich Consumer Electronics bieten – trotz hoher Marktdynamik und starkem Wettbewerbsdruck – grosse Möglichkeiten zu wachsen", schreiben die beiden Co-CEOs Daniel und Andreas Sennheiser in einer Botschaft an ihre Kunden und Partner. Besonders viel Potenzial sähen sie hier bei den True-Wireless-Kopfhörern.

Die Co-CEOs Daniel und Andreas Sennheiser (v.l., Source: Sennheiser)

Die Konkrete Umsetzung ist noch offen

Im Sommer 2020 kündigte Sennheiser an, dass global bis 2022 rund 650 Stellen gestrichen werden. Grund dafür war ein durchzogenes Geschäftsjahr 2019 sowie die Auswirkungen der Coronakrise auf das Consumer-Geschäft und den Event-Bereich.

Dazu, ob es durch die nun angekündigten Änderungen zu einem erneuten Stellenabbau kommt, äusserte sich Sennheiser nicht konkret. Auf Anfrage teilte das Unternehmen mit: "Wir befinden uns gerade ganz am Anfang der Partnersuche. Dies tun wir aber mit dem klaren Ziel, gemeinsam mit einem Partner eine zukunftsfähige Aufstellung für den Consumer-Bereich zu schaffen." Die konkrete spätere Umsetzung werde Sennheiser gemeinsam mit dem potenziellen Partner entwickeln.

B2B-Geschäft wuchs 2019 stärker

Im Geschäftsjahr 2019 ging es für Sennheiser sowohl im Consumer- als auch im Professional-Bereich aufwärts, wobei letzterer stärker wuchs. Der B2B-Bereich verzeichnete ein Wachstum von 9,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Consumer-Geschäft ging es verglichen mit dem Vorjahr um 4,1 Prozent bergauf. Die Umsatzzahlen zeigen, dass das Consumer-Geschäft trotzdem einen grösseren Anteil am Gesamtumsatz hatte. So lag dieser bei 393,4 Millionen Euro, während Sennheiser im B2B-Bereich 363,3 Millionen Euro Umsatz verzeichnete. Die Jahreszahlen für 2020 sind noch nicht bekannt, da Sennheiser die Geschäftszahlen jeweils im Juni veröffentlicht.

Sennheiser feierte vergangenes Jahr seinen 75. Geburtstag. Aufgrund der Coronakrise verlief das Jubiläumsjahr jedoch anders als geplant. Die Andreas und Daniel Sennheiser sprachen im Interview vom August 2020 darüber, wie es um die Musik- und Audio-Branche bestellt ist und wie sie das Überleben des Traditionsunternehmens sichern wollen.

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