GfK-Studie

Konsumenten wollen sparen und machen einen Bogen um Shoppingcenter

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Die zweite Coronawelle hat dafür gesorgt, dass Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten weniger Geld ausgeben möchten. Ausserdem setzen sie vermehrt auf Convenience. Zudem setzt sich der Trend zum Einkaufen bei kleinen, regionalen Geschäften fort.

(Source: Damir Spanic / Unsplash)
(Source: Damir Spanic / Unsplash)

Die Pandemie steht bei Schweizerinnen und Schweizern momentan zuoberst auf der Sorgenliste. Auf Platz zwei steht der Klimawandel. Das hat eine Studie von Marktforscher GfK ergeben. Ausserdem arbeiten mit einer grossen Mehrheit von 82 Prozent die meisten Befragten im November im Homeoffice. Laut GfK lag die Zahl im Juni, nach der ersten Pandemiewelle, bei 69 Prozent. Virtuelle Meetings und andere digitale Lösungen seien daher von grosser Bedeutung und das Internet werde häufiger genutzt.

Während der Lockdown-Monate gaben Schweizerinnen und Schweizer an, auch in Zukunft vermehrt von daheim aus arbeiten zu wollen, was einen Einfluss auf ihr Kauf- und Nutzungsverhalten hat. Mehr dazu können Sie hier nachlesen.

Ebenfalls häufiger nutzen Schweizerinnen und Schweizer das TV-Angebot beziehungsweise Streaming-Dienste. Zudem werde weiterhin vermehrt zuhause gekocht und auch geputzt, da die Leute mehr Zeit zuhause verbringen.

Einkaufen macht weniger Freude

"Auch in der zweiten Welle hält das Bewusstsein bei vielen Konsumenten für mehr Nachhaltigkeit und der Trend zum Kauf von regionalen Produkten an", schreibt GfK. So kauft den Marktforschern zufolge die Hälfte der Schweizerinnen und Schweizer vermehrt bei kleinen Geschäften und lokalen Produzenten ein. Mehr als drei Viertel der Befragten befürchtet, dass kleine Geschäfte aufgrund der aktuellen Situation schliessen müssen und will diese daher bewusst unterstützen.

Besonders auffallend ist laut GfK, dass 45 Prozent der Konsumentinnen und Konsumenten einen Bogen um Shoppingcenter machen. Im Juni waren es mit 32 Prozent um einiges weniger. "Insbesondere Frauen zieht es deutlich weniger in Shoppingcenter", sagt Anja Reimer, Expertin im Bereich Consumer Intelligence bei GfK. Ihre Begründung: "Einerseits halten sich viele Konsumentinnen an die aktuellen Empfehlungen, soziale Kontakte möglichst zu minimieren, und verzichten daher auf nicht notwendige Einkaufstouren. Andererseits ist das Shoppingerlebnis durch das Maskentragen doch eingeschränkt, weshalb das Bummeln durch die Geschäfte vielen weniger Freude bereitet."

Sparen wegen Corona

Der Trend zum vermehrten Daheimbleiben widerspiegelt sich auch darin, dass ein Drittel der Befragten auf Convenience setzt und Lieferoptionen nach Hause nutzen will. Bei den jüngeren Konsumentinnen und Konsumenten sind es gar 43 Prozent.

Trotzdem ist bei vielen sparen angesagt. Wie GfK schreibt, erwartet ein Drittel der Schweizerinnen und Schweizer, dass ihre Ausgaben für dauerhafte Konsumgüter im kommenden Jahr zurückgehen werden. Knapp die Hälfte möchte insgesamt weniger ausgeben und mehr sparen. Grund dafür ist, dass sich rund 84 Prozent der Befragten aufgrund der Cononakrise Sorgen um ihre finanzielle Zukunft machen. Vor allem junge Schweizerinnen und Schweizer sowie Personen aus der Westschweiz sähen ihren Arbeitsplatz gefährdet.

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