Kein Grund zur Panik

So reagieren europäische Onlinehändler auf den Coronavirus

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Der Händlerbund hat im Rahmen einer Studie Zahlen zur aktuellen Lage bei Onlinehändlern veröffentlicht. Viele der 412 befragten europäischen Händler spüren die Auswirkungen des Coronavirus, Panik ist aber nicht angesagt.

(Source: hxdbzxy / shutterstock.com)
(Source: hxdbzxy / shutterstock.com)

Der Ausbruch von Sars-CoV-2 schränkt den Alltag momentan spürbar ein. Der Händlerbund hat 412 kleine und mittelständische Onlinehändler aus Europa dazu befragt, wie sie mit dem Coronavirus umgehen. Die Studie zeigt, dass ein Grossteil der Befragten betroffen ist. Geschäftlich hat die momentane Situation 70 Prozent, privat 50 Prozent beeinflusst. Doch wie schätzen die Händler die Lage bezüglich E-Commerce ein? Mehr als jeder Zweite (55 Prozent) sieht negative Konsequenzen für die Geschäftstätigkeit. Im Gegenzug meinen 9 Prozent der Befragten, dass die Situation für das Geschäft förderlich sei. Nur jeder Dritte glaubt, dass die Coronakrise weder gut noch schlecht sei.

Jeder dritte Händler gibt an, keine Auswirkungen zu spüren oder Veränderungen im Handel zu erleben. Einen sinkenden Umsatz hinnehmen mussten bereits 45 Prozent. Ausserdem sind die Sortimente von knapp 12 Prozent geschrumpft. Weitere von Händlern beschriebene Auswirkungen sind folgende:

  • Stockender Warenversand

  • Erschwerte Verfügbarkeit der Waren

  • Steigende Zahl an Stornierungen

  • Unterbrochene Beschaffungen

  • Abgesagte Messetermine

Nicht ganz so stark wirke sich die Coronakrise scheinbar auf den Kundenservice aus. In diesem Bereich gibt ein Grossteil (58 Prozent) der Händler an, keine Veränderung zu bemerken. Fast jeder dritte Händler gab zudem an, weniger Kundenkontakt zu haben. Auch auf die Beschwerden hat das Virus scheinbar einen Einfluss: Sieben Prozent sagen, sie würden weniger Kundenbeschwerden erhalten, acht Prozent erleben das Gegenteil und erhalten mehr Beschwerden.

Händler teilweise verunsichert, teilweise genervt

Auf die Frage, wie die Händler das Risiko für den Onlinehandel einschätzen, geben sich 47 Prozent "verunsichert". Jeder vierte Befragte sei hingegen von dem Virus "genervt". 15 Prozent der Händler gaben als Antwort an, dass sie "entspannt" sind, 14 Prozent sind gemäss Studie sogar "amüsiert". Als "panisch" bezeichnen sich nur 1 Prozent der Befragten.

Gemäss der Umfrage sind die Händler inzwischen umsichtiger mit den Schutzmassnahmen: 81 Prozent gaben an, sich öfter die Hände zu waschen. Zusätzlich verzichten zwei von drei Händlern auf den Handschlag zur Begrüssung oder Verabschiedung. Den Events und Messen fern bleiben mit 52 Prozent gut die Hälfte der Befragten. Knapp jeder zweite Händler meidet gemäss Umfrage Menschenmengen und jeder vierte verzichtet auf Dienstreisen.

Grossteil schaut eher pessimistisch in die Zukunft

Die Händler wurden ausserdem gefragt, wie sie die weitere Entwicklung der Lage einschätzen. Die meisten (44 Prozent) gehen davon aus, dass sich die Situation noch verschlimmern wird. Immerhin acht Prozent glaubt, dass es bald besser wird. Vier Prozent der Befragten gehen davon aus, dass das schlimmste vorbei ist. 38 Prozent meinen, dass es erst schlimmer und dann besser wird.

Wie lange die aussergewöhnliche Situaition noch andauern wird, kann niemand so genau wissen. Die wirtschaftlichen Folgen sind noch nicht absehbar. Der Also-Konzern hat einen zweistelligen Millionenbetrag an Liquidität bereitgestellt, um seinen Resellern zu helfen, die aufgrund des Coronavirus zurzeit zu kämpfen haben. Lesen Sie hier mehr dazu.

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