Schwarze Zahlen am Black Friday
Am 29. November ist wieder Black Friday. Der US-amerikanische Shoppingtag hat sich inzwischen fest in der Schweiz etabliert. Doch nicht jeder Rabatt ist tatsächlich auch ein Schnäppchen.
Am Montag hat die sogenannte Cyber Week begonnen, die Verlängerung des Shopping-Events Black Friday. Laut Retail-Experte Julian Zrotz von blackfridaydeals.ch sollte man aber nicht bei jedem Schnäppchen sofort zuschlagen. Denn viele Rabatte würden auf der unverbindlichen Preisempfehlung des Herstellers basieren, obwohl der Marktpreis selbst tiefer sei. Es lohne sich, die Preise von mehreren Onlineshops zu vergleichen.
Laut Zrotz soll man sich auch von den psychologischen Tricks der Händler nicht beeinflussen lassen. Darunter fallen etwa Countdowns oder angeblich geringe Bestände. Auch die sogenannte "Tiefpreisgarantie" sei ein Trick: Dem Kunden werde suggeriert, dass es sich um den tiefsten Preis auf dem Markt handelt. Oft sei das nicht der Fall, doch diese Behauptung würde selten nachgeprüft werden.
Das Schnäppchenportal Blackfridaydeals.ch hat das Kaufverhalten von 250'000 Schweizern untersucht. Obwohl das Interesse vorhanden wäre (laut Untersuchung war der Suchbegriff "Black Friday" im vergangenen Jahr der am neuntmeist gesuchte Begriff auf Google), liege die Conversion-Rate bei knapp 3 Prozent. Diese Rate ist die Anzahl von Kaufinteressenten, die nach dem Informieren den Artikel auch kaufen.
Der durchschnittliche Wert des Warenkorbs steige von Jahr zu Jahr. In dieser Woche sei der Wert 180 Franken, im Vorjahr betrug er 157 Franken, eine Steigerung von 15 Prozent. Das bevorzugte Gerät, um sich über Deals zu informieren sei das Smartphone: 64 Prozent der Schnäppchenjäger bevorzugen es. Und scheinbar interessieren sich nicht nur Junge für den Shoppingtag. Im vergangenen Jahr seien 65 Prozent der Konsumenten jünger als 34 Jahre, in diesem Jahr seien es noch 50 Prozent.
Unter anderem machen folgende Anbieter laut blackfridaydeals.ch in diesem Jahr mit Rabatten mit:
Media Markt mit 180 reduzierten Artikeln
Melectronics
Yallo bietet 40 Prozent Rabatt auf Home Internet
Microsoft führt diverse Angebote
Fust hat bis zu 75 Prozent auf 200 Artikel
HP reduziert bis zu 50 Prozent
Lebara bietet ein Abo für 15 statt 29 Franken
Dyson hat 11 Black-Friday-Angebote
Salt reduziert diverse Abos um 50 Prozent
Interdiscount führt Rabatte zwischen 5 und 40 Prozent
PCP hat bis zu 50 Prozent Rabatt
World of Games hat bis am 2. Dezember diverse Deals
Das ist der Black Friday
Der Shoppingtag stammt ursprünglich aus den USA. Es ist der Tag nach Thanksgiving, der immer am vierten Donnerstag im November stattfindet und die Weihnachtssaison einläutet. Viele Amerikaner "machen die Brücke" und nutzen den Freitag, um die ersten Weihnachtseinkäufe zu machen.
Der Ursprung der Bezeichnung "Black Friday" ist nicht ganz geklärt. Laut Wikipedia könnte der Namen daher stammen, dass viele Händler am umsatzstärksten Tag aus dem Minus heraus kommen. Statt roter Zahlen schrieben sie schwarze. Eine andere Theorie sei, dass die Händler vom Geld zählen schwarze Finger bekamen.