GfU-Umfrage

TV-Industrie und Handel sollen Wissenslücken bei Konsumenten schliessen

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Die GfU hat eine repräsentative Umfrage in Deutschland gemacht. Sie wollte wissen, wie gross das Verständnis für Fachbegriffe ist und was die wichtigsten Kaufgründe für einen neuen Fernseher sind. Dabei stellte sie grosse Unterschiede zwischen den Geschlechtern fest.

(Source: gorodenkoff / iStock.com)
(Source: gorodenkoff / iStock.com)

Die GfU hat erste Ergebnisse ihrer repräsentativen Konsumentenbefragung auf den Tisch gelegt. Wie der IFA-Mitveranstalter mitteilt, befragte er 2000 Haushalte in Deutschland zu Consumer und Home Electronics. Das Ergebnis: Viele Fachbegriffe aus der Branche sind den meisten deutschen Konsumenten bekannt.

Der Anteil der Befragten, die angegeben haben, folgende Begriffe sowie deren Bedeutung zu kennen und sie auch erklären zu können, beläuft sich auf folgende Prozentzahlen:

  • Sprachassistent/Sprachsteuerung: 84 Prozent

  • Digitalradio: 76 Prozent

  • Künstliche Intelligenz (KI): 70 Prozent

  • Video on Demand (VoD): 61 Prozent

  • 5G: 55 Prozent

  • Ultra-HD/4k: 50 Prozent

  • OLED: 32 Prozent

  • HDR: 26 Prozent

Die Bildschirmgrösse bleibt der wichtigste Kaufgrund

Die GfU wollte auch wissen, warum die Umfrageteilnehmer einen neuen Fernseher kaufen. Wie bei der Umfrage im Vorjahr an erster Stelle steht die Bildschirmgrösse. Für mehr als die Hälfte der Befragten (52 Prozent) ist ein grösserer Bildschirm der wichtigste Kaufgrund. Doch stellt die GfU einen grossen Unterschied zwischen den Geschlechtern fest. So nannten 60 Prozent der weiblichen Befragten die Bildschirmgrösse, während es bei den männlichen Befragten nur 46 Prozent waren.

Ein Viertel der Befragten will einen TV mit einem Bild zwischen 48 und 55 Zoll kaufen, 30 Prozent ein Gerät mit 55 bis 65 Zoll und 10 Prozent wollen einen Fernseher über 65 Zoll.

Neu an zweiter statt an dritter Stelle der wichtigsten Kaufgründe rangiert mit 44 Prozent der Smart-TV mit Internetzugang. Auch hier gibt es eine Diskrepanz zwischen den weiblichen mit 51 und den männlichen Teilnehmern mit 39 Prozent. Der drittwichtigste Grund, eine bessere Bildauflösung, ist mit 39 Prozent für beide Geschlechter gleich wichtig. Platz vier belegt mit 27 Prozent eine bessere Ausstattung. Hier zeigt sich wieder ein grosser Unterschied: 31 Prozent bei den weiblichen und 24 Prozent bei den männlichen Befragten. Ein OLED-TV ist für 19 Prozent ein Kaufgrund. Dies ist allerdings für Männer mit 25 Prozent deutlich wichtiger als für Frauen mit nur elf Prozent. Auf Platz 6 kommt mit 18 Prozent der Ersatzkauf für ein defektes Gerät mit annähernd gleicher Verteilung unter den Geschlechtern.

TV bleibt beliebt

Die GfU wollte ausserdem wissen, welches die bevorzugten Geräte für die Wiedergabe von Bewegtbildinhalten sind. Bei der Wiedergabe von Videostreaming und den Mediatheken der TV-Sender dominiert bei allen Altersgruppen mit insgesamt 84 beziehungsweise 82 Prozent der Fernseher. Auch stellt die GfU keine signifikanten Unterschiede zwischen den Altersgruppen fest.

Bei Videoportalen wie Youtube liegt das Smartphone mit 36 Prozent vorn, Platz zwei belegt das TV-Gerät mit 24 Prozent. Hier nimmt die GfU grosse Altersunterschiede wahr. So bevorzugen 50 Prozent der 16- bis 39-Jährigen das Smartphone, während dies nur 27 Prozent bei den 40- bis 59-Jährigen und nur 18 Prozent der über 60-Jährigen sind. Beim TV ist die Verteilung umgekehrt: 22 Prozent bei der Altersgruppe 16 bis 39, 24 Prozent bei den 40- bis 59-Jährigen und 28 Prozent bei den über 60-Jährigen.

TV-Markt bietet mehr Umsatzmöglichkeiten

Eine grosse Diskrepanz stellt die GfU bei der Ausgabebereitschaft für einen neuen Fernseher und was tatsächlich bezahlt wird fest. So liegt der Durchschnittspreis in Deutschland für einen verkauften Fernseher bei 576 Euro, die Befragten sind aber bereit, im Durchschnitt rund 1018 Euro für das nächste TV-Gerät auszugeben. 48 Prozent planen Ausgaben von mehr als 1000 Euro und 28 Prozent wollen über 1500 Euro investieren.

Aus den Ergebnissen der Umfrage folgert Hans-Joachim Kamp, Aufsichtsratsvorsitzender der GfU, dass Industrie und Handel den Konsumenten umfassend informieren müssten, damit die technischen Innovationen und ihr Mehrwert auch verstanden würden. Der Markt biete mehr Umsatzmöglichkeiten, wie die Diskrepanz bei der Ausgabebereitschaft zeige. Industrie und Handel gelinge es offenbar nicht, die Ausgabebereitschaft der Konsumenten in vollem Umfang abzurufen.

Weitere Ergebnisse der Studie will die GfU am 10. Juli im Rahmen der Veranstaltung "gfu Insights & Trends – Das Innovationsforum der gfu im Vorfeld der IFA" vorstellen.

In der Schweiz verzeichnete der TV-Markt im vergangenen Jahr einen starken Rückgang. Lesen Sie hier mehr zum Schweizer TV-Markt.

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