Geschäfts- und Jahresbericht 2017

Mediapulse urteilt über neues Messsystem

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Mediapulse hat seinen Geschäftsbericht 2017 und einen Jahresbericht mit einer qualitativen Bewertung der Methodik veröffentlicht. Der Bericht bewertet die Forschungsmethodik der Messung der TV- und Radio-Quoten.

(Source: zirconicusso / Fotolia.com)
(Source: zirconicusso / Fotolia.com)

Das Medienforschungsinstitut Mediapulse hat seinen Geschäftsbericht und Jahresbericht 2017 publiziert. Der Jahresbericht der Medienwissenschaftlichen Kommission (MWK) bietet eine qualitative Einschätzung der Methodik von Mediapulse.

TV-Forschungsstrategien

Im Bereich TV-Forschungsstrategien verfolgte Mediapulse zwei zentrale Zielsetzungen: Einerseits wollte das Institut eine Erhöhung der "Messgranularität“, der "Messfeinkörnigkeit" erreichen, damit TV-Nutzung stabil aufgezeigt werden kann. Andererseits versuchte das Institut, Messlösungen zu entwickeln, die eine "Bewegtbild-Nutzung jenseits der klassischen TV-Geräte" erfassen können. Die beiden Zielsetzungen verfolgt Mediapulse in den seit 2017 laufenden Projekten "Granularität" und "Messlücke".

Im letzten Jahresbericht konnte die MWK "entscheidende Forschritte“ gegenüber dem ersten Betriebsjahr feststellen und im aktuellen Bericht für 2017 bewertet das Institut die meisten untersuchten Themenbereiche noch positiver. Zu den Kritikpunkten gehört der Bereich Dokumentation und Monitoring. Die Situation sei laut MWK zwar besser als im Vorjahr, jedoch noch nicht befriedigend. Die MWK wünsche sich seit Jahren eine grundsätzliche Änderung der Messung der TV-Dichte.

So sei beispielsweise das Merkmal "Kinder 0-2 Jahre" als eigene Messzelle aufgeführt, obschon diese Personengruppe keine entsprechende Relevanz habe. So heisst es im Bericht: "Das jährliche Audit der MWK für das Jahr 2017 kommt zum Schluss, dass im TV-Panel und –Messsystem der Mediapulse AG die nötige Validität und Reliabilität gegeben ist, auch wenn einige Punkte zur Verbesserung formuliert werden."

Neue Radio-Forschung

Der Forschungsbereich Neue Radio-Forschung war definiert von der Vorbereitung der Einführung einer neuen Schweizer Radio-Nutzungsforschung bis 1. Januar 2018. Der Aufbau und parallele Testbetrieb des neuen Messsystems im zweiten Halbjahr 2017, der Abschluss der Vertragshandlungen mit dem Forschungsdienstleister und der Austausch mit der Radiobranche stellten die wesentlichen Grundsteine für diesen Bereich dar. Die Messungen erfolgten unabhängig von Übertragungstechnologien, wie Kabel, Satellit, UKW, DAB+ oder Internet.

Der Jahresbericht kam bei Durchführung der Qualitätssicherung zum Schluss, dass die Radionutzung der Schweizer Bevölkerung ab 15 Jahren mit dem bisherigen Messsystem "valide und reliabel" gemessen wurde. Mit dem neuen Messsystem Explorradio ab 2018 soll laut MWK ein "aktualisiertes und gut getestetes" Messsystem zur Verfügung stehen. Die Radioforschung befinde sich somit "auf besten Wegen". Das neue Radiomesssystem hat am 1. Januar 2018 seine Arbeit begonnen. Erste Zahlen zur Radionutzung sollen Mitte Juli veröffentlicht werden.

Die MWK formt sich laut Mediapulse-Website aus anerkannten wissenschaftlichen Experten der Bereiche Medienforschung, Forschungsmethodik, Kommunikation und Publizistik. Die Experten wachen im Auftrag der Mediapulse über die Qualität der verwendeten Forschungsmethoden und der Ergebnisse. Die Bereiche werden mittels der Kriterien Objektivität, Zuverlässigkeit und Verifizierbarkeit bewertet.

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