Mystery-Shopping: Convertible

"Mit dieser Batterie können Sie 17 Stunden Videos schauen"

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Astrid T. will unterwegs arbeiten und spielen können. Doch welches Gerät eignet sich dafür? Ein Convertible verspricht die Lösung. Die professionelle Mystery-Shopperin hat den Handel nach dem passenden Gerät befragt.

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Astrid T. ist immer häufiger auf Reisen. Sie wünscht sich für unterwegs ein Tablet zum Spielen und zum Arbeiten, das sie auch für die Arbeit nutzen kann. Ihre Freundin zeigte ihr neulich ein Convertible. Das hat es Astrid angetan. Worauf es bei einem solchen Gerät ankommt, wusste sie aber nicht. Die professionelle Mystery-Shopperin suchte die Hilfe des Handels. Sie ging in Begleitung von "CE­today" auf Mystery-Shopping-Tour, die sie durch Media Markt, Conrad Electronic, Melectronics und Interdiscount sowie zum Euronics- und EP-Fachhändler führte.

Media Markt

Im gut besuchten Media Markt fand Astrid in der PC-Abteilung zahlreiche PCs, aber erst nach etwa fünf Minuten einen Verkäufer. Sie beeilte sich, ihn anzusprechen, damit er nicht wieder verschwand, und fragte ihn nach einem Convertible zum Arbeiten und Spielen. "Dafür müssen Sie zu Microsoft. Ich hole Ihnen einen Kollegen, der sich damit auskennt", sagte er und verschwand. Nach kurzer Zeit kam der Kollege und riet Astrid zum Surface Book 2 von Microsoft. Das Surface eigne sich hingegen nur für Minispiele. Mit dem Surface Book habe Astrid ein Gerät mit i7-Prozessor der achten Generation und einer Geforce-GTX1050-Grafikkarte. Der Verkäufer zählte weitere technische Eigenschaften auf, von denen Astrid nur wenig verstand. Er versicherte ihr aber, dass sie mit dem Gerät gut ausgerüstet sei. "Die Batterie ist praktisch unzerstörbar, damit können Sie 17 Stunden Videos schauen", sagte der Verkäufer. Beim Preis von rund 3400 Franken musste Astrid aber schlucken. Sie fragte, ob dies das teuerste Gerät sei, worauf der Verkäufer lachte und sagte: "Beim Preis geht problemlos noch mehr. Aber das ist das beste Preis-Leistungs-Verhältnis." Astrid bedankte sich für rund zehn Minuten Beratung, während denen ihr das Gerät nie vorgeführt wurde.

Conrad

Sie ging weiter zu Conrad, wo sie nur fünf ausgestellte Laptops zählte. Als sie einen Verkäufer auf Convertibles ansprach, meinte dieser: "Die müssten wir bestellen. Mein Kollege kennt sich damit aus, er dürfte in zehn Minuten wieder hier sein." Astrid bedankte sich. Sie wollte aber nicht warten, da ihr Conrad kein Modell zeigen konnte.

Melectronics

Stattdessen ging sie zu Melectronics, wo sie am Kassentresen fast zehn Minuten warten musste, bis ein Verkäufer ihr Hilfe anbot. Wirklich helfen konnte der aber nicht. "Das können Sie vergessen", sagte er auf Astrids Frage nach einem Convertible zum Arbeiten und Spielen. "Das habe ich noch nie gesehen." Er strafte sich selbst aber Lügen, als er im Melectronics-Onlineshop das Surface Book 2 von Micro­soft entdeckte. Das Gerät biete eine sehr gute Auflösung, genügend Speicher und Festplatte sowie eine Gforce-Grafikkarte, sei aber mit 3400 Franken auch sehr teuer. Er riet Astrid, stattdessen einen PC von HPs Omen-Serie zu kaufen, den sie mit viel mehr Leistung zum halben Preis bekomme. Nur könne sie mit dem Desktop-PC natürlich nicht mobil arbeiten. Astrid bedankte sich für rund fünf Minuten Beratung und ging weiter zu Interdiscount, wo sie Ähnliches zu hören bekam.

Interdiscount

Im Interdiscount wurde Astrid von einem jungen Verkäufer angesprochen, der ihr ein Surface von Microsoft empfahl, das er selbst nutze. "Das ist die perfekte Kombination zwischen Tablet und Leistung", sagte er. Er zeigte ihr die verschiedenen Ausstattungsvarianten und riet schliesslich zur zweitteuersten Ausführung mit i5-Prozessor für rund 1100 Franken. Falls Astrid zum Spielen aber richtig viel Leistung wünsche, komme sie beim Surface an die Grenzen. Der Verkäufer erklärte Astrid, wie der Prozessor arbeitet und Ressourcen für die Grafik abgeben könne. Auch er wies Astrid darauf hin, dass sie mit dem speziell für Gaming konzipierten Omen-PC von HP zum selben Preis "eine Galaxie mehr Leistung" bekomme und zählte die technischen Eigenschaften des Geräts auf. Ausserdem zeigte er Astrid einen Laptop von Acer für 700 Franken mit Prozessor der achten Generation und sagte: "Dieser Laptop ist ein Kompromiss. Er ist nicht so dünn wie ein Surface, aber immer noch mobil und bietet sehr viel Leistung." Ausserdem sei er wesentlich günstiger als ein Convertible. Er ergänzte: "Heute ist die Technik schon weit, aber noch reicht es nicht für richtig dünne leistungsstarke Chips." Astrid solle sich überlegen, ob sie ein dünnes mobiles Gerät mit wenig Leistung oder einen schwereren Laptop wünsche. Astrid bedankte sich für die sehr ausführliche, rund zehnminütige Beratung. Nun wollte sie wissen, ob der Fachhandel das passende Convertible für sie findet.

Euronics-Fachhändler

Beim Euronics-Fachhändler begrüsste ein junger Verkäufer Astrid beim Eintreten, sagte auf ihre Anfrage aber: "Wir sind in erster Linie ein Hi-Fi-Fachgeschäft und führen keine PCs, könnten sie aber bei unserem Lieferanten bestellen." Nach kurzer Suche zeigte er ihr am PC das Modell Envy x360 von HP für rund 1100 Franken. Dank des 360-Grad-Scharniers könne sie Tastatur und Bildschirm komplett drehen. Er las Astrid die technischen Details des Geräts vor und gab ihr eine Visitenkarte mit, auf die er die URL von Euronics aufschrieb, damit Astrid sich das Gerät online ansehen könne. Sie bedankte sich für die sehr kurze Beratung und ging weiter zum EP-Fachhändler.

EP-Fachhändler

Beim EP-Fachhändler wurde Astrid von einem älteren Verkäufer begrüsst. Auch er hatte keine Convertibles vor Ort. "PCs sind so kurzlebig, wenn wir die an Lager nehmen, sind sie nach einem halben Jahr veraltet." PCs seien wie ein Anzug, die müsse man vor dem Kauf ausprobieren. Er suchte erfolglos an der Virtual-Shelf-Station nach Convertibles. "Laptops und Tablets gibt es tonnenweise, aber Kombigeräte bieten nur sehr wenige Hersteller an", sagte er und zeigte ihr am PC das Terra Pad für rund 1370 Franken von Wortmann. Er schwärmte vom deutschen Hersteller, der im Nachbarland weit verbreitet und viel besser als etwa HP sei. Er riet Astrid dazu, sich Gedanken zur passenden Bildschirmgrösse zu machen und zeigte ihr anhand eines Massbands die unterschiedlichen Grössenverhältnisse auf. Anschliessend schwärmte er von den Vorzügen einer SSD-Festplatte und zählte technische Eigenschaften des Geräts auf. Schliesslich fragte er Astrid nach ihrer E-Mail-Adresse, um ihr den Link für das Gerät schicken zu können. Astrid bedankte sich für rund 20 Minuten Beratung und erhielt kurz nach Verlassen des Geschäfts eine E-Mail des Händlers mit Infos zum Terra Pad.

Fazit

Astrid beendete ihre Mystery-Shopping-Tour mit gemischten Gefühlen. Der CE-Fachhandel konnte ihr keine Geräte vorführen, weil er keine Convertibles im Sortiment führt. Eine Produktvorführung erhielt sie in keinem der besuchten Geschäfte. Viel lieber sprachen die Verkäufer über technische Eigenschaften, mit denen Astrid wenig anzufangen wusste. Überzeugt war sie aber vom EP- wie auch vom Interdiscount-Verkäufer, die beide lange und ausführlich berieten und dabei mit Fachwissen punkteten. Ob sie nun ein Convertible kaufen sollte, ist ihr nach der Tour nicht klar, wahrscheinlich würde sie, wie vom Interdiscount-Verkäufer empfohlen, einen Laptop wählen, der günstiger ist und mehr Leistung bietet, aber dafür mehr Gewicht mit sich bringt. Vielleicht gibt es bald auch das passende Convertible für Astrid zum günstigen Preis.

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