Neue Consumer-Drohne

DJI lässt die Mavic Air fliegen

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Drohnenhersteller DJI hat seinen jüngsten Wurf vorgestellt: den Quadcopter Mavic Air. Raffinierte Funktionen sollen den kompakten Flugroboter zum Flaggschiff unter den Consumer-Drohnen machen. Was das Gerät alles kann, zeigte DJI an einem Event in Monte Carlo.

Kleiner, leichter und leistungsfähiger: Mit der Mavic Air will DJI ausgefeilte Technik in eine kompakte Form bringen. Und so den Markt für Consumer-Drohnen anheizen. Erste Details zum neuen Flugroboter hatte der chinesische Hersteller schon vor dem offiziellen Produktstart durchsickern lassen. Die Mavic Air soll eine Brücke schlagen zwischen DJIs Mini-Drohne Spark und der Mavic Pro. Ob dies gelang, stellte DJI an einem Medienanlass in Monaco auf den Prüfstand.

Ein Panoramabild der Küste von Monte Carlo, aufgenommen mit einer DJI Mavic Air im Modus "180 Grad". (Source: Netzmedien/DJI)

Rund 100 Journalisten folgten der Einladung. Sie nutzten die Gelegenheit, um auf der Hotelterrasse des Monte Carlo Bay auf Tuchfühlung mit dem neuen Quadcopter zu gehen. Die malerische Kulisse der Côte d’Azur lud dazu ein und das Wetter spielte mit: Das Meer funkelte im gleissenden Licht der Mittagssonne. Erst am späten Nachmittag zogen Wolken über die Ausläufer der Seealpen. Davon unbeirrt wirbelten kreischende Möwen durch die Luft, als machten sie sich lustig über die herumschwirrenden Drohnen.

Reisebegleiter und flinker Flieger

"Die Mavic Air weckt die Abenteuerlust in uns", lautete der Leitspruch, mit dem Martin Brandenburg, Managing Director von DJI EMEA, die Pressevertreter begrüsste. Das Gerät verführe dazu, Neues auszuprobieren. Denn in Windeseile liesse sich die Drohne zusammenklappen und passe so in jeden Rucksack. Nur 430 Gramm soll sie wiegen. Der Clou liege jedoch darin, dass die Mavic Air kompaktes Design mit leistungsfähigen Features vereine.

Der Hersteller bemühte einige Superlative, als er seinen jüngsten Wurf vorstellte. Dieser gelte als bislang schnellster und schlauster Copter im Stall. Im Sport-Modus erreicht er bis zu 68 Kilometer pro Stunde, wie Produktmanager André Becker erklärte. Eine Akkuladung halte immerhin 21 Minuten lang.

André Becker, Produktmanager bei DJI, führte vor, was die Mavic Air zu bieten hat. (Source: Netzmedien)

Hindernisse elegant umfliegen

Hindernissen soll die Mavic Air autonom ausweichen können, ohne die Aufnahme zu beeinträchtigen. Der Hersteller bestückte das Gerät zu diesem Zweck mit 7 Kameras. "Selbst kleine Hindernisse, die nur 5 Zentimeter gross sind, umfliegt die Mavic Air ohne zu rütteln", versprach Becker. Dies funktioniert allerdings nicht im Sport-, sondern nur im normalen Flugmodus, wie der Produktmanager während der Vorführung ergänzte. Immerhin bis zu 50 Stundenkilometer erreiche die Drohne im regulären Betrieb.

Auch besonders benutzerfreundlich soll sie sein. Ein verbessertes Geosystem soll die Flugsicherheit des Geräts gewährleisten und Profis ebenso wie Anfängern die Bedienung erleichtern. Von DJIs Mini-Drohne Spark übernahm die Mavic Air die Möglichkeit, manche Befehle mittels Handgesten zu erteilen. So liesse sich das Gerät auch ohne Fernbedienung starten, manövrieren und landen.

Wie die DJI Spark lässt sich die Mavic Air auch per Handgesten steuern. (Source: Netzmedien)

Hochkarätige Luftaufnahmen

Herzstück der neuen Mavic bildet eine Kamera, die Standbilder mit einer Auflösung von 12 Megapixeln aufnimmt. 4k-Videos nimmt sie nach Angaben des Herstellers mit 30 Bildern pro Sekunde (fps) auf. Eine Bildrate von 60 fps stellt die Mavic Air mit einer Auflösung von 2,7k dar, wie Becker erklärte. Auf 4k-Aufnahmen mit 60 fps, wie sie etwa die Mavic Pro leisten kann, müssen die Besitzer der Mavic Air also verzichten.

Dennoch ermöglicht die Mavic Air hochkarätige Aufnahmen, wie Becker anmerkte. Der Hersteller habe die maximale Bitrate auf 100 Megabit pro Sekunde erhöht. Ein neuer HDR-Modus biete zudem tiefere Schwarzwerte respektive ein besseres Kontrastverhältnis.

Die Mavic Air nimmt Standbilder mit einer Auflösung von 12 Megapixeln auf. (Source: DJI)

DJI spezifiziert die Hauptkamera der Mavic Air mit einem 1/2,3 Zoll CMOS-Bildsensor, einem Objektiv mit einem Blendenbereich von F2.8 und einer Brennweite von 24 Millimetern. Ein Drei-Achsen-Gimbal-System reduziere Vibrationen und ermögliche auf diese Weise stabile Aufnahmen.

Zwei neue Video-Modi

Die Mavic Air bietet zahlreiche Aufnahmefunktionen. Zwei davon feiern Premiere. Sie heissen Asteroid und Boomerang.

Mit "Asteroid" fliegt die Drohne rückwärts nach oben. Sie filmt nach unten und behält ein bestimmtes Objekt im Blick. Das Video endet schliesslich in einer sogenannten Little-Planet-Aufnahme - ein gewissermassen kugelförmiges Panorama.

Eine Aufnahme im "Asteroid"-Modus der Mavic Air. (Source: Netzmedien/DJI)

"Boomerang" lässt die Drohne auf einer ovalen, schräg aufwärts führenden Flugbahn um ein Objekt herumfliegen, bis sie wieder zum Ausgangspunkt zurückkehrt.

Eine Aufnahme im "Boomerang"-Modus der Mavic Air. (Source: DJI)

Ausser den beiden neuen Modi bringt die Mavic Air bereits bekannte Panoramafunktionen mit wie etwa "horizontal", "vertikal" oder "180 Grad". Mit der Sphären-Funktion nimmt die Kamera 25 Fotos auf und erstellt daraus ein Panoramabild mit einer Auflösung von 32 Pixeln.

Im Sphären-Modus macht die Mavic Air aus 25 Aufnahmen ein Panoramabild ... (Source: Netzmedien/DJI)

... das sich mit wenig Bastelei zu einem Bild wie diesem formen lässt. (Source: Netzmedien/DJI)

Preise und Auslieferungen

DJI bringt die Mavic Air in den Farben Weiss, Schwarz und Rot auf den Markt. Der Hersteller empfiehlt einen Endkundenpreis von 849 Euro. Schweizer UVPs gab DJI noch nicht bekannt. Im hiesigen Onlinehandel lässt sich die DJI Mavic Air derzeit ab 999 Franken vorbestellen. Der Versand der Vorbestellungen beginnt laut Herstellerangaben am 28. Januar. Zum Lieferumfang der Drohne zählen ein Akku, eine Fernbedienung, ein Tragekoffer, zwei Paar Propellerschützer und vier Paar Propeller.

Der Hersteller bietet die Drohne auch in einem Combo-Paket an. Dieses enthalte zusätzlich zwei Ersatzakkus, eine Reisetasche statt dem Tragekoffer, sechs statt vier Paar Propeller, einen Akku-auf-Power-Bank-Adapter und eine Akkuladestation. Für das Paket empfiehlt DJI einen Einzelhandelspreis von 1049 Euro. Im Schweizer Onlinehandel ist das Paket für rund 1140 Franken vorbestellbar.

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