UPC vs. Swisscom

Sportfans sind die Verlierer im TV-Konkurrenzkampf

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UPC, Swisscom, Quickline: Je nach Abo ist der Sportgenuss vor dem TV günstiger oder teurer. Die wahren Verlierer in diesem Konkurrenzkampf sind jedoch die grossen Sportfans.

(Quelle: miflippo / iStock.com)
(Quelle: miflippo / iStock.com)

UPC hat die Preise für den Sportsender Mysports bekanntgegeben. Dieser soll Anfang September auf Sendung gehen. UPC bietet drei Versionen. Mysports D / Mysports F ist das Grundangebot ohne Zusatzkosten. Alle UPC-Kunden können das Grundangebot empfangen, wie das Unternehmen mitteilt.

Mysports Pro ist die Zusatzoption für 25 Franken im Monat. Sie enthalte eine grosse Auswahl an Premium-Kanälen. Darunter seien Sky Sport Bundesliga 1, Eurosport 1 und 2 HD sowie Mysports 2.

Schliesslich soll es noch das Mysports Tagesticket geben. Digital-TV-Kunden könnten dieses für 9 Franken erwerben. Es gewährt Zugriff auf Mysports Pro für einen einzelnen Tag.

Quickline hat angekündigt, dass es ebenfalls Mysports anbieten wird. Dazu lanciert das Unternehmen eine Aktion: bis Ende Oktober sei die Premium-Version Mysports Pro für alle Quickline-Kunden kostenlos. Danach entsprechen die Preise denen von UPC. Nicolas Perrenoud, CEO der Quickline-Gruppe, ist laut der Ankündigung überzeugt, dass Mysports das bisherige Monopol Swisscom/Teleclub brechen werde.

Tagesticket lohnt sich kaum

Ralf Beyeler von Verivox hat die Preise von UPC genauer unter die Lupe genommen und sie mit Swisscoms Angebot verglichen. Beide Anbieter haben eine Option für Wenignutzer. Bei Swisscom bezahlen diese 5 Franken pro Spiel, bei UPC sind es 9 Franken pro Tag.

Beyeler stellte fest, dass sich dieses Modell nicht für UPC-Kunden lohnt, wenn sie an zwei Tagen pro Monat ein Spiel anschauen möchten. Es würde sie mindestens 1164 Franken pro Jahr kosten. Das ist mehr, als wenn sie gleich das gesamte Sportangebot für 1128 Franken abonnieren würden.

Bei Swisscom kosten zwei Spiele im Monat jährlich mindestens 900 Franken. Das ist um einiges weniger als das günstigste Jahresabo für 1364 Franken. Dafür beinhaltet dieses aber noch ein Filmpaket von Teleclub.

Somit schlägt UPC laut Verivox mit seinem günstigsten Jahresabo für Sportübertragungen das Angebot von Swisscom. Die günstigsten Versionen der beiden Anbieter unterscheiden sich um rund 240 Franken jährlich.

Sportfans sind die wahren Verlierer

Beyeler wies darauf hin, dass die Preise eigentlich gar nicht so eine grosse Rolle spielen. Schliesslich gebe es viele Spiele jeweils nur bei UPC oder nur bei Swisscom. Für grosse Sportfans sei die Situation somit unbefriedigend. Sie seien die wahren Verlierer im Machtkampf zwischen Swisscom und UPC.

Wer etwa Schweizer Eishockey und Schweizer Fussball sehen möchte, braucht je ein Abo der beiden Konkurrenten. Das würde jährlich rund 2500 Franken kosten. Beyeler schlägt vor, mit einem Kollegen je ein Abo zu kaufen und dann gemeinsam die jeweiligen Spiele zu schauen.

Eine Übersicht über einen Teil des Sportangebots der Anbieter UPC und Swisscom. (Quelle: Verivox)

Immerhin könnten Kunden von UPC einen kleinen Teil des Teleclub-Angebots empfangen. So könnten sie an die Sportinhalte von Teleclub gelangen. Das kostet Kunden aber weitere 56 Franken im Monat.

Auch Swisscom bietet neuerdings einen Free-TV-Sender für Sport. Dieser heisst Teleclub Zoom und bietet ähnlich wie die Basisversion von Mysports einige Live-Fussballspiele pro Woche. Dabei handelt es sich etwa um Spiele aus der Schweizer Brack Challenge League, aber auch aus schottischen, belgischen, italienischen und französischen Ligen. Ein Highlight ist laut Beyeler zudem das Finalspiel der Champions League. Teleclub Zoom sei auch im TV-Angebot von Sunrise und Zattoo verfügbar.

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