Markt-Monitor von GfK Switzerland

Detailhandel verdient immer weniger

Uhr

Der Schweizer Detailhandel hat in den ersten neun Monaten des Jahres ein weiteres Umsatzminus erzielt. Dafür gibt es viele Faktoren. Ausser der Konsumentenstimmung macht vor allem die Preisentwicklung dem Handel zu schaffen.

Der Schweizer Detailhandel ist weiterhin im Minus. Wie GfK Switzerland mitteilt, hat der Detailhandel in den ersten neun Monaten des Jahres ein Umsatzminus von 1 Prozent verzeichnet.

Dafür ist weiter der Non-Food-Sektor verantwortlich. Der Lebensmittelhandel hat sich laut GfK stabilisiert mit minus 0,1 Prozent. Im Non-Food-Handel sank der Umsatz um 2,9 Prozent.

Gründe dafür gibt es mehrere, wie Thomas Hochreutener schreibt, Direktor Handel bei GfK Switzerland: Weitere Preissenkungen, ganzjährige Rabatte, sehr viele Aktionen und die Verschiebung zum Onlinehandel. Für den CE-Markt wie für fast alle anderen Märkte nennt GfK-Produkt-Manager Mirjam Müller als weiteren Grund die Innovationslosigkeit.

Konsumentenstimmung bleibt verhalten

Wohl auch deshalb ist die Konsumentenstimmung in der Schweiz weiterhin verhalten. Wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) mitteilt, hat sich der Index zwischen Juli und Oktober kaum verändert. Seit über einem Jahr verharrt der Index unter dem langfristigen Mittelwert (minus 9 Punkte) und liegt aktuell bei minus 13 Punkten. Die letzte Umfrage im Juli ergab einen Index von minus 15 Punkten.

An der jüngsten Umfrage zeigten sich die rund 1200 Teilnehmer aber zuversichtlich für die Zukunft. Die Aussichten für die Wirtschaft in den kommenden Monaten seien noch wesentlich besser als zuletzt im Juli. Der entsprechende Teilindex verbesserte sich von minus 19 auf minus 6 Punkte.

Fast unverändert sei der Teilindex zur erwarteten Arbeitslosigkeit. Im Vergleich zur Umfrage im Juli fiel er leicht von 61 auf 58 Punkte. Keine Verbesserung in den kommenden Monaten erwarten die Befragten bezüglich ihrer finanziellen Lage und der Wahrscheinlichkeit, Geld sparen zu können. Die dazugehörigen Teilindizes sind seit Juli erneut marginal gesunken (erwartete finanzielle Lage: von minus 2 auf minus 6 Punkte; Erwartungen zu Schulden/Sparen: von 20 auf 17 Punkte).

Preisspirale führt weiter nach unten

Ein Aufwärtstrend zeigt sich im Konsumentenstimmungsindex bei der Einschätzung zur Preisentwicklung. Die Indizes liegen zwar weiterhin unter dem jeweiligen Mittelwert, stiegen aber deutlich an, von 17 auf 34 respektive von 32 auf 44 Punkte. Die Inflationserwartungen sind laut Seco weiterhin gut verankert.

Die Konsumenten haben das Gefühl, dass die Preise gestiegen sind und dies auch weiterhin tun werden. Doch die Preisteuerung ist seit mehreren Jahren negativ. Im Monat September betrug die Teuerung gegenüber dem Vorjahresmonat minus 0,2 Prozent. Für das Gesamtjahr prognostiziert das Bundesamt für Statistik eine Minusteuerung von 0,4 Prozent.

GfK nennt mehrere Faktoren für die Minusteuerung: die Aufhebung des Euromindestkurses, den schwachen Fashion- und Style-Markt aufgrund der Wetterlage und den starken Onlinehandel.

Für den GfK-Markt-Monitor arbeitet GfK Switzerland mit über 40 der grössten Schweizer Detailhändler zusammen, die laut Eigenaussage rund 50 Prozent des gesamten Detailhandelsumsatzes ausmachen. Nicht integriert ist der Fachhandel.

Webcode
DPF8_13202

Meist gelesen

» Mehr News