TV-Konsum im Wandel

Second Screens befeuern Social TV

Uhr | Aktualisiert
von Marc Landis

Mit Second-Screen-Geräten wie Tablets und Smartphones wird sich der Wert des TV-Erlebnisses steigern. Das bietet Vorteile für Konsumenten wie auch für die Sendeanstalten.

Bisherige Versuche, das traditionelle Fernsehen mit dem Internet zu verknüpfen, waren nicht besonders erfolgreich. Das liegt laut einer Gartner-Studie vor allem daran, dass der Fokus bislang zu sehr auf internetfähige Fernseher und Settop-Boxen sowie auf die Websites der Sender beschränkt war. Das echte Social-TV-Erlebnis blieb aus, also die parallele Nutzung von sozialen Netzwerken im Zusammenhang mit dem gerade laufenden Fernsehprogramm.

Mit der zunehmenden Verbreitung von Tablets und Smartphones, soll sich das nun ändern. Vor allem, wenn Second-Screen-Geräte mit benutzerdefinierten Inhalten, interaktiven Apps und Treueprogrammen angeboten werden. Denn Fernsehzuschauer machen die meisten Erfahrungen mit Social-TV mit sogenannten Companion-Apps auf portablen Geräten und nicht direkt auf den Fernsehern. Ein Grund dafür sei die unbequeme Bedienung solcher Apps auf den Fernsehern und die grosse Distanz zwischen Gerät und Betrachter.

Win-win dank Second Screen

Gartner glaubt, dass Social-TV-Aktivitäten den Wert des TV-Erlebnisses steigern werden. Und zwar nicht nur für die Nutzer selbst, sondern auch für die Sendeanstalten. Denn diesen eröffnen sich durch die erhöhte Aufmerksamkeit der Zuschauer für eine bestimmte Sendung neue Möglichkeiten zum Schalten von Werbung etwa auf sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter.

"Second-Screen-Geräte wie Tablets, Smartphones und Ultrabooks werden sehr wahrscheinlich die Haupttreiber hinter der Social-TV-Bewegung sein, denn immer mehr Companion-Apps werden genau für diesen Einsatz, als Begleitmedien für den sozialen Medienkonsum entwickelt", sagt Forschungsleiter Michael Gartenberg bei Gartner. "Anbieter von TV- und Video-Angeboten wie etwa Kabelnetzbetreiber haben hier eine grossartige Möglichkeit, Vielnutzer mit Social-TV an sich zu binden und so die Abwanderung zu anderen Anbietern zu verhindern", erklärt Gartenberg weiter.

Intensiver und aufmerksamer

Obwohl durch die steigende Verbreitung von Tablets und Smartphones Social-TV-Anwendungen zunehmen werden, wird der Fernseher das Gerät der ersten Wahl bleiben, wenn es darum geht Video-Content zu Hause zu konsumieren. Den Fernseher braucht es also weiterhin. Der Trend zum Second Screen dürfte sogar dazu führen, dass mehr, intensiver und aufmerksamer TV geschaut wird, weil man sich als Zuschauer eben noch mehr mit den gesendeten Inhalten beschäftigt. Es wird dazu einfach noch ein zweites Gerät genutzt.

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