Hands-on OM-D EM-1

Mit Olympus auf Schloss Leslie

Uhr | Aktualisiert
von Marc Landis

Olympus hat vergangenen Donnerstag Fachjournalisten aus ganz Europa nach Irland eingeladen. Beim Schloss Leslie wurde die kürzlich lancierte OM-D E-M1 zum Test gestellt.

Letzten Donnerstag hat Olympus Fachjournalisten aus ganz Europa zum Kameraworkshop nach Irland eingeladen. In malerischer Umgebung in Leslie Castle rund 130 Kilometer nordwestlich von Dublin sollte die kürzlich lancierte OM-D E-M1 auf Herz und Nieren getestet werden. Die OM-D E-M1 ist eine Weiterentwicklung der E-M5. Die neue Profi-Kamera mit Micro-Four-Thirds-Live-MOS-Sensor wurde in wesentlichen Punkten verbessert. Besonders stolz ist Olympus auf den superschnellen Autofokus, der die Fokussierung direkt vom Bildsensor aus steuert. Dafür werden einzelne Pixel auf dem Sensor ausschliesslich für die Fokussierung verwendet, was einen sehr schnellen und sehr präzisen Fokussierungsprozess ermöglicht.

Fotosafari mit der OM-D EM-1

Nach der Ankunft auf Leslie Castle in Glaslough, in dem schon Mick Jagger genächtigt haben soll und offenbar Paul McCartney Heather Mills heiratete, ging es nach einer Stärkung mit Guinness-Pie auf "Fotosafari" rund ums Schloss. Hübsch und malerisch am grünen See (Glaslough) gelegen boten sich auch beste Voraussetzungen für ausgiebiges Fotografieren. Zudem hatten die Olympus-Leute mehrere Stationen aufgebaut, an denen die Features der neuen OM-D E-M1 in verschiedenen Fotosituationen getestet werden konnten.

Zuerst stand eine fünfminütige "Seeüberquerung" im Elektrobötchen auf dem Programm. Sofort wurde munter darauf los geknipst. Auf der anderen Seeseite angekommen sollten die Kameras ihren ersten Autofokus-Härtetest erleben. Zwei junge Burgfräuleins in weissen Kleidern ritten auf ihren Pferden durch das niedrige Wasser, so dass die Wassertropfen nur so spritzten. Die E-M1 meisterte diese Aufgabe aber gut. Der automatisch nachgeführte Autofokus sorgte für gestochen scharfe Bilder - jedes Wassertröpfchen blieb erkennbar.

Zudem konnten die Teilnehmer auch mit "echten" Four-Thirds-Teleobjektiven fotografieren. Da die E-M1 im Micro-Four-Thirds-System arbeitet, braucht es dafür einen Adapterring. Der Adapterring ist für Olympus übrigens ein zentrales Element, damit Anwender, die sich für teures Geld Four-Thirds-Objektive gekauft haben, diese Objektive auch dann weiterhin benutzen können, wenn sie auf die E-M1 upgraden.

Nach den "Wasserspielen" ging es zurück über den See und dann in die Bibliothek. Dort wurden mit der Livetime-Funktion Langzeitbelichtungen gemacht. Ein Lichtkünstler "malte" während der Belichtung mit Taschenlampen Wörter ins Foto, oder blitzte ein Olympus-Logo ins Bild. So fotografierte Menschen wurden zu Phantomen und wähnten sich nach der Aufnahme mit sich selbst sprechen oder schemenhaft bzw. halbtransparent wie Geister aussehen.

Modelshooting

Nach einer Pause und einem stärkenden Vier-Uhr-Tee ging es weiter zum Modelshooting. Angeleitet wurden die Teilnehmer dabei von Peoplefotograf Ralph Man, der sich als Olympus-Fan outete, obwohl er beruflich selbst mit digitaler Mittelformatkamera fotografiere. Ein interessantes Feature um schnell spezielle Bildeffekte zu erhalten sind die verschiedenen digitalen Filter, die sich direkt in der Kamera bei der Bildaufnahme anwenden lassen. Etwa "dramatisches Licht", "schwarz-weiss" usw.

Ein Nachtshooting mit der Live-Bulb-Funktion für Langzeitbelichtung nach dem Abendessen beendete den Workshop.

Schon an der Bar am Abend und spätestens bei der Rückfahrt nach Dublin am folgenden Tag wurde unter den Journalisten gefachsimpelt. Fazit: Die OM-D E-M1 ist eine gute, aber auch vergleichsweise teure Kamera. Ob sie dem Profianspruch gerecht wird, müssen Profis entscheiden. Der Preis stimmt jedenfalls für dieses Segment: Der Body kostet 1899 Franken (UVP), mit dem M.Zuiko-Digital-ED-1:2.8/12-40mm-Objektiv kommen noch einmal knapp 900 Franken hinzu. Beim Shooting überzeugte der schnelle und genaue Autofokus. Die OM-D E-M1 soll ab Oktober in den Handel kommen.

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