Big Brother SRF

TV-Sender sammeln Zuschauerdaten mittels HbbTV (Hybrid broadcast broadband TV). Das ist bereits seit längerem bekannt. Auch das Schweizer Fernsehen SRF ist unter die Datensammler gegangen, wie die Sonntagszeitung berichtet.

Zwar informiert das SRF im Impressum des Dienstes mit einem Hinweis auf die Datensammlung. Das reicht aber nicht, kritisiert Francis Meier, Mitarbeiter des eidgenössischen Datenschutzbeauftragten. Für den Zuschauer müsse schon vor der Nutzung ersichtlich sein, was mit seinen Daten geschieht. Zudem habe der Zuschauer keine Möglichkeit, die Datensammlung zu stoppen und trotzdem Hbb-TV zu nutzen.

Seit das SRF im vergangenen Dezember HbbTV lancierte, sammelt es Informationen mittels Google Analytics. Durch Drücken auf den "Red Button" wird dem Sender signalisiert, welchen Sender der Zuschauer anschaut und auf welchen Folgesender er wechselt. Daraus erstellt das Schweizer Fernsehen Zuschauerprofile. Ab Juli will das SRF die Technologien der Marktforscher Comscore und Net-Metrix nutzen. Die Auswertung der Messsysteme wird SRG-intern durch die Forschungsabteilungen vorgenommen, sagt SRG-Sprecher Daniel Steiner gegenüber der Sonntagszeitung.